Tatsächlich Liebe

Originaltitel
Love Actually
Jahr
2003
Laufzeit
129 min
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Frank-Michael Helmke / 9. Juni 2010

Er hat es sich verdient: Richard Curtis, Drehbuchautor von "Vier Hochzeiten und ein Todesfall", "Notting Hill" und "Bridget Jones" und damit quasi alleinverantwortlich für die englischen Ausnahmeerscheinungen im RomCom-Genre des letzten Jahrzehnts, durfte endlich selbst auf dem Regiestuhl Platz nehmen, um sein neuestes Skript zu verfilmen, und hat sich dafür eine Menge vorgenommen. Scheinbar angedacht als RomCom to end all RomComs entwirft Curtis in "Tatsächlich Liebe" ein Multiplot-Szenario mit zehn verschiedenen Handlungssträngen und über zwanzig Hauptcharakteren, presst Kombinationen von jedem denkbaren Grundmuster des Genres hinein und ergötzt sich von Beginn an in einer derart temporeichen und Schwindel erregenden Mischung aus Albernheit und überzogener Romantik, dass nur zwei Vermutungen übrig bleiben: Entweder hat Curtis dieses Drehbuch auf Speed geschrieben, oder er wusste ganz genau, dass er seinen Zuschauern nicht eine Ruhepause gönnen darf. Denn dann würde auffallen, dass in diesem Film einfach viel zu viel auf einmal steckt, um auch nur ansatzweise funktionieren zu können.

Wie sich das für einen Episoden-Film gehört, sind die einzelnen Stränge lediglich über die Charaktere denn über die Handlung verstrickt. So beginnt der Liebesreigen mit Hugh Grant als neuem britischen Premierminister, der sich postwendend in eine Bürohilfe verliebt (Erinnerungen an Monica Lewinsky drängen sich hier nachdrücklich auf, als mehrfach über die etwas breitere Figur des Mädels gesprochen wird und dann auch noch der amerikanische Präsident vorbei kommt, um sie anzubaggern). Seine Schwester (Emma Thompson) sorgt sich indes um ihre Ehe zu einem erfolgreichen Zeitungsmann (Alan Rickman), da dieser zunehmend von seiner neuen Sekretärin (Heike Makatsch, of all people) becirct wird. Eine andere Mitarbeiterin (Laura Linney) schmachtet indes aus der Ferne einen bezaubernden Kollegen an, doch traut sich nicht zum entscheidenden Schritt. Dann wären da noch: Ein Autor (Colin Firth aus "Bridget Jones") der vor zerrütteter Beziehung nach Südfrankreich flieht um sich dort in ein Mädchen zu verlieben, das nicht mal seine Sprache spricht; ein kürzlich verwitweter Stiefvater (Liam Neeson), der seinem zehnjährigen Sohn dabei hilft, mit seiner ersten großen Liebe klarzukommen; eine frisch verheiratete junge Braut (die zauberhafte Keira Knightley aus "Fluch der Karibik"), die das distanzierte Verhalten des besten Freundes ihres Gatten aufzulockern versucht und eine Überraschung erlebt; einen abgestürzten Alt-Rockstar, der mit einer hundserbärmlichen Coverversion von "Love is all around" (passenderweise der Hit zu "Vier Hochzeiten …") die Chart-Spitze stürmen will; zwei Lichtdoubles für Pornofilme, die zwar grundsätzlich splitternackt miteinander arbeiten, aber trotzdem ihre Zeit für eine langsame Annäherung brauchen; und ein Lieferbote, der davon überzeugt ist, in Amerika endlich seine große Liebe (oder genau genommen eine Frau, die freiwillig mit ihm Sex haben will) zu finden. Und das alles gleichzeitig, und dann auch noch zur Weihnachtszeit.

