Independence Day 2: Wiederkehr

Originaltitel
Independence Day 2: Resurgence
Land
Jahr
2016
Laufzeit
120 min
Release Date
Bewertung
3
3/10
von Volker Robrahn / 13. Juli 2016

id 2 1Als Regisseur Roland Emmerich vor gut 20 Jahren sein Alien-Invasions-Spektakel “Independence Day“ auf die Kinos losließ, landete der Schwabe mit seinem dritten Hollywood-Film einen Riesenerfolg. Die Mischung aus Action, Humor und einer (vor allem in den USA) äußerst positiv aufgenommenen Prise Patriotismus traf beim Publikum genau den richtigen Ton, und solch eine Materialschlacht – bei der gleich mehrere architektonische Wahrzeichen zu Bruch gingen – hatte man damals halt auch noch nicht gesehen.

Emmerich entwickelte sich in den Folgejahren zu einer Art Spezialist in Sachen Weltuntergang, wobei das Publikum sich mit den Jahren stets etwas weniger beeindruckt zeigte. Auch die Versuche des Filmemachers in Richtung Arthouse-Kino konnten weder kommerziell („Anonymus“) noch künstlerisch („Stonewall“) überzeugen und all das ist sicher auch ein Grund, warum er uns nun, nach immerhin zwei Dekaden, doch noch eine Fortsetzung seines größten Hits serviert. Offiziell sollen jedoch die „großartigen neuen Möglichkeiten“ der Digitaltechnik der Anlass gewesen sein, obwohl Emmerich sich da ja mit „2012“ auch schon leidlich ausgetobt hatte. Und nach Betrachten dieser nicht wirklich nachgefragten Fortsetzung muss man auch klar konstatieren, dass „Independence Day: Wiederkehr“ nichts aufregend Neues zu bieten hat.
 

id 2 2Der Angriff der außerirdischen Invasoren vor 20 Jahren hat die Situation auf der Erde massiv verändert. Mit Hilfe der Alien-Technologie machte die Menschheit einen gewaltigen gesellschaftlichen Evolutionssprung, die Nationen sind untereinander befriedet und man unterhält auf dem Mond eine hochtechnisierte Basis. Doch ausgerechnet am 20. Jahrestag des Sieges rollt eine neue, noch viel größere Attacke auf die Erde zu. Ein Raumschiff von gewaltigen Ausmaßen bedeckt ganze Landstriche und in dessen Inneren dirigiert die Alien-Queen den finalen Angriff. Wer damit immer gerechnet hatte ist Ex-Präsident Whitmore (Bill Pullman), der dann auch gemeinsam mit seiner Tochter (Maika Monroe) und den bewährten Wissenschaftlern um David Levinson (Jeff Goldblum) nach Wegen sucht, erneut einen schier aussichtslos scheinenden Kampf zu gewinnen.
 

id 2 3Es laufen noch eine Menge mehr Personen hin und her, insgesamt gilt es mehr als ein Dutzend Charakteren zu folgen, da man nicht nur eine Handvoll jüngerer Neuzugänge präsentiert, sondern auch bemüht war so ziemlich jede Nebenfigur des Vorgängerfilms unterzubringen. Es fehlt tatsächlich nur einer und das ist halt Will Smith, dessen Figur hier deshalb für verstorben erklärt wird und daher lediglich als Portrait von der Wand grüßt. Sein „Nachfolger“ als wagemutiger, gerne mit den Vorschriften kollidierender Pilot ist Liam Hemsworth, dem man zudem noch eine Affäre mit der Tochter des Ex-Präsidenten sowie einen persönlichen Konflikt mit seinem ehemals besten Kumpel ins Drehbuch geschrieben hat – eine Konstellation aus dem Setzbaukasten für eher funktionale Figuren mit nur oberflächlich ausgeleuchteter Persönlichkeit. Dem trotz seiner Rolle in der "Panem"-Trilogie unbekannteren Hemsworth wird es daher auch mit dieser Quasi-Hauptrolle nicht gelingen aus dem Schatten seines Bruders Chris (der "Thor" aus dem Marvel-Filmuniversum) zu treten.

id 2 4Die Reanimation der Comic Relief-Charaktere des Vorgängers hat manchmal Charme, wie im Fall von Judd Hirsch, der als Levinson Senior ein paar wirklich nette oder witzige Szenen abgreift, wenn er etwa sein Buch „Wie ich die Welt rettete“ vor einem gelangweilten Seniorenpublikum präsentiert. Es geht aber an anderer Stelle auch völlig daneben, wie beim lange nicht mehr auf der Leinwand zu sehen gewesenen Brent Spiner (unvergessen als „Data“ in Star Trek: The Next Generation“), dessen Dr. Brakish Okun bei wirklich jedem einzelnen Satz irgendetwas schräg-lustiges abzusondern versucht, bis es irgendwann nur noch ganz gewaltig nervt.

