Mein Kind vom Mars

Originaltitel
The Martian child
Land
Jahr
2007
Laufzeit
106 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 21. Juni 2010
 

John Cusack fügt seiner bemerkenswerten und in Hollywood-Kreisen ziemlich einzigartigen Karriere ein weiteres Mosaiksteinchen hinzu. Nachdem die Zeit der Teenagerdramen vorbei war, wirkte er im Blockbuster "Con Air" sowie in zahlreichen Komödien und Thrillern mit. Die Filme seiner eigenen Produktionsfirma zeigten ihn in den letzten Jahren aber meist als sympathischen Charmebolzen und kamen doch eher leichtfüßig daher. Das kann man von "Mein Kind vom Mars" nicht behaupten, denn hier geht es nun recht ernsthaft zu.

Grundsympathisch und liebenswert erscheint Cusack aber auch in der Rolle des erfolgreichen Science-Fiction-Romanautors David. Der verspürt jedoch einige Zeit nach dem Tod seiner Frau das Gefühl, es würde etwas fehlen in seinem Leben. Er entschließt sich zur Adoption eines Kindes und macht sich auch dabei die Sache nicht gerade einfach, denn Dennis ist ein ziemlich verstörter kleiner Junge. Als Kind von unbekannten Eltern verlassen, ist er der festen Überzeugung, er käme vom Mars und werde auch irgendwann wieder dorthin abgeholt. Dementsprechend verbringt er den größten Teil des Tages in einem Pappkarton und schützt sich mit einer großen Brille vor den Strahlen der Sonne. David nimmt die Herausforderung an und gewinnt recht schnell das Vertrauen des Jungen. Die Behörden geben dem alleinstehenden Mann Dennis aber zunächst nur zur Probe mit und beäugen skeptisch die weitere Entwicklung. Die verläuft auch nicht ganz unproblematisch, aber David stellt sich, beeindruckt von der Konsequenz mit der Dennis auf seiner Geschichte beharrt und einigen merkwürdigen Ereignissen, noch eine ganz andere Frage: Stammt sein kleiner Schützling vielleicht wirklich nicht von der Erde?

Dies ist dabei vielleicht das größte Kunststück in "Mein Kind vom Mars": Obwohl doch eigentlich ziemlich klar sein müsste, hier einem realistischen Drama und keinem Science-Fiction-Film beizuwohnen, kann man sich dessen tatsächlich lange Zeit nicht so hundertprozentig sicher sein. Dazu trägt nicht nur das raffinierte Detail bei, das es sich beim Erziehungsberechtigten auf Bewährung um einen SF-Autor handelt, sondern vor allem auch die kleinen Kunststückchen und Fähigkeiten des Jungen, dem es mühelos gelingt den einen oder anderen magischen Moment zu kreieren. Nahezu alles was Dennis macht und sagt steht im Einklang mit der Geschichte, die er sich "ausgedacht" hat. Und wenn er plötzlich anscheinend nur mit Gedankenkraft dafür sorgt, dass einem Baseball-Team der entscheidende Schlag gelingt oder die Lichtzeichen der Ampel umspringen, ist das kaum noch rational zu erklären. Kann natürlich aber auch alles nur Zufall sein und das Drehbuch ist klug genug, es mit diesen Szenen nicht zu übertreiben, bevor es in Gefahr gerät eine Richtung einzuschlagen, aus der es dann nur schwerlich einen Weg zurück geben könnte.
Durch dieses Spiel mit der Unsicherheit erweckt der Film allerdings auch einen Großteil des Interesses, welches er ansonsten nicht ganz so mühelos halten könnte. Denn die Entwicklung der nicht ganz klassischen Vater/Sohn-Beziehung verläuft in recht vorhersehbaren Bahnen und fast alle auftretenden Probleme werden dabei erstaunlich fix gelöst. Das wirkt doch ein wenig zu glatt gebügelt und dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man sich bewusst macht, dass diese Geschichte auf der "wahren" Buchvorlage des Romanautors David Gerrold beruht, den man hier kurzerhand vom Homosexuellen zum Witwer umfunktioniert hat. Das muss man genauso wenig gut finden wie man sich allzu sehr darüber aufregen sollte, es muss aber doch zumindest mal erwähnt werden.
Trotz solcher Maßnahmen bleibt aber doch der Eindruck, dass es sich bei diesem eher unkommerziellen Thema um ein echtes Herzensprojekt des John Cusack handeln dürfte, eine These die zumindest massiv von den engagierten und überzeugenden Leistungen der drei Hauptdarsteller gestützt wird. Die liefern neben Cusack selbst nämlich auch der junge Bobby Coleman und Joan Cusack als leicht hysterische und vom Kindersegen überaus genervte Schwester Liz. Die eigentlich auch nahe liegende Lösung, diese für sie maßgeschneiderte hübsche Rolle mit der "echten" eigenen Schwester zu besetzen erweist sich als weise Entscheidung. Und das gilt auch für den Entschluss, sich "Mein Kind vom Mars" einfach mal anzuschauen, einen unspektakulären netten Film, auf den letztendlich auch wieder das gleiche Adjektiv zutrifft wie auf seinen Hauptdarsteller: Grundsympathisch.

 

 

 


Super Film meiner meinung nach... ich finde john cusack einfach super gut

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6
6/10

Tiefsinnig und dennoch unterhaltsam + kurzweilig...nicht weniger und auch nicht mehr!

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