Conan, the Barbarian

Originaltitel
Conan, the Barbarian
Land
Jahr
2011
Laufzeit
110 min
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Simon Staake / 7. September 2011

Demnächst in der Schlange für Popcorn und Softdrinks im örtlichen Kino: Ein grobschlächtiger Typ kommt hinter Ihnen an, rülpst Ihnen erstmal in den Nacken, grölt laut nach Met und will dann den pickligen Teenager hinterm Tresen vermöbeln, als dieser ihm mitteilt, es gebe die verlangte Barbarenschlachtplatte nicht im Angebot. Dieser Kerl hat wohl gerade eine andere Barbarenschlachtplatte hinter sich, nämlich "Conan, the Barbarian" und das Testosteron fließt noch immer.
ConanWer für altmodisches Schwertergemetzel inklusive abgeschlagener Gliedmaßen zu haben ist, der schließe sich dem vierschrötigen Oger hinter uns an. Denn selten hat ein Film seine Zielgruppe so klar umrissen wie dieser. Man bekommt das, was man von diesem Genre erwartet. Wollte man den Inhalt des Films im Vokabular der meisten seiner Protagonisten wiedergeben, klänge das etwa so: Aaargh! Rrrrr! Rrrah! Oder im Clever& Smart-Stil: Krach! Zack! Bumm! Rauf! Klopp! Das ist so ein bisschen, wie beim Wrestling hier: Muskelbepackte Männer in bizarren Outfits geben anderen muskelbepackten Männern in noch bizarreren Outfits kräftig aufs Maul. Extra gibt es noch schwarze Magie und große Monster sowie aparte Weibsbilder.
Die Story ist so simpel, dass sie eigentlich nur aus Chronistenpflicht gelistet wird: Der Barbar Conan (grimmig und athletisch: Jason Momoa) sucht den Mann, der einst seinen Vater (haarig: Ron Perlman) tötete, als Conan noch ein angehender Barbar war. Dieser Mann namens Khalar Zym (standardmäßig böse: Stephen Lang) sucht ebenfalls etwas: Die letzten fehlenden Teile einer mächtigen, mythischen Knochenmaske sowie eine junge Frau von (ähem) purem Necromancer-Blut (Rachel Nichols). Hilfreich zur Seite steht Zym seine Tochter Marique (bizarr, aber mit Spaß dabei: Rose McGowan). Im Weg steht dagegen bald ein ziemlich großer, zunehmend übelgelaunter Barbar...

Conan und sein Vater"Conan" hat an den US-Kinokassen einen grandiosen Flop hingelegt, was aber eigentlich nicht sonderlich verwunderlich ist. Schließlich ist die Popularität des Schwertschwingers schon eine Weile her. Zum Zeitpunkt der filmischen Erstauflage von 1982 (mit einem jungen Arnold Schwarzenegger in der Titelrolle) sah das noch anders aus: In gleich drei verschiedenen Comicserien konnte man seine Abenteuer verfolgen, einem Leinwandabenteuer wurde entgegengefiebert. Genau der richtige Zeitpunkt für John Milius und seinen "Conan, der Barbar", der dann auch prompt zum Kassenschlager wurde. Mittlerweile sind nur noch die eingefleischtesten Fans übrig und selbst diese wollten verständlicherweise dem ausgemachten Remakes-in-den-Sand-Setzer Marcus Nispel nicht folgen. Der hat ja schon die Neuauflagen vom "Texas Chainsaw Massacre" und "Freitag der 13." versaut (sowie fürs TV eine moderne "Frankenstein"-Adaption) und zwischenzeitlich mit dem platten und langweiligen Indianer-gegen-Wikingergemetzel "Pathfinder" auch schon für Conan geübt. Dass letzterer Film ebenfalls gnadenlos gefloppt ist, hätte Nispel vielleicht warnen sollen. Conans FrauenUnd dass man dem Deutschlandexport überhaupt noch halbwegs vernünftige Budgets zur Verfügung stellt, um wieder ein Remake zu versauen, ist eigentlich auch nicht recht erklärbar. Schließlich macht Nispel mittlerweile Uns Uwe Boll Konkurrenz in Sachen Qualitätsstandards.
Dass also "Conan" jetzt zumindest kein absolutes Desaster geworden ist, ist dementsprechend schon mal eine gute Nachricht. Ebenfalls eine lobende Erwähnung wert: Die wieder mal nachträglich vorgenommene 3-D Konvertierung ist verhältnismäßig gut gelungen und eine der besseren ihrer Art, einzig am Anfang sorgen zu schnelle Schnitte dafür, dass es öfters etwas verschwommen wird. Aber mit laufender Spielzeit steigert sich die Darstellung der dritten Dimension, ebenso wie der Film selbst im Mittelteil stärker wird. Da wandelt sich der Film von einer leicht aufgemotzten Folge der "Herkules"-TV-Serie tatsächlich zu einem richtigen Abenteuer der großen Leinwand.

