Der Anfang von "Slither": Ein Komet schießt auf die Erde zu. Man kann sich schon denken, dass er nichts Gutes mit sich bringt. Der Komet kollidiert mit der Erde und landet in einem Wald bei dem verschlafenen amerikanischen Städtchen Wheelsy. Der lokale Businessman Grant (Michael Rooker) betrügt gerade heiter seine wunderschöne aber dafür äußerst schüchterne Frau Starla (Elizabeth Banks), als er von der seltsamen außerirdischen Schleimkugel angefallen wird. Grant verwandelt sich in ein krakenartiges Monster (welches eine verblüffende Ähnlichkeit mit Jabba the Hutt aufweist), das ständig auf der Suche nach Fleisch ist. Die Kreatur fängt dank eines nicht weiter erklärten Triebs an, sich mehr oder weniger systematisch alle Bewohner der Stadt einzuverleiben. Nur eine kleine Gruppe bestehend aus Starla, dem diensthabenden Officer Bill Pardy (Nathan Fillion) und dem aalglatten Bürgermeister Jack Macready (Gregg Henry) versucht, das Monster zu stoppen. "Slither" ist Trash. Reinster, fast schon klassischer Trash. Schon aus den ersten Einstellungen der verschlafenen Streifenpolizisten oder des Treibens in der Highschool wird dies schnell ersichtlich. Regisseur und Drehbuchautor James Gunn will mit "Slither" dem etwas in Vergessenheit geratenen Genre des Trash-Monsterfilms wieder zu dem Glanz verhelfen, dass es vor gut 20 Jahren durch Filme wie "Re-Animator", "Die Fliege", "The Brood" oder "Das Ding" hatte. Damals versetzten Regieveteranen wie David Cronenberg, John Carpenter oder Stuart Gordon die Zuschauer in Staunen (und Schrecken). So ehrenvoll das Vorhaben von James Gunn (2002 Drehbuch-Autor des atmosphärisch sehr unterhaltsamen Remakes von Romeros "Dawn of the Dead") auch ist, gelingt es ihm leider eher schlecht als Recht. Wenn wurmartige Parasiten wie in Cronenbergs "Shivers" die Bewohner von Wheelsy zu willenlosen Zombies mutieren lassen, dann ist das nur einer von vielen Seitenhieben, die Gunn in seinem parodistischen Horrorthriller verarbeitet. Auch sonst bedient er sich an prominenten Vorbildern wie "Blob" oder "Alien". Das heitere Genre-Zitieren bekommt mit der Zeit allerdings einen faden und abgekauten Beigeschmack, weil es phasenweise zu sehr in einen Overkill abgleitet. Aber das Hauptproblem bei "Slither" ist ein anderes: Man bekommt zeitweise (vor allem zu Beginn) das Gefühl, dass der Film sich durchaus ernst nimmt, also quasi nicht die Parodie sein will, die er dann doch letztendlich ist. Wer Spaß an Horrorparodien hat und sich freut an kleinen (hier aber auch nur selten gelungenen) Seitenhieben auf Genreklassiker, der wird hier sicherlich kurzweilig unterhalten werden. All die, die nicht schon eine Affinität zum Monsterhorror-Film haben, werden durch "Slither" sicherlich nicht bekehrt. Dazu ist der Film dann doch zu nebensächlich, ein mittelmäßiges Stück Genreware, das man eher als TV-tauglich proklamieren sollte. Ins Kino gehört diese Geschichte nicht. |
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