Teuflisch

Originaltitel
Bedazzled
Land
Jahr
2000
Laufzeit
94 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
1
1/10
von Simon Staake / 16. Juni 2010

Elliott Richards (Brendan Fraser), seines Zeichens sowohl gutmütiger Computerexperte als auch grenzdebiler Obernerd, hat mal wieder einen seiner üblichen Verliererabende: Seine Kollegen haben wie immer nur Hohn und Spott für ihn übrig, vor allem als er von seiner Angebeteten Alison (Frances O’ Connor) eine herbe Abfuhr bekommt. In seiner Verzweiflung wünscht sich Elliott Hilfe von oben (oder eher von unten?) und schon steht ihm der Teufel persönlich gegenüber, schmackhaft verpackt in der Hülle einer atemberaubenden Schönheit (Elizabeth Hurley). Da Elliott sich nicht das ca. 3000 Seiten dicke kleingedruckte Vertragswerk durchlesen will, wird ihm der angebotene Deal einfach gemacht: Seine Seele gegen sieben freie Wünsche. Also wünscht sich Elliott nahezu um Kopf um Kragen, hat er doch fast vergessen, dass er es mit dem Teufel zu tun hat und schließlich sollte es doch mit demselbigen zugehen, wenn alles so klappt, wie von ihm geplant. Egal, ob er sich Reichtum, Macht, Sportlichkeit, Intelligenz oder Sensibilität wünscht: Ein ganz gewaltiger Haken (beizeiten auch eine „kleine Schrumpfnudel“) ist immer dabei. Und so richtig entscheidend näher kommt Elliott seiner Traumfrau auch nicht. So langsam gehen ihm denn die Wünsche aus...

Ein Film wie dieser stellt jeden sich halbwegs im Begriff seiner geistigen und körperlichen Kräfte befindenden Betrachter vor unlösbare Fragen. Nein, nicht „Woher komme ich?“ oder „Wohin gehe ich?“, sondern eher: Wer schaut sich so etwas an? Und findet es lustig? Zurückgebliebene Drittklässler? Dressierte Primaten? Fragen über Fragen. Wie wäre es mit dieser: Wie kann so eine Grütze entstehen? 
Erklärungsansatz 1: Das – nennen wir es mal so wohlwollend wie beschämend – Drehbuch des Films wurde von den Autoren in ziemlich genau zwölf Minuten geschrieben, zwischen Fünfminutenfick auf der Besetzungscouch und Kokainschupfen aufm Schreibtisch und beruhte etwa auf folgendem Dialog zwischen Regisseur und Drehbuchschreibern:

„Ey, lasst uns ma was witzisches machen, mit diesem lustigen Vogel, der immer so doof guckt, ihr wisst schon. Ich weiß auch schon was wir machen. So ne Art Neuauflage von Mephisto.“
„O.k., aber wir brauchen da jede Menge Sexappeal, weil Sex sells!“
„Kein Problem, wir nehmen einfach nen heißen weiblichen Teufel, der immer in sexy Kostümen rumrennt (Gedanke: soll symbolisch in rot oder schwarz gekleidet sein, und wenn’s geht auch Sticker mit Schriftzügen wie „Bad“ auf den Klamotten haben, zur leichteren Identifizierung als Teufel). Da nehmen wir diese hübsche britische Schnalle, Ihr wisst schon, die Ex-Freundin von diesem schnöseligen Nuttenaufreißer vonner Insel“
„Und die Geschichte? Was machen wir da?“
„Kein Problem. Einfach ne lustige Nummernrevue. Diesen Fraserburschen mal als tumben Sportler mit Minischwanz, mal als Supersoftie, mal als verkleideten Präsident. Das Publikum wird sich krümmen vor Lachen.“

Krümmen ist richtig. Vor Lachen? Vor Schmerzen vielleicht, vor Entsetzen wahrscheinlich, aber vor Lachen? Selten gab es einen Film, der sich bemühte, in irgendeiner Art und Weise witzig zu sein und so miserabel versagte. Am traurigsten der Niedergang der oben schon angesprochenen Herren: Larry Gelbart war mal an „M*A*S*H“ beteiligt, Ramis und Tolan schrieben zusammen den um Lichtjahre besseren „Reine Nervensache“, und Ramis ist verantwortlich für den modernen Klassiker „Und täglich grüsst das Murmeltier“. Was also mag diese Herren dazu veranlasst haben, einen derartigen Stinker von Film zu fabrizieren?
Erklärungsansatz 2: Sie dachten tatsächlich, das hier Gezeigte wäre witzig. Dazu erübrigt sich dann jeder Kommentar.

„Teuflisch“ ist in jeder Hinsicht ein Desaster, ein absoluter Totalausfall. Die Story ausgelutscht, die Slapstick lächerlich, der Witz nichtexistent. Für den einzigen wirklich herzhaften Lacher in diesem miesen Trauerspiel sorgen dann die – nennen wir sie mal so wohlwollend wie beschämend – Spezialeffekte: In den zwanzig Sekunden, in denen es dann gen Hölle geht, präsentiert man uns einen Teufel, der in Punkto Animation und realistischer Darstellung Pacman Konkurrenz macht. Dem Originalpacman, wohlgemerkt. Eine Bankrotterklärung wie der gesamte Mist drum herum.
„Teuflisch“ ist dieser Film in der Tat. Teuflisch mies und höllisch schlecht. Selbst Beelzebub dürften sich vor Entsetzen die Hörner kräuseln bei diesem grottigen Unsinn. Würde Dummheit Musik machen, hätten wir hier ein virtuoses Konzert. Tut sie aber nicht, und daher bleibt hier nur ein dummer dummer dummer Film, den man sich wirklich wirklich wirklich nicht anschauen sollte. Ins Fegefeuer für Zelluloidprodukte damit.

