Evan Allmächtig

Originaltitel
Evan Almighty
Land
Jahr
2007
Laufzeit
92 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
1
1/10
von Frank-Michael Helmke / 31. Mai 2010

Man ist aus Hollywood ja formelhafte, uninspirierte und weichgespülte Massenware gewöhnt, aber ab und an kommt trotzdem noch ein Film daher, der einfach so unfassbar mangelhaft ist, dass man mit offenem Mund dasitzt und sich fragt, wie zum Himmel es solch ein Bockmist jemals bis auf die Leinwand schaffen konnte - geschweige denn bis zu den Dreharbeiten.
"Evan Allmächtig", die Quasi-Fortsetzung des Jim-Carrey-Vehikels "Bruce Allmächtig", ist die wohl mit Abstand schlechteste Großproduktion Hollywoods des Jahres, wenn nicht sogar des Jahrzehnts. Eine bodenlose Frechheit, die noch dazu als teuerste Komödie aller Zeiten in die Geschichte eingeht (das Budget betrug 175 Millionen Dollar), obwohl man sich bis zum Schluss fragt, wo dieses ganze Geld eigentlich geblieben ist. Ein Gutteil wanderte vermutlich in die Taschen solch namhafter und an sich respektabler Akteure wie Morgan Freeman und John Goodman, denn andere Argumente als der schnöde Mammon kann es für keinen der beteiligten Stars gegeben haben, um sich für diesen Bockmist herzugeben.

Während das Original mit seiner Grundidee "Mensch bekommt Gottes Macht übertragen" zumindest noch für einen halben guten Film taugte und anständige Unterhaltung bot, durfte man sich schon fragen, wo da das Potential für eine Fortsetzung stecken sollte. Klare Antwort: Es gibt keins. Aber da "Bruce Allmächtig" einfach zuviel Geld einspielte, um kein Sequel zu drehen, zählte dieses Argument wohl nur für Jim Carrey, der sich hier schön fernhielt. Drum wird nun Steve Carell ("Jungfrau (40), männlich, sucht...") zum neuen Protagonisten erhoben, der als Nachrichten-Moderator Evan Baxter in Teil Eins nur eine Nebenfigur war, die Jim Carrey das Leben schwer machte.
Zu Beginn dieses Films ist Evan nun frisch zum Kongress-Abgeordneten gewählt worden und zieht mit Frau (Lauren Graham von den "Gilmore Girls") und drei Söhnen gen Washington. Kaum im neuen Traumhaus angekommen, erwarten ihn zwei bedeutende Aufgaben: Der mächtige Abgeordnete Long (John Goodman) will Evan mit in eine Gesetzesinitiative einspannen und bietet damit eine riesige Karriere-Chance. Doch dummerweise erscheint auch Gott höchstpersönlich (Morgan Freeman, der sich im Gegensatz zu Carrey für die Fortsetzung nicht zu schade war) und fordert von Evan, er solle eine Arche bauen - ganz genau wie Noah.

Natürlich weigert sich Evan eine Weile, überhaupt zu glauben, dass das wirklich Gott ist, mit dem er da redet, um sich dann so gut es geht vor seiner Aufgabe zu sperren, was auch nicht gerade leicht fällt, wenn ihm auf einmal zahlreiche Tiere in Paaren hinterherlaufen. Zudem wächst ihm in Rekordgeschwindigkeit ein mächtiger Bart, der sich nicht Wegrasieren lässt, bis er schließlich wirklich die Haarpracht eines biblischen Propheten hat. Wer nicht so recht versteht, wo da der Witz stecken soll, hat das entscheidende Problem bereits gefunden: Da steckt nämlich keiner.
"Evan Allmächtig" als Komödie zu bezeichnen ist eigentlich schon der beste Witz am ganzen Film, der selbst so verzweifelt auf der Suche nach verwertbarem Klamauk in seiner papierdünnen Story ist, dass Evan wiederholte Male von einem Hund ins Gemächt gebissen wird, sich beim Bau der Arche dutzendfach mit dem Hammer auf den Finger haut und natürlich von den zahlreichen Vögeln, die ihm bis zur Arbeit folgen, des öfteren angeschissen wird. Womit dann eigentlich auch schon alle "Witze" dieses Films Erwähnung gefunden hätten.