Am besten zieht sich - nicht ganz unerwartet - noch Jeff Goldblum aus der Affäre, der wie ein souveräner Fels in der Brandung steht, während um ihn herum die Klischee-Figuren durch (vermutlich sogar gewolltes) Over-Acting verstören - als weitere Beispiele seien hier noch der bebrillte Büro-Nerd genannt, der richtig mit der Waffe umzugehen lernt, und der in dessen Dunstkreis agierende afrikanische „Warlord“, der natürlich als humorlose, muskelbepackte Kampfmaschine herhalten muss. Was die herbe Schönheit Charlotte Gainsbourg dagegen in diesem Film verloren hat, kann vermutlich nur ihr Agent erklären.

id 2 5„Overacting“ ist im Grunde auch ein passender Begriff für das Invasions-Spektakel an sich, denn auch da muss nun selbstverständlich alles noch viel größer daherkommen und gewaltigere Dimensionen annehmen als beim letzten Mal. So haben wir es diesmal also mit einem Raumschiff von 500 Kilometern (!) Durchmesser zu tun, das sich gleich über komplette Städte legt, und im Prinzip ist selbst die technologisch aufgerüstete Menschheit dieser Parallel-Erde absolut chancenlos gegen solch einen Feind – würde dieser nicht erneut so dämlich sein, dem Gegenspieler genau eine Schwachstelle anzubieten, mit deren Ausschaltung das schöne Invasionsprogramm vollständig in sich zusammenfallen könnte.

Aber gut, das bewegt sich in Sachen Logik dann halt ungefähr auf demselben Level wie anno 1996 der IBM-kompatible Hauptcomputer der Aliens, und das hat damals ja auch nicht wirklich gestört. Zweifellos hat der zweite Unabhängigkeitstag nach Emmerich-Art gewaltige Schauwerte zu bieten, wirklich beeindruckend ist das alles allerdings nicht, denn es gibt hier nichts zu sehen was nicht auch schon zuvor an Weltuntergangsszenarien im Kino ausführlich abgehandelt wurde, von „World Invasion: Battle Los Angeles“ über „San Andreas“ bis zu Emmerichs eigenem „2012“. Und so nervt und ermüdet die CGI-Materialschlacht im Grunde eigentlich nur noch und erbringt mit jeder fortschreitenden Minute letztlich nur die Bestätigung für das, was man sich vorher schon denken konnte: Dieses Sequel ist zu diesem Zeitpunkt und in dieser Form einfach absolut überflüssig.

Bilder: Copyright

4
4/10

Der Film ist fast auf einem Niveau mit Fantastic Four. Man wartet darauf, dass es endlich losgeht, doch nur eine handvoll Szenen sind gelungen. Das Ufo ist viel zu groß und die Dialoge zu platt. Der Film sollte als Action-Film Spaß machen. Manche Bilder sind gelungen.

Permalink

7
7/10

Ich kann die schlechte Kritik auch nicht nachvollziehen. Der Film hat Mängel, ja, aber die positiven Aspekte überwiegen doch und man fühlt sich jederzeit (oder einen Großteil zumindest) gut unterhalten. Top sind auf jeden Fall Effekte, Ausstattung, Kameraarbeit, Schauspiel und Darsteller. Auch die Story ist "gut". Ich hätte mir ein etwas stärkeres Gefühl der Bedrohungsangst gewünscht. Da "landet" ein Raumschiff mit einem Durchmesser des Mondes auf der Erde und viele Menschen bemerken das nicht mal. Sie hätten es nicht so groß machen sollen (Kontinentalgröße hätte völlig gereicht) und die Aliens hätten viel mehr in die Offensive gehen sollen, waren aber oft sehr passiv. Dafür leichte Abzüge. Gerade ab Mitte zum Ende hin nimmt der Film aber wieder Fahrt auf und weiß auf hohem Niveau zu unterhalten. Der Film fühlt sich auch an wie ein echter Roland Emmerich, und das ist sehr positiv gemeint. Sicher nicht Emmerichs bester Film, aber um Welten besser als z. B. ein JJ Abrams Star Wars.

Permalink

7
7/10

Hat an sich Spaß gemacht (was die Effekte angeht), hat aber ein paar Längen und üble Klischees, die man ruhig ein bisschen reduzieren sollte.

Natürlich erwartet man genau das, aber der übertriebene Patriotismus und die immer wieder typischen lockeren Sprüche, Oneliner und "Spontanhelden" hatte ich dem ersten Teil wegen der Neunziger verziehen. Ob man das heutzutage noch so platt gestalten muss, ist eher zweifelhaft, schließlich gibt es auch effektlastige Blockbuster, die mehr "echten" Witz enthalten oder wenigstens nur auf originelle Action gehen.

