Scary Movie 5

Originaltitel
Scary Movie 5
Land
Jahr
2013
Laufzeit
86 min
Genre
Release Date
Bewertung
2
2/10
von René Loch / 24. April 2013

War das eigentlich jemals wirklich witzig? Ging es in der „Scary Movie“-Reihe nicht von Anfang an – spätestens ab dem zweiten Teil – bloß darum, dass Leute kotzen, Sperma herumspritzen und mit schweren Gegenständen auf dem Kopf oder zwischen den Beinen malträtiert werden? 

Eigentlich schon. Dennoch wurde die Parodie zumindest anfangs ihrem Namen durchaus gerecht – ließ Charaktere an einer Wegegabelung Richtung „Death“ davonlaufen oder zeigte, wie es den Bösewichten im Film gelingt, in unbeobachteten Momenten rasch aus dem Bild zu verschwinden.

Im nunmehr fünften Ableger der Reihe geht es – kurz gesagt – nur noch darum, dass Leute auf die Fresse bekommen. Von der Grundidee, sich auf halbwegs originelle Weise am Genre des Horrorfilms abzuarbeiten, so wie das „The Cabin in the Woods“ kürzlich in perfekter Vollendung gelang, ist nicht mehr viel übrig geblieben. Das zeigt ein Blick auf die Liste der „parodierten“ Filme: Denn neben passenden Werken wie „Paranormal Activity“, „Mama“, „Sinister“ oder „Insidious“ tauchen da auch vermeintliche Horrorschocker wie „Black Swan“, „Inception“ oder „Planet der Affen: Prevolution“ auf, von denen allenfalls noch Aronofskys albtraumhafter Schwanentanz etwas von einem scary movie hat. Selbst „The Cabin in the Woods“ kommt hier noch zu Ehren, in einem Witz, der auf den inflationären Gebrauch von gruseligen Hütten im Wald anspielt. „Scary Movie 5“ macht sich also über ein beliebtes Klischee in Horrorfilmen lustig und verweist dabei ganz konkret auf einen Film, der das sehr viel origineller schon früher getan hat. Eine Pointe hat dieser Witz nicht.

In zweierlei Hinsicht ist „Scary Movie 5“ allerdings durchaus respektabel: Das ist zum einen die Aktualität. „Mama“ beispielsweise läuft in Deutschland gerade mal seit einer Woche. Und das ist zum anderen die hohe Gagdichte, für die die Umschreibung „im Sekundentakt“ gut zu gebrauchen ist. Das Problem dabei: Alles ist austauschbar, kaum irgendetwas ist auch nur ansatzweise clever und so gut wie gar nichts funktioniert oder hängt irgendwie miteinander zusammen. Wahllos zusammengestreute Schenkelklopfer aus der Pipi-Ecke sorgen bestenfalls für gelegentliches Schmunzeln. Zum Lachen animiert am Ehesten noch eine Kopie der in „Black Swan“ verwendeten Kameraperspektiven, weil sich das tatsächlich einmal auf Inhalt und Form eines konkreten Films bezieht.

Wie wenig scary movie noch in „Scary Movie 5“ steckt, führt die Eröffnungsszene in eindrucksvoller Art und Weise vor. Darin drehen Lindsay Lohan und Charlie Sheen ein Sextape und treiben es dabei so richtig wild – das Ganze jedoch in voller Bekleidung. Eine hirnrissige, vollkommen deplatzierte, an Prüderie kaum zu überbietende Szene, die im weiteren Filmverlauf kein einziges Mal wieder aufgegriffen wird. Aber Hauptsache ein paar, nun ja, Stars, mit denen sich wunderbar werben lässt. Stattdessen geht es dann um ein Paar, das zwei Kinder im Wald findet und diese unter strenger Dauerbeobachtung durch Kameras in einem großen Haus pflegt, während der Mann an Primaten forscht und die Frau ihre Ballettkarriere vorantreibt. Was natürlich alles vollkommen egal und ohne Überraschungen erzählt ist.

 

Nach Keenen Ivory Wayans in den ersten beiden Teilen und David Zucker in den Teilen drei und vier hat nun Malcolm D. Lee die Regie übernommen. Und dabei den schwächsten Teil einer Reihe abgeliefert, die bislang schon nicht die allerhöchsten Qualitätsstandards vorweisen konnte. Angeblich wurden zahlreiche Filmpassagen von David Zucker neu gedreht und machen nun mehr als die Hälfte der netto mit 75 Minuten mal wieder sehr knapp bemessenen Laufzeit aus. Man mag sich kaum vorstellen, wie unterirdisch schlecht „Scary Movie 5“ ohne diese Nachdrehs geworden wäre.

Bilder: Copyright

@ Gast: Noch habe ich keine hellseherischen Fähigkeiten, was die Qualität eines Films anbelangt. Und da ich einige der vorherigen Teile ganz OK fand, habe ich es einfach mal versucht.

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