Nachdem Evan sich endlich dazu durchgerungen hat, seine Mission zu akzeptieren und seine Polit-Karriere dafür schleifen zu lassen, hat sich die Entwicklung für die Hauptfigur dann auch erledigt, der Rest des Films "lebt" eigentlich nur noch davon, dass ihn alle auslachen und keiner an ihn glauben will - auch wenn es keine rationale Erklärung für den Zoo an Tieren gibt, die Evan folgen und ihm schließlich sogar beim Bau der Arche helfen. Warum ihm keiner glauben will? Weil der Film sonst vorbei wäre. Nachvollziehbar ist das jedenfalls nicht, sondern einzig der per Holzhammer vermittelten Grundbotschaft des Films geschuldet, dass man gegen alle Widerstände an seinen Glauben festhalten soll.
Mit seiner erzählerischen Plattheit und der erbärmlich heuchlerischen Lobpreisung von Moral und Familienwerten taugt "Evan Allmächtig" so eigentlich nur als Erbauungsfilm für christliche Fundamentalisten mit sehr schlichtem Gemüt. Alle anderen verbringen 90 Minuten mit ungläubigem Kopfschütteln über diesen unsagbaren Käse, der ihnen da serviert wird. "Höhepunkt" ist dann das Finale, wo es nicht ganz zur Sintflut, aber immerhin zu einer gigantischen Flutwelle kommt (für deren mittelprächtige Animation das gigantische Budget übrigens auch nicht draufgegangen sein kann). Deren Wassermassen verschwinden dann sofort spurlos, nachdem sie ihren dramatischen Dienst getan haben. Wer's glaubt, wird selig.

"Evan Allmächtig" kann sich rühmen, das wohl schlechteste Drehbuch einer Hollywood-Großproduktion der Filmgeschichte zu haben - ein komplett indiskutables, nicht mal halbgares und aus einer (schlechten) Idee zusammengeklopptes Nichts von Skript, das man dem Autor eigentlich nach dem Lesen kräftigst um die Ohren hätte hauen müssen. Dass es stattdessen anstandslos umgesetzt wurde, ist das eigentliche unerklärliche Wunder an diesem Film. Der einzig erträgliche Aspekt an "Evan Allmächtig" bleiben die Darsteller, die es mit bewundernswerter Professionalität schaffen, ihre lächerlichen Rollen ernst zu nehmen und ordentliche Vorstellungen abzuliefern. Was allerdings nichts daran ändert, dass auch sie mächtig Buße dafür zu tun haben, dass sich dieser unsägliche Schund mit ihren Gesichtern schmücken darf. 

Bilder: Copyright

LOL, Frank!

Vielen Dank für diese höchst unterhaltsame Rezension! :-)

BRUCE ALLMÄCHTIG war ja schon nicht der Rede wert, schön, dass es zu diesem wohl unnötigen Sequel dann wenigstens solch erfrischende Kritiken gibt!

Homer

Permalink

Hmmm jetzt lohnt es sich eigentlich schon wieder den Film anzusehen :)

Ich mag völlig dumme Filme ^^

Permalink

oh man, der autor widerspricht sich schon im 2.en absatz und meint, diesen film als schund abzutun!
in meinen augen enthält diese rezension viel zu wenig inhalt und ich bin gespannt auf diesen film, der mit sicherheit besser sein wird als diese rezension!

Permalink

Sehr schlechte Kritik.
Allein schon dass der Film für christliche Fundamentalisten taugen soll, ist angesichts der Tatsache eines schwarzen Gottes in Menschengestalt während des Filmes, eine absurde Behauptung.

Permalink

1
1/10

danke herr helmke,

ich hatte schon total den glauben an diese seite verloren durch die sehr komischen bewertungen der letzten zeit, wie z.b. transformers (riesen mist aber 7 punkte), deathproof (guter film, aber die rezesion zeigt grosse wissensluecken und dementsprechende, teils auch noch dumm ausgenutzte, fehler) und auf anfang (sehr guter film, aber hier gibt es keine bewertung).

dachte ich noch, bei transformers handelt es sich um den schlechtesten film diesen sommers, hat dies nun evan noch bei weitem uebertroffen. der film ist nicht mal wie bsw. der wixxer nach 2 bier und in der gruppe witzig, der film ist einfach nur dumm und langweilig.

Permalink

Eins vorweg. Habe den Film noch nicht gesehen.

Aber wenn das Drehbuch / Skript etc. alles so schlecht ist, frage ich mich wirklich warum so eine "Hollywood-Größe" wie Morgan Freeman da mitspielt. Des Geldes wegen, kann ich mir kaum vorstellen.

