Es geht nachts immer noch munter zu in den Räumen des New Yorker Natural History Museums. Etwas zu bunt sogar, als die wieder mal lebendig gewordenen Ausstellungsstücke plötzlich ihr gutes Benehmen vergessen und prompt eine erwartungsfrohe Gala-Gesellschaft mitsamt dem ahnungslosen Museumsdirektor McPhee (Ricky Gervais) in die Flucht schlagen. Schuld an diesen zunehmenden und unkontrollierbaren Aussetzern ist der fortschreitende Verfall der magischen altägyptischen Tafel, die bekanntlich für die Magie im Museum verantwortlich ist. Denn die wurde einst aus ihrer Heimat geraubt und die bereits damals mit dem Satz „Das Ende ist nah“ verkündete Apokalypse scheint sich nun tatsächlich zu vollziehen. Nur der alte Pharao Merenkahre (Ben Kingsley) weiß eventuell Rat, doch der befindet sich in einem ziemlich leblosen Zustand im Britischen Museum. Also greift sich Nachtwächter Larry (Ben Stiller) die vor sich hin modernde, nicht mehr ganz so goldene Tafel und macht sich flugs auf den Weg nach London. Begleiten soll ihn zunächst nur sein Sohn störrischer Nick (Skyler Gisondo), doch natürlich lassen es sich auch die alten Kumpel aus dem Museum nicht nehmen, bei diesem neuen Abenteuer dabei zu sein.
Es war zwar wohl einzig und allein der gewaltige kommerzielle Erfolg der beiden Vorgänger der dafür sorgte, dass uns auch noch eine dritte Runde durchs lebendig gewordene Museum ins Haus steht. Doch erweist sich diese nun ungeplant als Verabschiedung und Schwanengesang für gleich zwei große Schauspieler, nämlich für den ehemaligen Kinderstar Mickey Rooney, der dieses Jahr im stolzen Alter von 93 Jahren verstarb, sowie natürlich auch für Robin Williams, der seinem Leben vor einigen Monaten selbst ein Ende setzte. Vor allem das Wiedersehen mit Williams' Figur des gewitzten Präsidenten Teddy Roosevelt ist dabei noch einmal ein sehr schönes, gerade weil auch dieser am Ende mit einigen wohl gewählten Worten Abschied nehmen muss. Das ändert jedoch bei aller eventuell aufkommenden Sentimentalität nichts daran, dass der Rest vom dritten Aufguss dieser ohnehin immer nur recht mittelmäßigen Franchise leider alles andere als ein großes Vergnügen ist. Wusste Teil Zwei immerhin noch durch einige gelungene Gags und ein paar brauchbare neue Figuren zu gefallen, so scheint den kreativen Köpfen hinter der Reihe nun so ziemlich alles ausgegangen zu sein, was das eben verwendete Adjektiv tatsächlich rechtfertigen würde.
Denn es gibt hier lange Zeit nicht einen einzigen passablen Gag zu verzeichnen, das ganze Geschehen kommt zwar komplett überdreht daher und ist in Sachen Spezialeffekte natürlich erneut hübsch anzuschauen, dabei aber bedauerlicherweise nicht die Spur witzig. Wozu auch ein sichtlich unmotivierter Ben Stiller beiträgt, dessen Larry hier penetrant mit einer bemerkenswert schlechten Laune unterwegs ist. Denn der ist eigentlich nur genervt von allen und lässt das die leicht begriffsstutzigen Gestalten, denen er im Verlauf begegnet, auch sehr deutlich spüren. Da ist es auch kein Wunder, dass sein pubertierender Sohn nur wenig mit ihm anfangen kann und seine Sympathien daher erst mal anderswo verteilt. Zu den „Opfern“ des missmutigen Larry gehören unter anderem der überforderte Museumsdirektor von Ricky Gervais, aber auch die von Rebel Wilson dargestellte dralle Nachtwächter-Kollegin des britischen Museums, sowie der dort gerade erst zum Leben erwachte Ritter Lancelot (Dana Stevens), der sich prompt weiter auf der Suche nach dem Heiligen Gral wähnt. Zugegeben sind das sämtlichst Charaktere, bei denen man ebenfalls nicht gerade das Bedürfnis verspürt sie mit Zuneigung zu überhäufen, doch ist diese unsympathische Zeichnung der Hauptfigur schon ungewöhnlich und wird erst zum Schluss hin ein wenig korrigiert. Wobei Stiller diesmal in einer Doppelrolle auch gleich noch als Steinzeit-Version seiner selbst agiert, was zwar ebenfalls nicht besonders komisch ist, zumindest ihm aber offensichtlich etwas mehr Spaß bereitete als die Arbeit an seinem Stamm-Charakter.
Das letzte Drittel ist es dann auch, welches „Das geheimnisvolle Grabmal“ (das sich natürlich als gar nicht so besonders geheimnisvoll herausstellt) vor dem totalen Kollaps bewahrt, denn da wird es nicht nur ein wenig spannender und interessanter, sondern tatsächlich auch noch ein kleines bisschen lustig, wozu vor allem der sehr selbstironische Cameo-Auftritt eines großen Hollywood-Namens beiträgt, der auch im realen Leben mal etwas mit der Bühnenversion von „Camelot“ zu tun hatte. Doch ausgerechnet wenn es schließlich daran geht, der Trilogie ein würdiges Finale zu bereiten, wird auch dieses noch ziemlich verhunzt. Denn so richtig traut man sich nicht, die dem Publikum mittlerweile vertrauten Figuren zur endgültigen Ruhe zu betten, und so ist es dann nur ein sehr halbherziger Abschied in der „Light“-Version, der kurz darauf gleich wieder aufgeweicht wird. Nun gut, vielleicht braucht man die einzelnen Charaktere ja doch noch mal für irgendeine Art der weiteren Vermarktung und hält sie sich daher lieber warm. Doch im Grunde war bereits dieser dritte Ausflug ins Museum jetzt definitiv einer zu viel.
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