Love the hard way

Jahr
2002
Laufzeit
96 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Volker Robrahn / 27. Februar 2011

 

Jack (Adrien Brody) ist ein Kleinkrimineller, ein Frauenheld und hält sich selbst für supercool und unwiderstehlich. Mit seinen Kumpels hat er sich eine todsichere Nummer ausgedacht: Ausländische Geschäftsleute werden von dem als Polizist verkleideten Jack beim Sex mit bestellten Callgirls überrascht. Für den Verzicht auf eine Anzeige lässt sich Jack dann ordentlich bezahlen, teilt die Beute mit seinen Freunden und hat auch ansonsten viel Spaß. Auch die Affäre mit der hübschen Studentin Claire braucht er eigentlich nur für sein eigenes Ego und er genießt es, die intellektuelle und gebildete Frau mit seinem rauen, frechen Charme zu beeindrucken. Doch die unerfahrene und romantische Claire lässt sich nicht einfach wieder abschütteln, als sie Jack lästig wird. Überzeugt davon, dass hinter der rauen Schale Jacks ein warmherziger und feinfühliger Mensch steckt, steigert sie sich so sehr in die Beziehung hinein, dass sie schließlich den Boden unter den Füßen verliert als ihr Lover sie fallen lässt. Claire gerät in einen Strudel aus Prostitution und Selbstzerstörung, aus dem sie letztendlich nur Jack herausholen kann.

"Love the Hard Way" ist erst einmal schon von vornherein eine sehr interessante Produktion. Regisseur Peter Sehr überzeugte vor einigen Jahren mit seinem "Kaspar Hauser" und inszenierte jetzt zum erstenmal einen Film komplett in den USA, inklusive hauptsächlich amerikanischer Darsteller. Die Vorlage zur Geschichte bilden wiederum gleich zwei Romane des chinesischen Autors Wang Shuo. Regisseur Sehr hielt eine Verlegung in den kulturellen Schmelztiegel New Yorks jedoch für angemessen - eine Stadt, in der eine angesehene Universität inmitten eines verrufenen und kriminellen Stadtteils steht, bietet eine durchaus glaubwürdige Kulisse für den Zusammenprall der zwei Welten von Jack und Claire.
Deren Freunden ist natürlich von Anfang an klar, dass diese Beziehung nur in eine Katastrophe führen kann und so kommt es dann auch. Denn Claire kann einfach nicht anders als offen ihre Liebe zu zeigen und geht an den Demütigungen, die Jack ihr zufügt, fast zugrunde. Das oberflächliche und bisher so sorglos verlaufende Leben Jacks duldet dagegen keine Störfaktoren und die Forderung nach einem Verantwortungsbewusstsein.
Den Protagonisten dabei zuzusehen, wie sie praktisch wider besserem Wissen ihr Leben zerstören, nur weil sie nicht aus ihrer Haut können SCHMERZT und das ist ein eindeutiger Beleg für die Intensität des Films. Dem Abstieg Claires zu folgen, die schließlich ihren Körper verkauft und all ihre Ideale verleugnet, wird dabei für den Zuschauer selbst fast zur Tortur. Und obwohl man die Entwicklung der Geschichte auch ab und zu für zu extrem und unglaubwürdig halten kann (oder sogar halten müsste) fällt es sehr schwer, sich ihrer Wirkung zu entziehen. "Love the Hard Way" ist in der Tat ein harter Stoff, dessen Realismus und Leidenschaft aber überzeugen.

Eine Leidenschaft, die vor allem auch Hauptdarsteller Adrien Brody verkörpert. Als dieser bereits im Sommer 2001 für den Film zusagte - also noch bevor er mit Roman Polanski "Der Pianist" drehte (für den er vor wenigen Tagen den Oscar als Bester Hauptdarsteller erhielt) - gelang damit ein echter Glücksgriff. Dass er hier eine völlig andere Rolle und einen im Grunde eigentlich wenig liebenswerten Charakter so überzeugend verkörpert, spricht eindeutig für das Potential Brodys und lässt für die weitere Zukunft auch noch Einiges erwarten. Überhaupt hat Sehr hier ein wirklich feines Ensemble an Schauspielern versammelt, aus dem auch noch August Diehl als nervöser und überforderter Kleingauner herausragt. Das lukrative Geschäft der Freunde wird dabei übrigens von einer cleveren Polizistin bedroht, die niemand Geringeres als Pam Grier (die 70er-Ikone mit "Jackie Brown"-Comeback) verkörpert, der bisher wohl noch bekannteste Name auf der Besetzungsliste.
Es bleibt jedenfalls zu hoffen, dass der frische Oscarruhm Brodys vielleicht auch "Love the Hard Way" ein bisschen mehr Aufmerksamkeit verschafft, als diesem wohl normalerweise zuteil werden würde. Verdient hätte der Film es allemal.


10
10/10

Hammer Film und hammer Schauspiler! Da stimmt einfach alles. Ich kann gar nicht genug bekommen von diesem Film! Vor allem aber auch vom Soundtrack! Weiß zufällig jemand von euch, wie man darankommt? Ich brauch ihn unbedingt, habe aber schon überall gesucht!
Würd mich über Antworten freuen..
Lina

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10
10/10

spitzenmäßiger Film - Tolle Schauspieler - ich liebe die Musik zum Film - es passt einfach alles - wenn jemand weiß welche Musiktitel, oder Band oder Sänger da mitwirken bitte mailen - ciao

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8
8/10

Habe den Film gerade im TV gesehen, und muss sagen: Ein JUWEL
Man schmerzt,leidet und liebt mit den Hauptdarstellern.
Man fühlt einfach richtig mit, und kann sich absolut in Claire hineinversetzen!
Die beiden Hauptdarsteller spielen grandios, und ich bin auch von der Regie sehr angetan!
Gerade die Bettszenen fand ich wirklich wunderschön und leidenschaftlich!Ich finde solche ehrlichen, leidenschaftlichen Szenen sieht man viel zu selten!Nicht zu viel und nicht zu wenig!Einfach schön!......
Die beiden sind einfach das typische "Böser Junge, Liebes Mädchen"- Paar und DAS macht es so interessant.Schmerzvoll anzusehen, wie Claire sich ändert im Laufe des Films
Sehr, sehr empfehlenswert
Große Gefühle und sehr schön inszeniert!

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