Jim Knopf und die wilde 13

Jahr
2018
Laufzeit
108 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 1. Oktober 2020

Die immens teure Realverfilmung von Michael Endes populärem Jungendbuch „Jim Knopf“ lief vor zweieinhalb Jahren zwar nicht sensationell, aber doch ausreichend gut um eine Fortsetzung zu rechtfertigen - nicht zuletzt möchte man wohl auch die einmal angefertigten Kulissen und digitalen Programme, die den Erstling vor allem visuell zu einer herausragenden deutschen Produktion machten, zumindest noch ein weiteres Mal nutzen.

Diesen Eindruck gewinnt man jedenfalls wenn sämtliche Schauplätze und auch praktisch alle Figuren des Vorgängers nun erneut auftauchen. Am Konzept und Ensemble wurde also nichts verändert, und so sorgt dann der Zufall dafür, dass z.B. der kleine Drache Nepomuk genau an dem Ort innerhalb der weiten Wüste auftaucht, an dem unsere Helden Jim und Lukas eine scheppernde Bruchlandung mit ihrer Lokomotive Emma hinlegen. Auch der eigentlich dort gesuchte Scheinriese Herr Turtur ist grad in der Gegend und so kann man ihm flugs den von Lummerlands König ausgeschriebenen Job als lebender Leuchtturm anbieten. Um Realismus geht's aber natürlich überhaupt nicht in der erneut liebevoll ausgestatteten, bunten Fantasy-Welt nach Michael Ende.

Die Geschichte wird aber dennoch sinnvoll fortgeführt und die bereits zuvor aufgeworfene Frage nach der Herkunft des Findelkinds Jim Knopf nun aufgelöst. Aus dem Ensemble sticht dabei erneut Henning Baum als jovialer und immer alles unter Kontrolle haltender Lokomotivführer heraus, der einfach die Idealbesetzung für diese Rolle ist, und ja, er sieht dabei weiterhin wie die Inkarnation des seligen Bud Spencer aus. Einziger prominenter (Fast)-Neuzugang ist hier Rick Kavanian, der dafür aber gleich sämtliche Mitglieder der Piratenbande „Wilde 13“ verkörpert.

Für den erwachsenen Zuschauer bietet vor allem das von schrägen und skurrilen Gestalten bevölkerte kleine Lummerland die schönsten, mitunter ins Surreale kippenden Momente, für die meist Christoph Maria Herbst und Uwe Ochsenknecht sorgen und von denen man sich gern noch ein paar mehr gewünscht hätte.

Ganz so erfrischend kommt die Fortsetzung zwar nicht mehr daher, da sich doch ein paar Situationen und Konstellationen wiederholen, aber wer mit dem Erstling Spaß hatte, dem wird es bei der Jagd auf die wilde 13 mit Sicherheit nicht anders gehen.

Bilder: Copyright

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.