 

 


9
9/10

Ich finde diesen Film einfach nur geil, nicht nur weil er so hammer lustig ist, sondern auch weil Liv und Brandon so ein geniales Team sind!!!
Mein Tip ist sich den Film auf jeden Fall anzusehen, es lohnt wirklich=)

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9
9/10

Diese Kritik ist sowas von lächerlich, da kann man nur den Kopf schütteln. Ich kann mir schon vorstellen, mit was für einem Gesicht du jeden Morgen aufstehst!

Der Film ist absolut genial...ich weiß nicht, wie oft ich mich vor lachen übergeben musste! Dabei hab ich den Film schon zum dritten Male gesehn..

Naja, Herr Staake, ein Boxsack würde beim Abbau jeglicher Aggressionen sehr behilflich sein!

Gruß

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8
8/10

Habe mich toll amüsiert. Ich verstehe nicht, wie man so wenig Humor haben kann, wei manch anderer hier.

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10
10/10

Der Film ist was den Humor angeht einfach ein Meisterwerk. Sicherlich nicht vom Anspruch, wer aber einfach mal nur für 2 Stunden ablachen will, bekommt hier wirklich was geboten.
Hab den Film jetzt schon mindestens 10mal gesehen und lache mich immer wieder über die Szene in Kolumbien kaputt

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8
8/10

Wer möchte nicht einmal alle seine Wünsche erfüllt kriegen ? In diesem Film kann jemand wahr werden lassen, was wir uns alle wünschen und wird trotzdem nie glücklich damit. Interessante Vorstellung, ordentlich umgesetzt. Viele Szenen in diesem Film sind ausgesprochen witzig, geradezu köstlich. Mein erster Wunsch: keine Kritiken mehr von Herrn Staake.

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7
7/10

aber aber Herr Stake, wer wird denn so verteufelt ernst sein? Zugegeben, Brendan Fraser steht für soliden Klamauk, und seine schauspielerisches Mimik limitiert sich höchstens an Laurel & Hardy - aber Moment, ist das jetzt ne Abwertung? - wie auch immer, ich komme mir eigentlich nicht wie der Typ vor, der üblicherweise auf solchen eher grobgestrickten Slapstick steht. Trotzdem stelle ich fest: Harold Ramis, immerhin Godfather of Groundhog Day, und der wirklich komischen Nervensachen, lenkt doch immerhin die Vorahnung dessen, was bevorsteht, in eine schunzellaunige Richtung. Und wurde ich enttäuscht? - Würd sagen, selten (nie) hat Brendan Fraser es geschafft, mir nicht einen üblich schalen Nachgeschmack zu hinterlassen: diese Rolle aber entspricht einmal seinen mir noch wahrnehmbaren Fähigkeiten aufs Beste - und das ist nicht bös gemeint. Hier darf er angenehm äußerlichen, aber doch feinstimmig kalkulierten Hinterwitz entfalten, in einer, recht gehabt, überdosierten Nummernrevue : jedoch das Ganze haut ziemlich böswillig komisch rein. Potztausend das ist wohl meine primatische Herkunft, die sich da amüsiert fühlen möchte,- mitsamt meiner (vollen, bei subjektiv empfundenen) geistigen Gesundheit und Einwilligung. Übrigens: wird uns die Persiflage als gruftiger Rockstar zwischen den angehängten Specials versteckt: unbedingt ansehen, wer noch etwas Reserven hat! (warum so schamhaft verheimlicht?) Also, für die meisten: wer etwa die anderen oben angeführten Ramis-Filme schätzt, dem verspreche ich, das er auch hier keineswegs einer Enttäuschung entgegensehen dürfte. Herr Staake: jeder steht mal mit dem falschen Fuß im verflixten siebten Jahr auf. Versuchen Sie's in einem guten noch mal: vielleicht ändert sich dann die Sicht der Dinge. Würd ich jedenfalls wünschen, denn so könnten Ihnen, womöglich ein paar wohlgelungene Lacher nicht entgehen - und ganz so un-hintersinnig, bekräftige ich, kommen mir die dann doch nicht vor. Wenn doch: sei's drum, Geschmack ist eine Sache des Humors. Alles zum Besseren! Ihr Wilhelm Kröger

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9
9/10

Eine der besten Komödien bis heute. Mit sehr viel gutem Timing, vielen kleinen witzigen Details, ner heißen Elizabeth Hurley und andern gut aufgelegten Schauspielern. Die Szenen beim Basketball, oder als Drogenboss - herrlich :D Da lache ich mit meinem Primatenhirn seit 20 Jahren immer mal wieder herzhaft drüber. Als Bonusmaterial sozusagen, dann noch diese Kritik hier, also unbedingt anschauen bei Gelegenheit

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Es ist mir unverständlich, wie man ein solches "Review" online stellen kann. Ja, der Schreiber mag den Film scheinbar nicht. Was aber wohl nicht am Film selbst liegt, sondern scheinbar andere Gründe hat. Denn dieser Film ist eine tolle Komödie und sehr unterhaltsam.
Ich kann alle Leser hier nur ermutigen, diese Zeilen hier ganz oben zu ignorieren und dem Film eine Chance zu geben.

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