Mr. & Mrs. Smith

Originaltitel
Mr. & Mrs. Smith
Land
Jahr
2005
Laufzeit
119 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Anna Sola / 22. Juni 2010

 

Eine bessere Werbekampagne könnte sich keiner wünschen: Schon seit Monaten tobt es in der Gerüchteküche, weil die Trennung von Hollywoods Traumpaar Nummer Eins, Jennifer Aniston und Brad Pitt, stets in einem Atemzug mit Pitts neuestem Film und seiner hiesigen Partnerin Angelina Jolie genannt wird. Nun läuft "Mr. & Mrs. Smith" endlich auch bei uns im Kino, und auch hierzulande werden wohl viele Zuschauer versuchen herauszufinden, ob es zwischen den beiden nur Drehbuch-bedingt knistert, oder mehr dahinter steckt.

Der Film beginnt mit einer Sitzung beim Eheberater, da es nach "fünf oder sechs Jahren" Ehe zwischen Mr. und Mrs. Smith eben nicht mehr so knistert. Das liegt unter anderem daran, dass die beiden Auftragskiller zwar den gleichen Job haben, dies aber voreinander geheim halten. Statt dessen setzen die beiden auf scheinbare Vorortsidylle und die Illusion langweiliger Durchschnittsjobs - eine Fassade, hinter der sich so einiges verbirgt. Dabei ist es schon beeindruckend, wie Jane Smith es schafft, trotz regelmäßiger Aufträge ihrem John stets um 19 Uhr das Abendessen zu servieren. Wenn John und Jane nur wüssten, wie viel sie eigentlich gemeinsam haben: Er versteckt seine Schusswaffen im Hobbykeller, während ihre Messersammlung in einer Schublade unterm Herd lagert.
So plätschert der Film dahin, bis die beiden eines Tages simultan den Auftrag erhalten, einen gewissen Benjamin Danz (Adam Brody, bekannt aus der TV-Serie "O.C. California") zu beseitigen. Und, wie sollte es auch anders kommen: Nachdem John und Jane Smith sich dabei fast gegenseitig eliminieren, kapieren sie endlich, mit wem sie eigentlich verheiratet sind. Was den beiden natürlich gar nicht passt, vor allem, weil sie sich jetzt eigentlich gegenseitig als potentielle Zeugen aus dem Weg räumen müssen. Nachdem die sprichwörtliche Katze endlich aus dem Sack ist, beginnen die beiden, wutentbrannt über die eigene Blindheit, eine Art Rosenkrieg.
Leider entwickelt sich dieser zu einem relativ platten Actionspektakel, das mit der raffinierten Hinterhältigkeit und Grausamkeit, die einst Michael Douglas und Kathleen Turner an den Tag legten, so gar nicht mithalten kann. Originalität und Kreativität wird viel zu oft durch Waffen und Explosionen ersetzt, dabei hätte der Film sich hier richtig entfalten können. Anstatt sich auf die durch äußere Umstände und fehlende Kleidung wieder in Schwung gekommene Beziehung zu konzentrieren, setzen die Produzenten lieber auf noch mehr Action, denn abgesehen vom eigenen Ehepartner müssen die beiden nun auch noch vor ihrem eigenen Auftraggebern flüchten....

Zwar wird die "explosive Leinwand-Chemie" zwischen Pitt und Jolie pausenlos gelobt, jedoch vermag auch ihr zugegeben beeindruckendes und harmonisches Zusammenspiel kein Drehbuch zu retten, das fast ausschließlich auf Actionsequenzen setzt und die Geschichte vernachlässigt. Die Dialoge sind über weite Strecken fast nur noch Verbindungsstücke bis zur nächsten Schießerei, und irgendwann werden auch die langweilig.
Der Film setzt vielmals auf perfekte Oberflächlichkeit, obwohl sowohl die Grundidee als auch die Schauspieler viel mehr zu bieten haben als makellose Körper und bombastische Explosionen. Schade eigentlich, denn sowohl Pitt als auch Jolie beweisen vor allem in den Eheberaterszenen gutes Timing und Schlagfertigkeit. Diese Stärken kommen immerhin in der zweiten Hälfte des eher langatmigen Films etwas mehr zur Geltung. Auch Nebenfiguren wie Janes Partnerin Jasmine (Kerry Washington, "Ray") oder Vince Vaughns ("Die Hochzeitscrasher") Rolle des Killers Eddie, der aus Bequemlichkeit immer noch bei seiner Mama wohnt, hätte man auf jeden Fall ausbauen sollen.

Fazit: Sehenswert wegen der Chemie der Hauptdarsteller und der Dialoge, die man ihnen gelassen hat. Jenseits davon bleibt leider nur ein mittelmäßiger Actionfilm, der aber sicher auch seine begeisterten Zuschauer finden wird.


5
5/10

Stimme der Review voll zu, von mir gibts aber ein Auge weniger.

Enttäuschend

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Dieser Film wird Ihnen gefallen, wenn Sie ihn nur oberflächlich betrachten, Action geil finden, auf flotte Sprüche stehen und einen der beiden Stars so scharf finden, dass Ihnen eh' alles andere egal ist. -
Bin ich also selber schuld, wenn ich meinen Verstand nicht vorher an der Kinokasse abgegeben habe? Bin ich einfach zu moralisch, wenn ich es nicht witzig finde, wie hier die beiden Hauptdarsteller ihre ach so fiesen Opfer meucheln? Fordere ich einfach zu viel Logik, wenn ich es nicht nachvollziehen kann, wie leicht Pitt und Jolie dazu gebracht werden, sich gegenseitig zu killen, und genauso kehrtwendend wieder ganz toll lieb haben?
- Habe selten einen Film gesehen, der so wenig Logik besitzt, und der Gewalt so primitiv als Unterhaltungsfaktor einsetzt.

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