Eine düstere Vollmondnacht im Schottland vergangener Jahrhunderte: eine Gruppe Vampire steht auf den rauhen Klippen, murmelt Beschwörungsformeln an den Mond, an dem gerade ein Komet vorbeizieht... Plötzlich tauchen lärmende Horden blutrünstiger Vampirjäger auf, die den Untoten nach dem Leben trachten...
Das klingt nicht gerade nach dem Beginn eines Kinderfilmes, ist es aber. Denn nachdem „Der kleine Vampir“ bereits zweimal in Serienform verfilmt wurde kommt er jetzt mit einer ganz neuen Geschichte ins Kino. Der kleine Tony (Jonathan Lipnicki, bekannt aus „Stuart Little“ und „Jerry Maguire“) ist mit seinen Eltern von San Diego nach Schottland gezogen. Sein Vater Robert (Tommy Hinkley) erhielt von Lord McAshton (John Wood) den Auftrag, hier einen Golfplatz anzulegen.
Der kleine Tony fühlt sich in seiner neuen Heimat gar nicht wohl, tagsüber wird er von McAshtons fiesen Enkeln tyrannisiert, nachts hat er Albträume von Vampiren. Diese Träume sind so intensiv, daß sie den Jungen auch tagsüber beschäftigen, was seinen Eltern Sorgen macht und ihm auch in der Schule Probleme bereitet. Überall erzählt er von den Vampiren, einem Kometen und einem seltsamen Amulett. Dem Grund für seine Träume kommt er bald näher, als eines Nachts der kleine Vampir Rüdiger (Rollo Weeks) auf der Flucht vor Vampirjäger Geiermeier (Jim Carter) in seinem Zimmer landet und die beiden Freunde werden. Rüdiger stellt Tony seinen Eltern vor, die versteckt vor Geiermeier in einer Gruft wohnen. Hier leben auch Rüdigers Geschwister, der rebellische Lumpi (Dean Cook) und die zarte Anna (Anna Popplewell), die sich sofort in Tony verliebt.
Die ganze Vampirfamilie ist seit langem auf der Suche nach dem Amulett aus Tonys Träumen, das ihnen helfen kann, wieder zu Menschen zu werden. Dies geht aber nur in einer ganz bestimmten Nacht, in der ein Komet den Mond streift. Diese Nacht wiederholt sich nur alle 300 Jahre und steht unmittelbar bevor. Rüdigers Vater Ludwig (Richard E. Grant) ist nach der langen erfolglosen Suche erschöpft und zweifelt an sich selbst, und so müssen Tony und Rüdiger einspringen um das Amulett zu finden.
Doch auch Geiermeier sucht danach, um damit den Vampiren endgültig den Garaus zu machen. So erleben Rüdiger und Tony viele Abenteuer in düsteren Grüften, muffigen Kellern und staubigen Gräbern bis zum nächtlichen Showdown, und das immer auf der Flucht vor Geiermeier und dem Tageslicht... Diese Umsetzung des Vampirstoffs von Kinderbuchautorin Angela Sommer-Bodenburg nennt sie selber die gelungenste. Die Drehbuchautoren Larry Wilson („Addams Family“; „Beetlejuice“) und Karey Kirkpatrick („James und der Riesenpfirsich“; Hennen rennen“) hielten sich zwar nicht direkt an einen der 16 Romane, bastelten aber eine neue Geschichte mit altbekannten Figuren. Hinzu kamen viele neue Ideen und eine Aufarbeitung für die Neuzeit. So begrüßt zum Beispiel Tony seinen Vampirfreund mit „Alter“ und will ihm Gameboyspielen beibringen. Auch Geiermeier wurde aufgemotzt, er fährt jetzt einen Truck mit lauter ausgeklügelten Waffen und Schikanen für Vampire. Besonders witzig sind die fliegenden Vampirkühe, die daraus resultieren, daß sich die Vampire seit neuestem von Rinderblut ernähren. „Der kleine Vampir“ ist ein wirklich schön gemachter Kinderfilm, wenn auch für die jüngsten vielleicht zu gruselig. So abgedroschen dieser Satz auch klingt: dies ist wirklich ein Film für die ganze Familie. Auch wenn viele Eltern sicher noch die Serienfiguren im Hinterkopf haben werden, Gert Fröbe als Geiermeier vergisst man nicht so schnell....
Land
Jahr
2000
Laufzeit
95 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
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