Die Kinder sind okay - so sagt es uns die schon damals von The Who ironisch gemeinte Zeile, die Lisa Cholodenko für den Titel ihres neuen Films entliehen hat. Und zumindest zum Anfang sieht das auch wirklich ziemlich so aus, die Kinder des lesbischen Paares Nic (Annette Bening) und Jules (Julianne Moore) betreffend. Besonders Joni (Mia Wasikowska) macht ihre Eltern stolz, hat mit Auszeichnung die High School abgeschlossen und macht sich bereit, aufs College zu gehen. Ihr jüngerer Bruder Laser (Josh Hutcherson) macht dagegen schon ein paar mehr Sorgen, zum einen weil er mit seinem eher merkwürdigen Kumpel Clay rumhängt, zum anderen weil er ohne das Wissen seiner beiden Mütter versucht, den damaligen Samenspender zu finden, der zur Zeugung von Laser und seiner Schwester beigetragen hat. Die Recherche führt zu Paul (Mark Ruffalo), dem sehr relaxten Besitzer eines auf Biogemüse spezialisierten Restaurants. Dass Paul anfängt, seine Kinder besser kennenzulernen - und dabei eine ausgesprochen coole Figur abgibt - gefällt besonders Kontrollfreak Nic nicht. Aber das ist noch nicht das Ende ihrer Sorgen, denn der entspannte Charme von Paul scheint auch seine Wirkung auf Jules nicht zu verfehlen.... Lisa Cholodenkos Film war einer der Publikumsrenner des letztjährigen Sundance-Festivals und konnte auch auf der Berlinale Applaus einheimsen, und es ist nicht schwer zu sehen warum. Neben den vielen schweren Dramen und der anstrengenden Kunstkacke, die auf solchen Festivals Hochkultur hat, sorgt der leichte, entspannte Vibe eines Films wie "The Kids Are All Right" für ein wenig willkommene Erholung. Erstaunlich und erfreulich ist dabei, dass das Thema Homoehe dabei nicht politisiert oder moralisiert wird, sondern diese hier wie selbstverständlich präsentiert wird. So geht es hier auch eher um ganz normale Eheprobleme, etwa, dass man dem Partner irgendwann nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenkt wie er verdient hat. Eine erfreulich lockere Einstellung, da der wedelnde Zeigefinger hier viel kaputt gemacht hätte. Einzig das schon angesprochene legere Tempo - eigentlich sehr schön, da man dadurch allzu viel Hysterie auch in den dramatischeren Momenten vermeidet - mag dem einen oder anderen Zuschauer bisweilen ein wenig zu entspannt wirken. |
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