Ehrlich, das kann nicht funktionieren. Auch wenn man sich knapp über zwei Stunden dafür Zeit nimmt, und noch so ergonomisch erzählt, ist es unmöglich, so viele verschiedene Geschichten zufriedenstellend abzuhandeln und vor allem abzuschließen. Kein Wunder also, dass Curtis das auch nicht gelingt: Auch wenn er sich selbst schon Zugeständnisse gemacht hat, indem die Plots um den Altrocker, die Porno-Doubles und den Sandwichs liefernden Schwerenöter bereits aufs Dasein als reine Gag-Lieferanten reduziert wurden, so fehlt es ihm immer noch an Raum, weshalb gleich mehrere Handlungsstränge am Ende mehr oder weniger abgesägt werden, bevor sie überhaupt richtig losgegangen sind. Viel mehr, als seine diversen Geschichten anzudeuten, kann der Regisseur und Autor hier nicht leisten, und das ist wirklich schade, denn es ist nicht so, dass es Curtis an Ideen mangeln würde. In der Tat entwickelt er hier mehrere Szenarien, die bei richtiger Ausarbeitung einen eigenen Film gerechtfertigt hätten, hier jedoch im Wust der Handlung unterzugehen drohen (und das zum Teil auch tun).
Eine Tatsache, die den Machern indes klar zu sein scheint, denn das Ziel scheint hier weniger die vernünftige Erzählung all dieser Geschichten zu sein, sondern die Verdichtung all ihrer romantischen und komödiantischen Höhepunkte zu einem Film, in dem man sich entweder vor lachen kugelt oder ganz verzückt zur Leinwand hochblickt, und sonst nichts. Das indes führt schon von Anfang an zu einer Überfülle an kurz vor der Kitsch-Grenze taumelnden Momenten und fast schon in Slapstick abdriftenden Albereien, die zwar allesamt sehr charmant ausfallen, aber sehr früh ein Gefühl von "zu viel, viel zu viel" hervorrufen.
Dennoch ist diese waghalsig rasante, stark zerstückelte Storyführung eine Nummer, mit der Curtis und seine Helfer durchkommen könnten, wenn sie ihrem Tonfall treu bleiben. Doch genau das tun sie nicht: Wäre "Tatsächlich Liebe" nur eine Ansammlung netter, naiv-lustiger Liebeleien, man könnte sich hervorragend in ihm verlieren, doch hier und da dringt plötzlich ein Moment bitterer Ernsthaftigkeit an die Oberfläche, der den gesamten Film aus dem Rhythmus zu bringen droht. Der anstehende Ehebruch von Alan Rickman bleibt konsequent unkomisch. Die quasi nicht existente Trauerphase des Sohnes von Liam Neeson, der sich lieber in eine amerikanische Gastschülerin verliebt als seiner toten Mutter auch nur eine Sekunde nachzuweinen, mutet zumindest merkwürdig an. Der größte Fremdkörper in diesem Reigen aus heiter Sonnenschein ist jedoch der Plot um Laura Linney, die zusammen mit ihrem Mobiltelefon ein kleines persönliches Geheimnis mit sich herumträgt, welches ihr a) nicht nur das Finden ihres Glücks verwährt, sondern b) auch noch ein paar brutal reale und geradezu deprimierende Szenen hervorruft. Natürlich versucht Curtis hier, Liebe auch in anderen Formen als der handelsüblichen Mann-trifft-Frau-Konstellation zu behandeln, angesichts des überdrehten Tones des Gesamtfilms wäre er indes besser beraten gewesen, auf diese gut gemeinten Ansätze zu verzichten.

