Was tun, wenn's brennt?

Jahr
2001
Laufzeit
102 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 31. Mai 2010

"Brennen lassen". So die Antwort auf die im Titel zu dieser Komödie gestellte Frage. Und so lautet auch ein alter Sponti-Spruch der Berliner Hausbesetzer- und Steinewerfer-Szene der Achtziger Jahre. Die Zeit ist anscheinend


Wie in alten Zeiten: Die "Gruppe 36"
hängt ab vor Revoluzzer-Parolen der 80er.

reif, auch diese jüngere deutsche Vergangenheit mal fürs Kino aufzuarbeiten. Dass diese Art Vergangenheit auch einem amtierenden deutschen Außenminister nicht ganz fremd ist und über Wochen die Schlagzeilen bestimmte, ist dabei ein eher glücklicher "Marketingzufall" für den dritten Film der deutschen Columbia Pictures, nach dem kommerziellen Überraschungserfolg "Anatomie" und dem ausgleichenden Totalflop "Feindliche Übernahme".

13 Jahre sind vergangen seit Tim (Til Schweiger) und seine Kumpel zusammen in einem besetzten Haus lebten und in kreativer Anarchie gegen das "Establishment" vorgingen. Während Tim diesen Idealen stets treu geblieben ist und sich um den im Rollstuhl sitzenden Hotte (Martin Feifel) kümmert, haben sich die Lebenswege der anderen Cliquenmitglieder gänzlich anders entwickelt: Maik (Sebastian Blomberg) leitet eine Werbeagentur, Nele (Nadja Uhl) hat als alleinerziehende Mutter zu kämpfen, der im Gegensatz zu seinem Namen eher softe "Terror" macht Karriere
als Staatsanwalt und Tims Ex-Geliebte Flo steht kurz vor ihrer Hochzeit. Die gemeinsame Zeit ist nur noch eine Erinnerung und dabei würde es normalerweise auch bleiben. Da explodiert plötzlich (nach 14 Jahren) ein von der Gruppe selbstgebastelter, längst vergessener Sprengsatz in einer Grunewalder Villa und die Vergangenheit holt die sechs wieder ein. Notgedrungen rauft man


Til Schweiger als Vorzeigepunk? Zumindest
Kollege Martin Feifel findet's wohl überzeugend.

sich zusammen um die Spuren von damals zu verwischen. Und während der bärbeißige Polizeiermittler Manowsky ihnen auf die Pelle rückt, stellen sich für die sechs Ex-Anarchisten Fragen nach der Bedeutung von Freundschaft und danach, was aus ihrer Vision von einer besseren Welt eigentlich geworden ist.

Die Autoren von "Was tun, wenn's brennt?" hatten ursprünglich vor, ihre Geschichte bierernst zu erzählen und eine Art seriöse "politische Vergangenheitsbewältigung" zu
schaffen. Glücklicherweise ist man von diesem Plan aber wieder abgekommen, denn als ernsthafte Parabel hätte der Film so erstens nicht funktioniert und zweitens nicht unterhalten. Wer möchte sich schon eine Gruppe verbitterter, desillusionierter Typen ansehen, die in heruntergekommenen Häusern über ihre Weltsicht diskutiert. Okay, vielleicht die Stammzuschauer des Vormittagsprogramms von 3sat, aber bestimmt kein großes Kinopublikum. Viel cleverer ist es da doch, das Ganze als leichte Komödie zu verpacken und dem Publikum dabei ganz nebenbei ein paar Einblicke in eine Welt zu gestatten, die nur ein Bruchteil wirklich aktiv miterlebt hat. Ob dieser "Bruchteil" aber "Genau so war das!" schreien wird ist doch eher zweifelhaft, denn allzu dick aufgetragen wirken die Aktionen der "Gruppe 36", allzu klischeehaft die einzelnen Typen in ihren schrillen Klamotten. Und das


Nein, in Umgebung explosiver Substanzen
sollte man wirklich nicht kiffen, Frau Uhl!

Gesicht von Til Schweiger bringt der Zuschauer leider mit zu viel anderem in Verbindung um gerade in ihm den letzten aufrechten Punk zu sehen. Es genügt eben noch lange nicht, mal eben Fehlfarbens "Es geht voran" einzuspielen um total authentisch zu sein.

