Die Schadenfreundinnen

Originaltitel
The Other Woman
Land
Jahr
2014
Laufzeit
105 min
Genre
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Volker Robrahn / 29. April 2014

Die erfolgreiche und unabhängige Anwältin Carly (Cameron Diaz) glaubt in Mark ("Game of Thrones"-Berühmtheit Nikolaj Coste-Waldau) endlich den richtigen Mann für eine echte Beziehung gefunden zu haben, bis sie eines Tages entdeckt, dass der verheiratet ist. Dass sie dabei auch seiner Ehefrau Kate (Leslie Mann) begegnet, ist zwar etwas peinlich, viel schlimmer aber, dass diese sich fortan bei Carly ausweint und sich offensichtlich als neue beste Freundin auserkoren hat.

Schadenfreundinnen

Doch nach anfänglichem Widerstand lässt sich Carly tatsächlich darauf ein und schließlich beginnen beide Pläne zu schmieden, wie sie sich gemeinsam am untreuen Mark rächen können. Dabei entdecken sie zunächst in der etwas naiven Amber (Kate Upton) eine weitere Geliebte des Casanova-Verschnitts, doch auch die schließt sich bald dem „Club der Betrogenen“ an. Der smarte Mark ahnt indes nicht, was da an geballter zorniger Frauen-Power auf ihn zurollt.

Cameron Diaz scheint einen Weg gefunden zu haben, wie sie sich auch mit über 40 Jahren in Hollywood behaupten kann. Schon in früheren Jahren schreckte die Diaz ja nicht davor zurück, auch mal in etwas frechen oder derberen Filmen mitzuwirken und auch aktuell greift sie gerne bei etwas gewagteren Figuren zu. Das gelang zuletzt mit einem ordinären „Bad Teacher“ zumindest kommerziell sehr erfolgreich und wenn demnächst ein Werk namens „Sex Tape“ ansteht, kann man sich schon ungefähr ausmalen was einen da wohl erwartet.

Schadenfreundinnen

Bei den „Schadenfreundinnen“ - der im Original etwas unprätentiöser als „The Other Woman“ firmiert – schlüpft sie nun noch einmal in die Rolle des männermordenden Vamps, doch auch dieser Streifen kommt natürlich nicht ohne ein paar deftige Fäkalwitze aus. Wer es immer wieder lustig findet, wenn ein Hund auf den Boden eines schicken Apartments kackt oder dem Unsympathen ein paar Pillen ins Glas geschüttet werden die ihn innerhalb kürzester Zeit zum von Dauerdurchfall geplagten brabbelnden Häufchen Elend machen, der ist hier genau richtig. Das ist nämlich gleich das Erste was den vereinten drei Damen einfällt, als sie beginnen ihre Rachepläne zu schmieden. Nun gut, wenn dieser Anblick bereits dafür entschädigt, belogen und hintergangen worden zu sein, dann ist das natürlich eine tolle Sache.

Besonders realistisch ist es aber genauso wenig wie irgendetwas sonst in diesem Film, weder wirkt die Beziehung der Frauen untereinander glaubhaft, noch gibt es nur den Ansatz einer Erklärung für die Motivation Marks sich dieses immens komplizierte Lügengebäude aufzubauen. Sympathisch wirkt zudem keine der Figuren, auch nicht die Betrogenen. Es sind die „Probleme“ der Eitlen und Superreichen, die man uns hier präsentiert, jede für sich in einem absoluten Luxusleben zuhause und allesamt so weit entfernt vom Leben eines Normalsterblichen wie Busenwunder Amber von einer eigenen Persönlichkeit.

Schadenfreundinnen

Wenn die Charaktere derart schreckliche Menschen sind und sämtliche Gags so abgestanden, dann wird das Anschauen mitunter zur Qual. Zwar steht die Zunft der Journalisten sicher nicht zu Unrecht unter dem Generalverdacht ein ganzes Stück strenger und humorloser zu sein als das eigentliche Zielpublikum, doch wenn während der Pressevorführung bei wirklich jedem „Das sollte jetzt witzig sein“-Moment nichts als eisiges Schweigen im Saal herrscht, dann sagt das schon etwas aus.

Die ersten zwei Drittel der „Schadenfreundinnen“ sind in einem halbwegs normalen Bewusstseinszustand kaum zu ertragen, lediglich gegen Ende wird es wenigstens um Nuancen besser und es gelingt tatsächlich noch der eine oder andere brauchbare Gag (Stichwort: unsichtbare Glastüren). Aber das genügt natürlich bei weitem nicht, da bleibt der Kritiker bis zum bitteren Ende genauso unversöhnlich wie diese merkwürdige Ansammlung an „Freundinnen“.

Bilder: Copyright

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