"Tatsächlich Liebe" will zu viel zu schnell in zu kurzer Zeit, erweist sich stellenweise als extrem holprig und ist ein gutes Beispiel dafür, wo die Probleme eines Episodenfilms liegen und wie man an ihnen scheitert. Warum kriegt er dann trotzdem sieben Augen?
Weil Richard Curtis, nichtsdestotrotz, immer noch der begnadetste RomCom-Autor ist, der derzeit auf der Welt rum läuft, und beizeiten einen Moment hinbekommt, der ganz kurz davor ist, wahrlich magisch zu wirken. Weil er mit Leichtigkeit eine Sequenz schreiben kann wie jene zwischen Colin Firth und seiner portugiesischen Haushaltshilfe, die ohne sich zu verstehen in zwei verschiedenen Sprachen einen Dialog führen, der perfekt zusammen passt. Weil er allen sich selbst respektierenden Engländern (und dem Rest der frei denkenden Welt) eine Szene schenkt, in der Hugh Grant als britischer Premier dem amerikanischen Präsidenten (Billy Bob Thornton mit einem formvollendet widerlichen Gastauftritt) auf einer Pressekonferenz all die Sachen sagt, die George Bushs Schoßhündchen Tony Blair sich nie getraut hätte. Weil man - alle Plot-Holprigkeiten beiseite - sich trotzdem über zwei Stunden lang gar köstlich amüsiert. Und weil er einen mit seinem hemmungslos "over the top" gehenden Weihnachts-Showdown, wenn das Orchester für zwanzig Minuten gar nicht mehr aufhören will mit bombastisch-romantischen Streicher-Crescendos, am Ende doch wieder kriegt - trotz allem. Denn er ist nun mal der Beste. Und darum verlässt man auch in diesem Falle den Kinosaal mit einem seligen Lächeln im Gesicht und hat all die Schwachstellen fast schon wieder vergessen.
Also seien wir ehrlich: Strukturell betrachtet ist "Tatsächlich Liebe" eine mittelschwere Katastrophe, die massiv unter Selbstüberschätzung leidet, aber wer diesen Winter ins Kino gehen will, damit ihm oder ihr ein bisschen wärmer ums Herz wird, der wird kaum eine bessere Wahl treffen können als diese. Denn was ist schon noch wichtig, wenn "Love is all around"?

 

 


ma der füm is sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo
sche!!!
so wahnsinnig!!!
sooo geil:)

wer den nu net gseng hot, --->auschaun!:)

lg conny:)

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10
10/10

Also mir hat der Film super gefallen! Die kleinen Geschichtchen sind alle voll süß^^ und er ist einfach superschön zur Vorweihnachtszeit!
Fazit: Anschaun!! Aber möglichst in der Weihnachtszeit...:)

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8
8/10

sehr guter fil, mit ein paar kleinen fehlern, die aber zu verkraften sind!!!

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Also der film ist einfach nur Spitze und so romantisch!
Ich habe ihn bestimmt schon 100mal angesehen weil ich ihn mir gekauft habe !
Am besten ist die Emma Thompson bin ein riesen Fan von ihr
Habe alle filme von ihr!
Liebe grüße von melanie an Emma thompson
sie soll mir mal schreiben dass wäre toll

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2
2/10

Dieser Film zeigt...
wie Weihnachten wirklich romantisch sein kann ...
bei manchen auf dieser Welt ist dies leider nicht so und ich finde der Film zeigt das uns allen Weihnachten bedeutet und das Fest der Liebe sein soll ..! Der Film ist einfaCH perfekt und ich könnte ihn einfach tausend mal schauen aber dies tat ich schon xD ich liebe auch das gesprochende wen die bilder gezeigt werden =) total wunderbar dieser Film ...! Ich Liebe Ihn =)
Ganz liebe Grüße an die Schauspieler und den Produzenten =)
Und an meine tolle Familie...! ♥
*Sarah =)

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9
9/10

Der Film ist ein superschön und süß-
nicht nur in der Weihnachtszeit!

Es gibt eine Reihe toller Schhauspieler
(z.B. Emma thompson, Keira Knightley, Hugh Grant, Colin Firth...)
und die Geschichten sind sehr herzzerreißend, aber auch unterhaltsam.

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