Kartoffelsalat - Nicht fragen!

Jahr
2015
Laufzeit
81 min
Genre
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Volker Robrahn / 20. Juli 2015

kartoffel 1Mit „Kartoffelsalat“ steht ein Filmereignis an, welches von Einigen als Kino-Revolution, von Anderen jedoch eher als kultureller Untergang des Abendlandes betrachtet wird. Denn sowohl die Besetzung als auch die Produktionsweise dieses Films entzieht sich den gängigen Regeln. Es ist der Versuch einiger der bekanntesten You Tube-Stars ein anderes Medium außerhalb ihrer angestammten Komfortzone Internet zu bespielen, und die Branche fragt sich bereits gespannt was wohl passieren wird. Lassen sich die millionenfachen Aufrufe des Trailers im Netz und die vielen devoten Fans tatsächlich in zahlende Kinogänger verwandeln? Oder wird das Ganze nach dem großen Medien-Hype an der Kasse womöglich kläglich implodieren? Das bleibt abzuwarten, allerdings lässt sich bereits jetzt festhalten, dass der Film selbst den Rummel kaum wert ist. Denn dabei handelt es sich um ein äußerst flaches Komödchen, das einem Humor huldigt, der eher arg altbacken als frisch oder modern daherkommt.

 

kartoffel 2Leo Weiß (Freshtorge) ist an seiner Schule ein typischer, ziemlich unpopulärer Außenseiter und das ändert sich zunächst auch nicht, als er zwangsweise die Lehranstalt wechseln muss. An der Neuen geht es reichlich rüpelhaft zu, was Leo nicht daran hindert sich prompt in die blasierte blonde Tussi „Perle“ (Bianca „Bibi“ Heinicke) zu verlieben. Wer ihm ständig über den Weg läuft ist jedoch das eher blasse Mauerblümchen Katrin (Dagi Bee), und gemeinsam mit ihr sowie den beiden Nerds Torben (Florian Appelius) und Torsten (Philipp „Y-Titty“ Laude) findet er sich plötzlich inmitten eines totalen Chaos wieder. Ein mysteriöser Virus verbreitet sich in der Schule und verwandelt die Menschen offenbar in sabbernde Zombies. Die Polizei eilt zwar schnell herbei, ist jedoch vor allem in Person des Notrufbeantworters (Otto Waalkes) keine große Hilfe. Für Leo schlägt in dieser Situation jedoch die Stunde der Bewährung: Kann ausgerechnet er zum Retter und Held in der Not werden?
 

kartoffel 3Ganz tief hinten und versteckt unter jede Menge Blödsinn findet sich (mit etwas gutem Willen) tatsächlich auch noch so etwas wie eine „Message“ des Werks an seine größtenteils sehr jungen Zuschauer. „Bleib wie Du bist und achte mehr auf innere Werte“ ist allerdings nun alles andere als eine neue und revolutionäre Botschaft, sondern wurde bereits in nicht nur gefühlt hunderten Teenager- und Coming of Age-Filmen wiedergekaut. Überhaupt überkommt einem beim (mitunter durchaus anstrengenden) Betrachten von „Kartoffelsalat“ des Öfteren das Gefühl, es handelt sich hier weniger um den ganz speziellen „anderen“ Humor einer neuen Generation, den man als alter Sack halt gar nicht verstehen kann. Denn was hier an Flachsinn verbreitet und zelebriert wird, ist im Grunde gar nicht so weit entfernt von dem, was man bereits vor Dekaden in teutonischen Klamotten für witzig hielt. Mit Kalauern wie „Sie sagt, sie hat ihre Tage, was ist das?" – "Na, kennst Du doch Montag, Dienstag und so“ und bei Wortwitzen der Kategorie „Da fress ich ‚nen Besen“ (jemand frisst einen Besen) oder „Mal doch nicht den Teufel an die Wand“ (jemand malt einen Teufel an die Wand) sind wir wirklich nicht weit entfernt von den Pauker-Filmen der 70er Jahre und die „Lümmel von der letzten Bank“ lassen schön grüßen.

kartoffel 4So betrachtet ist auch ein Otto Waalkes hier nicht fehl am Platze, zehrt der doch seit Jahrzehnten vom Ruhm und seinen Ideen aus eben diesem Jahrzehnt. Allerdings beweist Otto mit seiner Mitwirkung als Darsteller sowie der Förderung des Projektes als ausführender Produzent nicht zum ersten mal ein cleveres kommerzielles Näschen, tat er sich doch schon für seine „Sieben Zwerge“ einst mit deutlich jüngeren Comedians zusammen. Eine Berufsbezeichnung, die die You Tube-Stars für sich genauso wenig in Anspruch nehmen wie die des Schauspielers, und so stellt sich die Frage was das Ganze hier denn nun eigentlich sein soll. Letztendlich wohl nicht mehr als ein mit sehr schmalem Budget finanziertes Vehikel für die entsprechende Zielgruppe und zugleich natürlich eine Art Testballon, ob diese denn bereit ist für den albernen Quatsch in Spielfilmlänge Geld auszugeben.

Als Film schrammt  „Kartoffelsalat“ jedenfalls nur ganz knapp am Totalschaden vorbei, denn abgesehen von der einen oder anderen Referenz an die legendären Werke der Komödienschmiede Zucker/Abrahams/Zucker („Airplane“, „Die nackte Kanone“) handelt es sich um einen nur schwer zu goutierenden Mumpitz, dargeboten von Darstellern die halt nicht schauspielern können. Nur falls es in dieser Hinsicht „noch Fragen“ gegeben haben sollte.

Bilder: Copyright

1
1/10

Der Film ist schlecht produziert, hat eine schlechte Audio und die Story ist auch Standart. Witze sind auch richtig schlecht.

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