Und ich denke wenn der Film tatsächlich so schlecht ist wie in der Kritik geschrieben, schadet Morgan Freeman sich doch selbst in solch einem Film mitzuspielen.
Sowas schadet seinem Image als Schauspieler.
Ein schlechter Film wird oft sofort mit den Schauspielern in Verbindung gebracht. Auch wenn das oft nicht richtig ist.

Naja.Ich werde vielleicht einen Blick riskieren um mir ein eigenes Bild zu machen.

Permalink

Absurd!
Wenigstens ist die Hauptfigur ansatzweise Attraktiv als gedemühtigter konservativer Politiker der mit konkurrierenden Mythen von Männlichkeit zu schaffen hat (zuerst im Nadelstreifen, später im Jesus-Gewandt als Noah).
Mit ein wenig mehr Mut hätte man da mehr draus machen können - aber wohl nur wenn man ordentlich in die Blasphemiekiste gegriffen hätte.
Ob man durch diesen Film die konservativ amerikanischen 'Family Values' besser verstehen lernt?

Permalink

8
8/10

Also die rezesion ist ja mal total daneben.
Wieder so ein Wichtigtuer, der meint er müsse alles schlecht machen was gut ist. War gerade in der 19:00 Uhr Vorstellung in der Filmwelt in Landau und ich finde den Film wirklich super gut gemacht! Ich hab mich vor Lachen kaum halten können und meine 5 Freunde, die auch dabei waren, fanden den Streifen auch wirklich sehr gut und gelungen.
Ich kann den Film nur empfehlen, weil er sehr lustig und unterhaltsam ist. Ich könnte das Kot... bekommen wenn ich solche Rezesionen lese von Leuten die weder Humor noch Sinn dafür haben, was gut ist.

Lg.

Permalink

1
1/10

Mr. Freeman wollte halt einfach mal Gott spielen :-)

Permalink

Muss mich vorbehaltlos Kinoschnarcher anschließen: Super Rezension, musste mehrmals lachen beim lesen und das beweist, dass es immer wieder wichtig ist, sich eine Rezension durchzulesen, bevor man gleich in jeden Film rennt :)

In dem Sinne: Auch wenns ab und an mal eine weniger gelungene Rezension eines Films geben mag, alles in Allem ist Filmszene eine top-Seite, weiter so!

Permalink

5
5/10

also der film ist sehr anstrengend wegen den ganzen tieren da..da hatte ich sogar kopfschmerzen..zum schluss wurde er besser,das wars aber auch..nix vergleichbar mit bruce almächtig

Permalink

5
5/10

Ich war heute mit meiner Tochter und ihren beiden Freundinnen in diesem Film. Die drei 7 jährigen Mädchen fanden den Film super und wir hatten einen tollen Nachmittag und das ist mir 5 Punkte wert.

Permalink

bitte keine schwachsinns kritiken!

allein schon wegen der schauspielerischen leistung sind 1/10 punkte einfach nur lächerlich! geht ja nicht nur um story!

Permalink

8
8/10

ich versteh das nicht

ich fand den film ok. konnte oft lachen. so schlecht wie hier geschrieben war er bei weiten nicht.

aber das filmhighlight dieses jahres war transformers. da geht nix drüber

Permalink

7
7/10

Ich fand den Film lustig und unterhaltsam.
Sorry is platt, aber den juckt nicht wirklich... Dem Film solch eine Schlechte Kritik zu geben is frech.

Permalink

1
1/10

Also einen Unsympath des ersten Teils (arroganter, hinterhältiger Konkurrent des Hauptdarstellers) die Hauptrolle des Zweiten zu geben ist für mich nicht nachvollziehbar...

Permalink

1
1/10

Schlecht-Schlechter-Evan Allmächtig
mehr brauch ich dazu nicht sagen.

Permalink

5
5/10

war nicht der überfilm, ging aber gut runter. lachen konnte ich auch einige male. 1 auge find ich bissel dürftig, so mittelklasse würd ich sagen, 5 gehen in ordnung denke ich

Permalink

8
8/10

Es ist bedenklich, dass die Filmszene-Redaktion immer öfter mit Ihren Kritiken völlig daneben liegt, denn was um alles in der Welt rechtfertigt hier die schlechteste Bewertung, die man vergeben kann??

Ich fand den Film klasse, sehr unterhaltsam, witzig und charmant. Au Backe, was geht denn hier ab?

Permalink

der film war für mich der schlechteste seit jahren.

