Aus der erfolgreichen Horror-Schmiede von Blumhouse Productions kommt ein weiteres Werk mit einer erstmal recht orignell anmutenden Prämisse: Eine Gruppe von Jugendlichen in einer Kleinstadt schließt auf der Suche nach einem Ort, an dem sie einfach mal unbeobachtet von Eltern und Ordnungshütern richtig Party machen, trinken und feiern können, die Bekanntschaft der älteren Sue Ann (Octavia Spencer). Die gibt sich stets locker und verständnisvoll ("Ich war ja auch mal jung"), stellt den jungen Leuten ihren Keller zur Verfügung und lässt es sich auch nicht nehmen, selbst mal mitzufeiern und einen Joint durchzuziehen. Stück für Stück fallen jedoch vor allem Diana einige Merkwürdigkeiten im Benehmen und auch im Haus der von allen nur noch "Ma" genannten neuen Freundin auf. Zudem scheint es aus früheren Zeiten ein paar Verbindungen zwischen den Familien zu geben, die einige Wunden hinterlassen haben.
Mit Octavia Spencer ("Hidden Figures", "Shape of Water") hat man für die Titelrolle eine Darstellerin zur Verfügung, die in der Lage ist, die eigentlich ziemlich abstruse Story zumindest eine Zeit lang nicht ins Alberne abgleiten zu lassen. In der Realität würden selbst stark zugekiffte und bildungsferne Teenager wohl sehr schnell die Flucht ergreifen, wenn die merkwürdige Frau sie mit einem Revolver bedroht, ausrastet sobald man die oberen Etagen ihres Hauses betritt oder eine ihrer sonstigen strengen Regeln verletzt. Spätestens wenn das Ganze in eine Art Stalking samt aufdringlicher Videonachrichten ausartet, wäre aber endgültig Feierabend mit dem geselligen Zzusammensein bei "Ma". Spencer bringt mit ihrer Figur jedoch immer wieder einen gewissen Charme samt vermeintlicher Harmlosigkeit auf die Leinwand, so dass man ihre Macken gerade noch akzeptieren kann, wenn auch mit Bauchgrummeln. Zudem gehen Regie und Drehbuch lange Zeit in recht kleinen Schritten voran, bevor es dann in der letzten halben Stunde in den gewalttätigen Albtraum kulminiert, der sich dem erfahrenen Besucher von Anfang an ankündigt.
Die großen Logiklöcher in der Handlung lassen sich allerdings auch schon vorher nicht übersehen, so wirken die "zufälligen" Bekanntschaften und Querverbindungen zu in der Vergangenheit liegenden traumatischen Ereignissen doch arg konstruiert und die Auflösung der Frage, wer sich denn oben im Haus von Ma versteckt, ergibt so gar keinen Sinn. Da ist man stärkeres, vor allem durchdachteres gewohnt von dem Studio das uns zuletzt solche Knaller wie "Get Out" oder "Wir" servierte. "Ma" besitzt ausser einer brauchbaren Grundidee und einer starken, den Film dominierenden Hauptdarstellerin aber zu wenig, um in dieser Liga mitspielen zu können.
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