Kritik

7
7/10
Oliver Stone macht einen Film über George W. Bush! Diese Nachricht dürfte bei den meisten Filmfans im ersten Augenblick reflexartig begeisterte Vorfreude ausgelöst haben - allerdings gleich darauf gefolgt von der allzu berechtigten Frage: Wozu?
Tommy Lee Jones hat sich viel Zeit gelassen. Er war schon fast 60, als er sich erstmals in den Regiestuhl eines Kinofilms setzte - und sollte sein weiteres Schaffen halten, was dieses beeindruckende Debüt verspricht, dann könnte er es seinem Kumpel Clint Eastwood nachtun, und mit einem beeindruckenden und preisverdächtigen Alterswerk als Regisseur ein völlig neues Kapitel seiner Karriere aufgeschlagen.
Es gibt nicht viele Regisseure, denen es heutzutage noch gelingt, sich mit einem ganz eigenen Stil zu etablieren. Einer von ihnen ist definitiv der Australier Baz Luhrmann, der mit "Romeo + Julia" (1996) und "Moulin Rouge" (2001) zwei atemberaubende Leinwand-Hits ​landete, die mit ihrer schier unbändigen Energie und einer so eigenwilligen wie brillant abgestimmten Mischung aus Pop, Tragödie und absurder Komik begeisterten. ​
Im vergangenen Winter lieferten sich zwei Vampir-Filme ein Duell, wie es ungleicher nicht hätte sein können. Auf der einen Seite "Twilight", der Zielgruppengerechte Hollywood-Blockbuster mit gigantischer Werbe-Kampagne, auf der anderen Seite "So finster die Nacht", das kleine, zurückgenommene Drama aus Skandinavien. Am Ende gab es zwei Sieger, jeder auf die Art und Weise, wie er es wollte.