Streetdance 3D

Originaltitel
Streetdance 3D
Jahr
2010
Laufzeit
103 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Heide Fuhljahn / 2. Juni 2010

 

Die gute Nachricht: Trotz Happy End klebt "Street Dance" bei weitem nicht so künstlich wie "Honey". Die schlechte Nachricht: so herausragend wie "Dirty Dancing" oder wenigstens wie "Dreamgirls" ist der Film deshalb trotzdem nicht. Immerhin zeigt sich dieser Streifen als erster Tanzfilm in 3D und trotz des vorhersehbaren Plots spielen zwei wirklich gute Darsteller mit: Charlotte Rampling und Richard Winsor.

Die Handlung: Carly (Nichola Burley) hat es mit ihrer Tanztruppe bis zu den UK Street Dance Meisterschaften gebracht. Ausgerechnet jetzt verlässt sie ihr Freund Jay (Ukweli Roach), der auch der Chef ihrer Tanztruppe war und Carly jetzt mit dieser Aufgabe allein lässt. Nun muss Carly ihren Liebeskummer bewältigen, sich mit der neuen Führungsrolle zurecht finden und außerdem dringend einen neuen Saal fürs Training finden. Da bietet ihr die Ballettlehrerin Helena (Charlotte Rampling) von der renommierten Royal Dance School an, dort zu trainieren - aber nur unter einer Bedingung: Die Street-Dancer sollen einige von Helenas Ballettschülern in ihre Gruppe und ihre Performances integrieren. Helena hofft, so mehr Leidenschaft und Vitalität in ihren Schülern zu wecken. Carly und ihre Truppe finden den Plan genauso ätzend wie die Balletttänzer. Aber notgedrungen lassen sich beide Seiten darauf ein…

… und nach anfänglichem Anzicken ohne Ende erwacht - wer hätte es gedacht! - langsam gegenseitige Sympathie und überraschende Synergieeffekte bei der gemeinsamen Tanzerei. Sonderlich überraschend ist die Handlung von "Streetdance 3D" nicht, und es auch kaum überraschend, dass Charlotte Rampling die mit Abstand beste Schauspielleistung hier abliefert. Wie stets von ihr gewohnt zeigt Rampling ("Swimming Pool") auch hier ein fein nuanciertes Mienenspiel und großes darstellerisches Können, womit sie diesen Film mehr adelt, als ihm eigentlich zusteht. Es liegt sowohl an Ramplings tollem Spiel als auch am sehr dürftigen Drehbuch, dass einzig ihre Figur Tiefgang und einen augenzwinkernden Witz hat - worin hat sie ihren sexy ehemaligen Schüler denn nun eigentlich unterrichtet? Carly dagegen, Barbie-süß anzusehen, bleibt überwiegend so flach wie ihr Bauch, tanzt mit Porzellan-Teint ohne je zu schwitzen und ist nur ein wenig weniger langweilig als die Story, die sich um sie entwickelt.

Schade. Denn viele der Darsteller sind professionelle, gute Tänzer mit den entsprechenden Referenzen (die Erzfeinde von Carlys Truppe waren im echten Leben die Gewinner der britischen Version von "Das Super-Talent") und es macht Spaß, ihnen zu zusehen, wenn auch nicht alle der zahlreichen, eingestreuten Performances denselben Wow-Effekt erzeugen. Doch leider spielt sich die hanebüchene Story zu oft in den Vordergrund. So zeigen sich die Ballettschüler ebenso respektlos gegenüber den Streetdancern wie umgekehrt; statt einer professionellen Anerkennung unter Künstlern verhalten sich alle wie bockige Teenager, die partout einen auf dicke Hose machen müssen. Um diesen Graben noch zu vertiefen, tanzen die Royal Dancer ein klassisch-orthodoxes Ballett; klar, wenn sie ein modernes tanzen würden bräuchten sie ja auch die Streetdancer nicht.
Interessanterweise tourt ausgerechnet Richard Winsor - der im Film Carlys neue Flamme Tomas, einen Balletttänzer in klassisch-schaurigen Strumpfhosen spielt - seit Jahren mit dem Briten Matthew Bourne um die Welt. Und Bourne ist für seine modernen, innovativen Choreographien bekannt - so besetzte er in einer gefeierten Inszenierung bei Tschaikowskys "Schwanensee" alle Rollen mit Männern. Es gibt sie auch auf DVD.
Das ist auch ein deutlich mehr beeindruckender "Tanzfilm" als dieser hier, der letztlich auf ziemlich platte Weise dem Kult ums Streetdancing huldigt und den nötigen Respekt fürs deutlich komplexere und wesentlich anspruchsvollere Ballett vermissen lässt. Auch das vielbeschworene 3D ist hier kaum mehr als ein Marketing-Gimmick, abgesehen von etwas mehr räumlicher Tiefe weiß dieser Film mit der neuen Technologie nicht wirklich etwas anzufangen. Da tut's auch locker die 2D-Variante.
So bleibt von "Street Dance" außer einem annehmbaren Soundtrack (mit N-Dubz, Tinchy Stryder und Chipmunk) insgesamt nicht viel haften. Höchstens die Lust, mal wieder richtige gute Tänzer zu sehen - live.

Bilder: Copyright

3
3/10

Ein sehr schlechter Film wie ich find..
Platte geschichte, keine gute Leistung der Schauspieler und die 3D-Effekte kann man sich sparen!!
Zwölf Euro für nix ausgegeben!
Einzig gute: Ein paar gute Tanzeinlagen
ansonsten nicht sehenswert

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5
5/10

Wieder einer dieser Filme, bei denen ich mich völlig hin und her gerissen fühle.

Was schauspielerische Leistungen, einfallsreiche Storywendungen bzw. das Vorhandensein eines erkennbaren Plots ansich angeht, kann ich an dieser Stelle kaum großartige Punktzahlen vergeben.

Das Einzige, was mir an dieser Art von Film immer wieder angenehm auffällt, ist die Besetzung durch größtenteils unbekannte, ich will sagen "unverbrauchte" Darsteller sowie gelungene Tanzeinlagen.

Dennoch würde ich meinem Gefühl dem Film gegenüber nicht gerecht werden, wenn ich diese Rezension bereits mit diesen Worten abschließen würde. Ich habe mich die 103 Minuten von "Street Dance" gut unterhalten gefühlt.

Das lag in erster Linie an dem, was speziell dieses Tanzmovie ausmacht: der typische Humor seiner englischen Produzenten. Ich meine doch in vielen Szenen dieses hintersinnige, Augenzwinkernde ausgemacht zu haben, mit dem der Film sich ein wenig selber auf den Arm nimmt. Nicht in Form anspruchsvoller Dialoge, ganz sicher nicht!

Konsequenterweise drückt sich "Street Dance" als TANZfilm durch Mimik und Gestik, durch Bewegung aus, um sich selbst ein bisschen aufs Korn zu nehmen. Als bestes Beispiel hierfür sei die erste Konfrontation zwischen Carlys Tanzcrew und der Ballettgruppe genannt. Wer die Darsteller hierbei beobachtet, weiß, wovon ich rede.

Sicher kein Knaller im Kinosaal, aber als "nicht sehenswert" würde ich ihn nicht abstempeln.

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