Die Zeitmaschine

Originaltitel
The Time Machine
Land
Jahr
1960
Laufzeit
100 min
Regie
Bewertung
von Frank-Michael Helmke / 14. November 2010

Es gibt Filme, die man sich immer wieder anschauen kann, egal wie alt sie auch seien. George Pals "Die Zeitmaschine" ist einer davon. Obwohl mittlerweile über 40 Jahre alt ist das Science-Fiction-Werk ein Exempel an Spannung und Fantasie. Im übrigen zeigt der Film, wie ein Roman visuell derart umgesetzt werden kann, dass man als Zuschauer mit Kenntnis der Vorlage ein Gefühl der Vertrautheit gewinnt.

Den Roman "Die Zeitmaschine" schrieb der englische Schriftsteller H.G. Wells bereits um 1900. Genau zu diesem Zeitpunkt setzt auch die Handlung ein:
London am Silvesterabend des Jahres 1899 - ein neues Jahrhundert steht vor der Tür, es herrscht Aufbruchstimmung, die Naturwissenschaften dominieren das Weltbild des modernen Menschen. Doch manche sind mit dem Fortschritt schon wesentlich weiter, als sich das gebildete Bürgertum träumen lässt: Denn der junge Wissenschaftler George (Rod Taylor) hat sich mit einer Zeitmaschine in die Weiten der menschlichen Zukunft aufgemacht. Dort findet er die Menschheit in zwei Lager gespalten vor. Zuerst trifft George auf die Eloi - ein Volk, das sich nur von Früchten ernährt, Baden geht und sich nicht um das Gestern und Morgen schert. Ein Kuriosum ist, dass die Eloi nur aus jungen Menschen bestehen, Ältere scheint es nicht zu geben.
Als George sich schon wieder auf die Rückreise in seine Zeit aufmachen möchte, trifft er auf die Rasse der Morlocks. Es handelt sich hierbei um dem Menschen von heute nur geringfügig ähnelnde Wesen, die unter der Erde leben und nur des nachts herauskommen. Diese Welt, in der es scheinbar keine Liebe und sonstige menschliche Gefühle gibt, will unser Reisender schnellstmöglich verlassen, doch dann ist die Zeitmaschine verschwunden.

Der Science-Fiction-Film, der 1960 in die Kinos kam, besticht durch andere Elemente als Action oder furchteinflößende Außerirdische. George Pal inszenierte ein für seine Zeit eindrucksvolles Meisterwerk, das in erster Linie von der Erwartung des Kommenden lebt. Wichtig ist aber, dass der Zuschauer in seiner Erwartung nicht enttäuscht wird. Mit dem Auge des Zeitreisenden taucht man in diese neue Welt ein, findet erste Erkenntnisse vor und muss diese im nächsten Augenblick schon wieder verwerfen. Anfangs steht die heile Welt der Eloi in ihrer natürlichen Pracht, doch schon bevor die erste Nacht hereinbricht, überstürzen sich die Ereignisse.
Ganz ohne nach Angst haschende Effekte verbreitet Regisseur Pal eine Atmosphäre, die den Zuschauer gebannt vor dem Bildschirm fesseln muss. Diese Stimmung entsteht ganz einfach durch die Gesamterscheinung des Films: Die Musik, das Ambiente in Georges Haus, die Tempel der Eloi und die über allem stehenden Uhren, das alles entfacht eine natürliche Neugier in jedem Zuschauer. Ein utopisches Bild der Zukunft, präsentiert mit den einfachsten Mitteln.

Dennoch erhielt "Die Zeitmaschine" 1960 den Oscar für Spezialeffekte. Doch diese runden nur ab, was der Film auch ohne sie geschafft hätte: Einen in jeder Minute spannenden Blick in unsere Zukunft, vergleichbar mit der Glaskugel einer Wahrsagerin.
Die Anfang der 60er Jahre modernen Spezialeffekte sind vor allem eine Spielerei mit der Kamera. Blumenblüten öffnen und schließen sich innerhalb von Sekunden, die Sonne nimmt ihren Lauf und die Natur versetzt Berge und Wälder. Nach heutigem Maßstab ist das nichts Besonderes, das meiste hat man auch schon bei der "Sendung mit der Maus" gesehen. Aber dieser Film hat solche Schauwerte überhaupt nicht nötig, sie sind nur Bonus, das Tüpfelchen auf dem "i". Man sollte eben nicht den Fehler machen, den Film mit den technischen Möglichkeiten von heute zu vergleichen. Denn auch das Antlitz der Morlocks animiert eher zum Lachen als dass es den Zuschauer erschrecken kann. 1960 hatten die Macher noch nicht die Mittel, ganze Monsterscharen am Computer zu erschaffen.