Ziemlich richtig gemacht hat man auch die Auswahl des neuen Barbaren. Der mächtige Hawaiianer Jason Momoa durfte sich bisher im TV (etwa in "Stargate: Atlantis") austoben, ob ihm mit dieser Rolle der Durchbruch auf der großen Leinwand gelingt ist fraglich. An Momoa selbst liegt das nicht, der macht das Wenige, was von ihm verlangt wird durchaus mit Charme. Man darf gar die gewagte These aufstellen, dass Momoa ein Jason Momoa als Conanbesserer Conan ist als Schwarzenegger. Dessen erster Anblick in Perücke und mit barbarischen Drohungen mit österreichischem Akzent ("Se Wimmen will wiep" etc.) luden doch eher zum Schmunzeln ein. Dass "Conan, der Barbar" trotzdem zu einer Art Klassiker wurde, hatte mit anderen Qualitäten zu tun: allen voran der großartige, wahrlich heroische Score von Basil Poledouris, dazu die imposanten Bauten und ein Faktor, der im Genre noch oft den Unterschied gemacht hat: Ernsthaftigkeit statt Camp. 
Ziemlich ernst nimmt sich auch dieser Film, und das gereicht ihm zum Vorteil, aber nun müssen wir die größtenteils lobenden Worte doch einschränken. "Conan" macht viele Dinge nicht schlecht, aber der Film bleibt eben dennoch, was er ist: Ein tumbes Haudrauf, das  nie ein wirklich guter Film sein kann. Überraschungen in der Geschichte bleiben gezielt aus, man weiß immer genau, was passiert. Und zum Kult der Erstauflage fehlen ihm dessen zumindest halbwegs clevere Einfälle.

Wie üblich sieht der Film unter dem ehemaligen Werbefilmer Nispel gut aus, aber eben auch so glatt und gelackt, dass ihm jegliche Einzigartigkeit abgeht. "Conan" gehört dank konstantem Unterhaltungswert auf niedrigem Niveau gar zu den Highlights von Nispels Filmographie, aber das ist wirklich nur sehr mildes Lob. Ein Film wie ein Burger von McDonalds: Richtig toll schmeckt das nicht, aber man weiß, was man bekommt. Und der grobschlächtige Kerl hinter Ihnen, der zwischenzeitlich nochmals gerülpst hat? Keine Angst, der will nur spielen.

Bilder: Copyright

8
8/10

Ich "oute" mich mal als Conan-Fan.

Ich habe schon vor Schwarzenegger die Bücher gelesen, ja die gelben dananch auch ^^

Die besten davon waren in der Regel mit der gleichen 08/15 Story wie der Film ausgestattet.
Conan trifft in der Regel immer auf einen bösen König/Zauerer-in mit einem bösen Helfer/Zauberer
an der Seite die es zu vernichten gilt. Was einem gefallen hat, war das drumherum. Conans Sicht-
weise was die Welt betrifft und seine einfache Art Probleme zu lösen.
Ich denke das ist auch das Erfolgsgeheimnis. Wer damit nichts anfangen kann, sollte einfach erst
gar nicht versuchen den Film zu mögen.

Es ist Fantasie, es hat nichts mit dem echten Leben zu tun. Ich bin auch kein dummer Oger und ein
wirklich friedfertiger Mensch. Es macht mir einfach Spaß eine abstrakte Welt aus der Sicht eines
solchen "Ogers" zu erleben. So muss man den Film auch nehmen.
Klar der eine oder andere Mensch schlichten Gemüts und dummerweise mit dicken Armen ausgestattete
Mensch wird den Film als Lebensweisheit gerne annehmen, aber das kann auch anderweitig mit ihm
geschehen. Geweltverherrlichung bekomme ich ja täglich auch ohne Kinoeintritt...

So nochmals zum Film:
Das Setting kann durchaus gefallen. Die Bilder sind Nispel-Typisch schön und passen sehr gut zum
Fantasy Setting. Es entsteht glücklicherweise kein Xena Feeling und wirkt nicht billig.

Der Soundtrack ist einfach nur schwach. Hätte man sich bei dem gewaltigen Budget nicht die Rechte
für den alten Soundtrack erwerben können und diesen teilweise mit einbauen können ?
Wenigstens in abgewandelter Form. Denn der macht 50% der Magie der alten Conans aus.