Permalink

7
7/10

Ich glaub hier nehmen einige ihren Job als "Film-Kritiker" zu ernst... Hallo? Evan Allmächtig ist eine seichte Familien-Komödie und hat gar nicht den Anspruch, tiefsinnig zu sein... wenn man sowas bei Komödien sucht (Stichwort Drehbuch), sollte man solche nicht rezensieren, sondern am besten nur bedrückendende Dokus, die auch ja realistisch und logisch sind... Evan Allmächtig ist gute, oberflächliche Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger...

Permalink

3
3/10

Der Film ist eher für Kinder gedacht. Hab mir mehr vom Film erhofft da der ja sehr aufwendig gedreht wurde (Orginal bau der Arche e.t.c)

Meiner meinung nach Lohnt es sich nicht diesen Film anzuschauen. Schon die ersten 10 Minuten fragt man sich, was soll das.

Für Familien mit kleinen Kindern zu empfehlen.

Igrendwie kommt es mir vor als wenn von drüben überhaupt keine guten Filme mehr kommen.

Permalink

5
5/10

Schon klar, daß dieser Film kein anspruchsvolles Meisterwerk ist. Seinen Zweck erfüllt er jedoch meiner Meinung nach allemal, zu unterhalten.
Wer einen lustigen Film schauen will, ohne diesen hinterfragen zu wollen u. ohne die Erwartung irgendeines künstlerischen Anspruchs, wird hier nicht schlecht bedient.
Es muß nicht immer "Kunst" sein.

Permalink

10
10/10

Zu allererst muß ich sagen, daß ich noch nie bei einem Film so dermaßen lachen mußte, wie bei dem Vorgänger-Film "Bruce Allmächtig". Daß dieser Film als Komödie nicht zu toppen ist war mir klar. Dennoch verstehe ich die viel zu derb geratene Kritik nicht an dem Film "Evan Allmächtig". Ich hätte zwar auch lieber Jim Carrey nochmals in der Rolle gesehen, aber trotzdem war dieser Film jeden Euro wert, den ich dafür bezahlt habe. Der Film ist einfach sehr lustig und unterhaltsam und lebt u. a. auch von den erstklassigen Schauspielern.

Für mich ist die Rezension zu diesem Film einmal mehr ein Beispiel dafür, daß man sich das Lesen von Kritiken zu Filmen getrost sparen kann, da es nur die individuelle Meinung eines Menschen wiedergibt. Nur weil ich z.B. die Filme "Fluch der Karibik" nicht mag, heißt es nicht, daß andere ihn nicht mögen können.

Permalink

8
8/10

Also ich kann definitiv nicht nachvollziehen, wieso sich dermaßen das Maul zerrissen wird über diese Film! Die Kommentare setzen ihn ja beinhae auf die selbe Stufe, wie diese pervers schlechte Sauf-Kotz-Inszenierung "Beerfest"! Und das ist beiweitem nicht gerechtfertigt. Ich war vor dem Film überzeugt, dass er nicht an Bruce allmächtig herankommen wird, im Nachhinein kann ich nur sagen, dass er mich absolut überzeugt hat. Es ist eine völlig neue Story und dennoch fühlt man sich irgendwie wie in einer Fortsetzung! Vollkommen frische Ideen und viele kleine Details und versteckte Gags, die den Film auf mindestens das selbe Niveau setzen, wie den Vorgänger!

Ich stehe überhaupt nicht auf platte Komödien! Ein "Lord of War" bringt mich 1000 mal mehr zum Lachen wie ein "Scary Movie" oder " White Chicks" *würg*
Und ich möchte behaupten, wer "Evan allmächtig als platte schlechte Komödie" einordnet, der hat einfach nicht im geringsten den Humor verstanden und auch nicht die Problematik, um die sich der Film dreht...

Sicherliche sind einige Haken drin (warum müssen Zebras und Giraffen aus diesem Tal evakuiert werden), aber wenn man seine Fantasie nicht komplett an den Nagel hängt (Filme gucken ohne Fantasie ist sowieso wie Musikhören über einen "klanglich hochqualitativen" Handylautsprecher) und bedenkt, dass er auch für Kinder ansprechend sein soll, dürfte man diese wohl gerade so überleben...

Fazit: Angenehmer Film, wenn auch nicht DER Lieblingsfilm schlechthin und völlig miesepetrig übertriebene Kritiken, die eher nach einem öffentlichen Pranger klingen als nach einem Forumsbeitrag... Schade, am besten einfach nochmal Hinsetzen und Nachdenken... ;)

Permalink

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Aufgabe prüft, ob du menschlich bist um Bots zu verhindern.