Wenn doch noch eine Kleinigkeit anzumerken ist, dann nur noch die Liaison zwischen George und einem Mädchen der Eloi. Die Liebe zu Weena (Yvette Mimieux) ist eine Erfindung des Drehbuch-Autoren und hat nichts mit der Roman-Vorlage zu tun. Das knisternde Moment zwischen Mann und Frau durfte in Hollywood jedoch nicht fehlen, somit sei auch dies entschuldigt.

Science-Fiction ohne bedrohliche Aliens und Laser-Kanonen: "Die Zeitmaschine" ist ein in seiner Art einzigartiges Werk, das in all den Jahren nichts von seinem Zauber verloren hat.


10
10/10

Super Film ! Ein Klassiker ! Sehe ich mir immer wieder gerne an !

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10
10/10

Hallo zusammen,
ich kann mich mienen vorgängern nur anschließen, der Film hinterläßt selbst nach Jahrzehneten deutlich Spuren wohin man auch schaut. Das Remake ist einfach nur auf die aktuelle Hollywood Szenarien gemünzt und daher konnte man einfach nicht anderes erwarten.

Mich beschäftigt aber auch eine andere Frage.
Weiß jemand wo ich die Spielfilmverfilmung von 1978 ( Henrik Schellerup ) was ja der inoffiziele 2. Teil war, herbekommen könnte für einen Hinweis wäre ich echt dankbar.

Schon mal im voraus ein dickes Danke schön!!

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8
8/10

Für 1960 ein erstaunlich unterhaltsamer Science-Fiction-Film und um Klassen besser als das Remake.

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9
9/10

Einziges Manko an diesem Film, finde ich, ist wie immer die emotionale Seite Rod Taylors. Manchmal fehlt bei ihm nur noch ein hysterischer tränenreicher Gefühlsausbruch mit herumschreien und kopflos durch die Gegend torkeln. Aber schließlich ist er doch Mann genug, diesen letzten Weg nicht bis zum Ende zu gehen.
Dies fiel mir gerade in diesem Film ins Auge, weil die Schauspielerinnen (Eloi) an seiner Seite extrem gleichgültig waren, im Gegensatz zu "die Vögel". Da hätte er o.g. tun können und es wäre niemandem groß aufgefallen.

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10
10/10

Ich finde das der Film zu der zeit wo er gedreht wurde einfach spektakulär war diese spezialeffekte könnte man heute sicher leichter am pc erstellen aber was mich an diesem Film besonders beeindruckt ist die Liebe zum detail ! in der damaligen zeit und mit den (ich wage es mal zu sagen primitiven mittel )im gegensatz zu heute .
Ich sehe den film immer wieder gerne ,amliebsten silvester ,da spielt er ja auch !

mfg
steobe

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10
10/10

Die Zeitmaschine ist mein absoluter Lieblingsfilm. Als Kind war ich darüber hinaus unsterblich in Weena (Yvette Mimieux) verliebt; heute eigentlich auch noch. Kennt jemand ihre Adresse oder Homepage ?
In dem Remake gut 40 Jahre später (Kitsch !!!) spielt aus der damaligen Originalbesetzung von 1959/60 übrigens Alan Young (in der Zwischenzeit weit über 80 !!!) wieder mit, welcher Mr.Filby verkörperte.

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10
10/10

Hallo, erst ´mal,

der Film im Original ist kaum zu schlagen, das Remake ist mE. SCHROTT.
Für mich war der Schluss des Streifens das Schlüsselerlebnis.
ABHAUEN aus einer Welt der Ignoranz, um in einer anderen Zeit beim Aufbau einer neuen Zivilisation mitzuhelfen.
Welche Bücher hatte er eigentlich mitgenommen?
Ach so, Weena... sehr liebreizend, aber, als ich den Film zum ersten Mal gesehen hatte, gehörte mein Herz schon der Mutter unserer Tochter.
Das war 1965, und unsere Tochter ist jetzt 16!!!
Ich hatte den Film auf Video-Kassette und die ist jetzt im A-Eimer!
Wohl zu oft durchgeleiert. Weiß jemand, wo man eine DVD herbekommt?
Möglichst mit dem Nachspiel, das in obigen Beiträgen geschildert wurde? Über Info´s würde ich mich freuen!!
Grüße an alle Zeitreisende, Haki

