Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Originaltitel
Love in the Time of Cholera
Land
Jahr
2007
Laufzeit
138 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Moritz Piehler / 19. August 2010

Die Sonne versinkt über dem glitzernden Fluss und das Boot dümpelt auf den goldenen Wellen. Die Schlusseinstellung ist das einprägsamste Bild des Films und verrät zugleich viel über diese Bestsellerverfilmung, die sich an die übermächtige Romanvorlage heranwagt, ein Stück Weltliteratur von Gabriel Garcia Marquez. Der Vielseitigkeit und den eng miteinander verwobenen Erzählsträngen des Romans hat Regisseur Mike Newell versucht mit einer farbintensiven Bildgewalt zu begegnen, die direkt einem Amazonas-Reisekatalog entsprungen sein könnte. Jahrelang hatten die Produzenten Gabriel Garcia Marquez bearbeitet, um seinen 1985 erschienenen Roman in einen Film verwandeln zu dürfen. Letztlich gelang dies unter der Zusage, die Romanvorlage nicht zu sehr nach den Maßstäben Hollywoods zu verbiegen.
Daran hat sich Mike Newell weitestgehend gehalten, denn das langsame Tempo und der feine Humor sind eher ungewöhnlich für einen Film dieses Kalibers. Auch die Besetzung ist mit dem jüngst für einen Oscar nominierten Javier Bardem und dem italienischen Nachwuchsstar Giovanna Mezzogiorno gut gewählt. Doch damit ergibt sich eines der Probleme der Verfilmung, die die Liebesgeschichte zwischen dem Botenjungen Florentino Ariza (Bardem) und der schönen Fermina Daza (Mezzogiorno), Tochter aus neureichem Hause, über die Zeitspanne eines ganzen Lebens wiedergeben soll. Während man Bardem den Florentino zwischen 30 und 80 durchaus abnimmt, scheint bei Mezzogiorno immer wieder die junge, energetische Frau durch, da hilft auch alles Geschick der Maskenbildner nichts. Vielleicht hätte man auf verschiedene Schauspielerinnen für die Lebensabschnitte zurückgreifen sollen. So hat es eher einen Hauch von "Forever Young".

"Die Liebe in Zeiten der Cholera" ist die Geschichte einer lebenslangen Leidenschaft, die Florentino seiner Fermina nicht unbedingt erwidert entgegenbringt. Natürlich will der emporgekommene Vater der jungen Schönen von der unstandesgemäßen Beziehung nichts wissen, er schickt seine Tochter ins Exil seines Herkunftsortes im Hinterland. Tatsächlich wirkt diese Trennung, auch wenn Florentino täglich mit romantischen Telegrammen versucht, die Liebe am Leben zu erhalten. Doch nach ihrer Rückkehr findet Fermina nichts mehr an dem jungen Mann und entscheidet sich stattdessen für den schmucken Arzt Juvenal Urbino (Benjamin Bratt), mit dem sie ein mehr oder weniger zufrieden stellendes Eheleben verbringt. Jahrzehnte später nach dessen Tod taucht Florentino, mittlerweile ein angesehener Händler, der sich die Wartezeit mit unzähligen Affären vertrieben hat, bei der Witwe auf, um die alte Liebe neu zu beleben.

Hier unternimmt Newell den Versuch, die Zeitsprünge der Romanvorlage in seinen Film einfließen zu lassen, indem der Film mit dieser Szene beginnt und später zu ihr zurückkehrt. Doch die Magie, die Nobelpreisträger Marquez seiner Geschichte verleiht, fehlt dem Film an allen Ecken. Die Schauspielleistung Bardems, der die unterwürfige Melancholie seiner Figur sehr glaubhaft einfängt, und die wunderschönen Bilder trösten ein wenig über die sprunghafte Erzählweise hinweg, dennoch ist der Film eher enttäuschend. Aus der Vorlage wäre eine bessere Geschichte über die Liebe und das Leben der beiden Protagonisten möglich gewesen.

Bilder: Copyright

3
3/10

Der Film dreht sich ja eigetlich komplett nur um die Liebe der beiden, aber die spürt man übrhaut nicht!!! Die Kostüme sind ja ganz nett und die Landschaftsaufnahmen auch, aber der Rest ist gewollt "Non-Hollywood-Like" und laaaaaangweilig und überhaupt nicht romantisch. Der Roman ist ein hinreissender Klassiker, der einen viel besseren Film verdient hätte.
Und die auf alt getrimmten Schauspieler sind mitunter ziemlich peinlich. Da hilft auch kein gebücktes Gehen oder ein Stock, eine 20-jährige sieht nunmal auch mit Schminke nicht wie eine 80-jährige aus.

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