Ein paar Szenen waren merkwürdig aneinander gereiht, manche Frage blieb natürlich offen, aber letztendlich ist es das zu erwartende Spektakel, bei dem man mit alberner 3D-Brille und ausgeschaltetem Hirn auf die Leinwand glotzt. Hat also trotzdem Spaß gemacht und ist meiner Meinung nach auch nicht so miserabel wie hier dargestellt. Es gibt viel Krach und maßlos übertriebene Szenen, die Effekte sind teilweise ziemlich schick und nach dem ersten Teil kriegt man genau das, was man wohl eine typische Fortsetzung nennen würde.

Großer Minuspunkt bei uns war ein sehr leises Kino, die Werbung vorher war deutlich lauter als der eigentliche Film.

Permalink

3
3/10

Dieser Rezension kann ich mich fast vollständig anschließen. Obwohl ich Brent Spiner nicht nervig fand. Er war wohl die einzige Figur, die dem Film noch ein wenig Stimmung gegeben hat. Und Goldblum hat wirklich das Beste aus seiner Rolle heraus geholt.

Ansonsten war die Besetzung wirklich schlecht. Angeführt von Leutnant Hillers Sohn. Mit Abstand der schlechteste Schauspieler mit der schlechtesten Figur im ganzen Film. Ebenfalls waren die Szenen mit dem Ex-Präsidenten und seiner Tochter unfreiwillig komisch. Ihr immer wieder gleiche Gesichtsausdruck hat irgendwann genervt.

Aber abgesehen davon. Die Story war auch arg mies. Emmerich und Devlin ist da wirklich die Tinte ausgegangen. Nicht, dass Teil eins ein Kracher war. Aber er war irgendwie spritzig und unterhaltsam und auch nie langweilig. Genau das alles fehlt bei dieser Fortsetzung.

Und wieder sind es eben auch primitiv wirkende Biester, die einen technologischen Fortschritt einer hochentwickelten Zivilisation aufweisen. Immer wieder der gleiche Widerspruch in fast allen Scify-Filmen. In Krieg der Welten waren es auch primitiv wirkende, tierartige Aliens. Dass das mit der hohen Intelligenz irgendwie nicht zusammenpassen will, darauf scheinen die Drehbuchautoren nicht gekommen zu sein. Nur der vergleichsweise technologisch rückschrittliche Mensch ist wohl zivilisierter (und doch irgendwie überhaupt nicht).

Im Grunde spiegeln Filme wie ID4 nur die Ängste vor unser eigenes Verhalten wieder. Wir übertragen unser aggressives und primitives Verhalten auf außerirdische Invasoren. Denn genau so würden wir wahrscheinlich vorgehen, würden wir fremde Planeten mit wertvollen Rohstoffen entdecken (siehe Avatar).

Also, war wohl nichts. Weder auf hohem, noch auf Trash-Niveau.

Permalink

6
6/10

Kurzweiliges nettes Popcorn-Kino, an dem man nicht viel zu bemängeln hat. Die Fortsetzung funktioniert, bietet ordentliche Action und Spezialeffekte, eine Prise Humor und einige gelungene Deja-Vus. Das ganze Gemeckere an diesem Film und das den 1. Teil in den Himmel loben kann ich nicht nachvollziehen. Es ist halt ein typischer Emmerich. Wer etwas mit Substanz und Anspruch erwartet, ist hier falsch und sollte sich ID4 2 erst gar nicht angucken.

Permalink

5
5/10

teil 1 war eigentlich ein witziges b-movie mit blockbuster budget.
das hat den film irgendwie unterhaltsam gemacht.
teil 2 versucht mehr zu sein und manövriert sich damit ungewollt aus der spasszone hinaus.
kann man sich problemlos anschauen, muss man aber nicht.

Permalink

1
1/10

Ich hatte schon wenig bis nichts erwartet aber was Emmerich hier abliefert war eine Frechheit.
Abgesehen von den zugegebenermaßen guten Effekten, hätte dieser Schund ohne Weiteres auch bei den SchleFaZ auf Tele5 laufen können-

Permalink

2
2/10

So katastrophal dämlich, unkomisch, unlogisch, klischeebeladen, veraltet, langweilig und überflüssig, dass es wirklich richtig weh tut. Nicht einmal Uwe Boll hätte sich getraut so einen Schund abzuliefern. Nichts funktioniert hier. Ausnahmslos. Ich dachte zu wissen was mich erwartet, wurde aber aufs Übelste überrascht. Nach knapp einer Stunde abgeschalten. Ich hoffe die Menschen haben es nicht geschafft.

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.