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10
10/10

(Bezogen auf das Original von 1960)
Ich habe den Film ungefähr 1970 das erste mal gesehen - da war ich 10. Ich fand die Morlocks schrecklich und der Film übte auf mich eine Faszination aus, wie es seit dem kein anderer Film geschafft hat. Die ganze Atmosphäre empfand ich als ausgesprochen bedrohlich und spannend.
Inzwischen habe ich den Film auf DVD und ich weiß nicht wie oft gesehen und noch immer gelingt es dem Streifen, mich in eine ganz besondere Stimmung zu versetzen. Es gibt nicht viele Filme, die ich anmache und das Gefühl habe, nach Hause zu kommen. Dieser gehört jedoch dazu. Auch beschäftigt mich immer wieder die Frage, welche Bücher ich wohl mitgenommen hätte.
Meine Frau bezeichnet sich übrigens als Eloi - und mich als Scheusal, wenn ich sage, sie geht eher in Richtung Morlock...
Ich freue mich darauf, den Film bald mit meinem 10-jährigen zu sehen. Ich bin gespannt, was für Spuren das Werk bei einem Konsolen-Spiele/Fernsehwerbung-geschädigten Kid hinterläßt und ich hoffe, er wendet sich nicht nach 10 Minuten gelangweilt ab...

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10
10/10

Spitzen Klassiker ich habe den auf Video Kassette,werde mir die DVD zu 100% zulegen.Das Original ist um 1000 Fach besser as die Neuverfilmung.Aber das ist ja überall so.Ob Film oder Musik Original bleibt nun mal Original.
(The Time Machine ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2002 in dem sehen die Morlocks fast so aus wie in der Serie "Stargate Atlantis" die Wraith.)

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10
10/10

Ich muss und werde Korsar41 zustimmen, der Filklassiker ist mit einem bezaubernden Charm versehen , was der Neue nicht hat.Ich werde mir diesen Film auch zulegen, koste es was es wolle.

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10
10/10

Ich habe mir gestern und heute (im Juli 2011) nochmals die beiden auf Festplatte archivierten Filme von 1960 und 2002 angesehen. Beide Filme sind auf Ihre Art einzigartig. Die ältere Version kommt dem Roman aber näher und gefällt mir besser.
Ja - leider (oder wahrscheinlich besser so), ist es und bleibt es auch bis in ferne Zukunft nur reine Fantasie, jemals in die Vergangenheit (zurück) zu reisen. Reisen in die Zukunft (mit oder ohne Maschine) finden ja ständig statt, wobei es nach der von Albert Einstein aufgestellten und mittlerweile bewiesenen Relativitätstheorie möglich ist und auch passiert, langsamer und auch schneller in die Zukunft zu reisen, als die Umwelt um einen herum. Ein Zurück in die Vergangenheit kann und wird es niemals geben, da der Zeitstrahl (seit dem Urknall) nur in Richtung Zukunft verläuft.
Wir können daher die Zukunft ändern und mit gestalten, niemals aber die Vergangenheit ändern.

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10
10/10

Ich habe selbst ( geboren 1967 ) einige Jahre Albträume von dem Film gehabt
Meine Tochter ( Jahrgang 2000 ) lacht sich tot und bemängelt das schlechte Styling der Morlocks

So ändern sich die Zeiten :-)))))

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10
10/10

Hab ihn als Kind und Jugendlicher einige Male gesehen. Bin nach wie vor fasziniert davon und werde ihn mir auf DVD zulegen.

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9
9/10

Als Kind habe ich den Film nur als Horrorfilm mit furchterregenden Menschenfressern wahrgenommen. Als ich ihn viele Jahre später wieder gesehen habe, konnte ich über die Darstellung der Morlocks nur noch lachen. Die tieferen Zusammenhänge der Geschichte sind mir dann erst klar geworden, nachdem ich den Roman gelesen habe. Erschreckend finde ich, daß diese Vision von einer extremen Aufspaltung der Menschheit in soziale Gruppen heute wieder aktuell geworden ist. In den 60ern als der Film gedreht wurde, hielt man dieses Gesellschaftsproblem wahrscheinlich für bereits überwunden und hat sich deshalb wohl mehr auf den damals drohenden Atomkrieg und Spezial-Effekte konzentriert.

Für mich zählt die Zeitmaschine jedenfalls zu den wenigen guten Verfilmungen eines bedeutenden Romans, obwohl es auch Leute gibt, die finden, dass der Film dem Buch nicht gerecht wird und viel zu oberflächlich geraten ist. Trotzdem ist der Film auf seine eigene Art zum Klassiker geworden und bestimmt auch für jüngere Leute sehenswert. Das Remake von 2002 habe ich nicht gesehen und dabei offensichtlich auch nichts versäumt.

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