Das klingt jetzt negativer als es letztendlich ist, denn gerade die viel zu dick aufgetragenen Klischees sorgen schließlich auch für die größten Lacher: So ist Maik natürlich zum größtanzunehmenden Ekelpaket von Werbefuzzi mutiert, das man sich nur vorstellen kann. Und die ehemals emanzipierte Nehle beschäftigt sich spießbürgerlich nahezu ausschließlich mit krabbelnden und krakeelenden Kleinkindern. Dazu gibt uns Klaus Löwitsch den verbitterten Anarchistenjäger, der dieses "Gesocks" einfach nur fertig machen will. Da jedoch gerade der Charakter des Polizeiermittlers im Laufe des Films eine erstaunliche Wandlung erfährt, sah Herr Löwitsch sich promp
t genötigt, von einer "Reflexion auf den gesellschaftlichen Wandlungs- und Reifeprozess" zu schwafeln. Die Antwort von Til Schweiger, mit diesem Zitat konfrontiert: "Das kann er sicherlich so sehen".
Der clevere Til weiß nämlich ganz genau, dass "Was tun, wenn's brennt?" alles andere als eine wirklichkeitsgetreue Abbildung der real existierenden BRD der Achtziger Jahre ist. Aber dafür ist es ein Film, der sich auf recht unterhaltsame Weise eines wirklich "deutschen" Themas annimmt, seine Herkunft nicht verleugnet und auch nicht versucht nach Hollywood auszusehen. Und als solches eine doch eher erfreuliche Erscheinung.


9
9/10

ich find den film gut...er ist zwa sehr klischee haft aber nya macht spaß ihn anzugucken...für die leute die von der szene nichts verstehn hat er bestimmt ne aufklärende wirkung...allerdings in manchen teilen denke ich nur : xD
aber nya
ich finds sehr unterhaltsam...
was tun wenns brennt?!
Brennen lassen!

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8
8/10

Finde diesen Film ganz nett. Für die Unterhaltung bestens geeignet, aber wie schon gesagt: mit so einem Thema hätte man mehr daraus machen können. Die Musik finde ich auch toll

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10
10/10

gaiLster FiLm überhaubt ! Das Buch auch echt hammer ..
Kann kener ToPpen schOo allein der Til Schweiger ..
Die ham die richtige einstellung zum Leben !
jau haut reiin ..

Immerschön gegen alles sein ;)ruhig zu Demos gehn nix bei denken !

Punk 4Live

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2
2/10

Fand den Film einfach nur lausig.
Ernst oder Komödie?
Eher ernst, ich konnte zumindest nicht einmal richtig lachen...
Aber dann doch eher Komödie weil der Film kaum einen Tiefgang besitzt, erst wenn man sich mit dem Thema auseinander setzt.
Leider trägt der Film nicht allzuviel dazu bei.
Irgendwie hab ich das Gefühl, man wollte umbedingt das Thema bearbeiten, weil es das noch nicht so gab, aber dann gingen ihnen die Ideen aus...
Vllt sollten begabtere Regisseure sich dem Thema nochmal annehmen.

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9
9/10

Ich find den Film einfach geil echt top !! Macht spass ihn zu sehen .....die einstellung die Tim hat find ich gut weiter so =)) könnt ja mal drüber nach denken .....

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1
1/10

Schlecht. Inhaltlich total verkehrt. Man erkennt ,dass das Haus der Gruppe ein billige Kulisse ist und die Hundertschaften der Polizei mal gerade aus 20 Darstellern bestand. Über´n Kamm einfach nur ein Film für Spießer die sich nicht mit der Thematik auseinander gesetzt haben !

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6
6/10

Fand den Film gut obwohl der wirklich sehr klischeehaft ist... vorallem fand ich das scheisse das die das so dargestellt haben das abgesehen von 2 leuten aus der gruppe keiner mehr über seine vergangenheit redet oder meistens auch verdrängen will... naja manche stellen sind klischeehaft und dei Story besitzt auch sogut wie keinen tiefgang aber die grundidee find ich gut ...

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9
9/10

Super - ein deutscher Film wie er sein muss. Deutsche Geschichte spannend und lustig erzählt.

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