Zu den Darstellern:
Diese waren alle gut gewählt und gaben ihr bestes. Vor allem Conan war wirklich überraschend gut
gewählt. Wenn er nur ein wenig mehr guten Text bekommen hätte...
Der eine oder andere Spruch hätte viel ausmachen können. Ein nicht kleiner Anteil am Erfolg von
Arnold war aus der Not (sein mieses Englisch) eine Tugend zu machen.
Fast schon weltberühmt seine Sprüche: "I´ll be back" "Hasta la vista" oder auch Sachen wie "zu kämpfen
mit dem Feind, ihn zu verfolgen und zu töten und sich zu erfreuen am Geschrei der Weiber"

So muss ich mich halt Herrn Staake anschließen. Ein Conan-Fan wird 7 oder 8 Augen vergeben, der Rest
wird mit dem McDonalds Gefühl aus dem Kino kommen und 4-5 vergeben.

P.S. Ich würde einem Hollywoodproduzenten einmal "Conan von den Inseln" empfehlen und dann bei Herrn
Schwarzenegger anrufen. Das war eines der besten Bücher mit Schlachten wie in Herr der Ringe und ein
würdiger Abschluß der Conan-Saga mit einem würdigen Comeback für Arnie.

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4
4/10

Der alte Conan kam einfach zur richtigen Zeit.
In den frühen 80 zigern. Nach antiautoritärer Erziehung, Bagwahn Sekten, Ökos und Friedensbewegung etc. kam ein Film über einen Barbaren der genau das war: ein Barbar der jedem der sich ihm entgegenstellt plattmacht. Er droht sogar seinem eigenen Gott und in dem Film wird die Bagwan Sekte ja auch nicht gerade subtil thematisiert.

Dazu war der Film einer der ersten richtigen Fantasy Filme, der quasi ein Genre gegründet hat. Man wirft dem Film stellenweise faschistoide Tendenzen vor, die ich aber nie so erkannt habe. Als Kind der 80 ziger war er für mich nur eins: ein Fantasy Haudrauf Film nach einem Weichei Jahrzehnt.(Herr der Ringe wurde ja erst viel viel später verfilmt)

Der neue Conan hat alles das nicht. Er hat auch nicht diesen Carl Orffschen soundtrack. Es ist Popcorn Kino mit dem Titel "Conan the Barbarian" (was soll man erwarten?). Gut gefilmt ist er und stellenweise ganz unterhaltsam. Ich hatte schon schlechtere Kinoabende..

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1
1/10

Null Augen.

Bei aller Liebe (vor allem zu den Original Geschichten) dieser Film ist unterirdisch.
Während Conan mit Arnie noch durch einen gewissen, wenn auch einfältigen, Charme überzeugen konnte. So ist dies bei diesem Machwerk nicht einmal Misslungen. Es hat schlicht weg nicht stattgefunden.

Jeder versuch von Spannung und Action ertrinkt in animalischem Schwachsinn von idiotischen Dialogen alla "ich habe dich gewarnt als ich schon ein Bluttrinkender kleiner Cimerar war" bis hin zu "oh dieses Tentakelwesen macht sowas von keinen Sinn" oder "he ich bin der König der Diebe, wenn Hilfe brauchst weißt du wo du mich finden kannst" *würg*. Jegliche Action ist vorhersehbar, übertrieben und nicht angemessen in Szene gesetzt. Hauptsache Blut. Ja, das kaufen die dummen Zauscher immer. Selbt Michael Bay aka Uwe Boll hätte das besser hinbekommen und auch dann häts mir noch nicht gefallen.

Ich freue mich für die Rezensenten die dem Film "etwas" abgewinnen konnten. Für mich war es verschwendete Zeit.

Dont Watch It!!!

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7
7/10

in 3d wirklich zu empfehlen. es gibt tolle landschaftsaufnahmen aus bulgarien. außerdem bin ich seit diesem film jason momoa fan und wer den mann in game of thrones gesehen hat...

ja ich finde, das das ein ganz solider film ist, bei dem man bekommt was man erwartet. ich mag diesen film jedenfalls, das original fand ich schon immer doof. für einen kurzweiligen abend mit dem ehemann oder freund genau das richtige. es muss ja nicht immer arthaus oder cineastisches meisterwerk sein. wie das schon treffend mit dem burgervergleich von herr staake gesagt wurde. man muss nicht oft zu mcdonald´s aber ab und zu ein bicmac kann auch spass machen...

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