Wolfman

Originaltitel
The Wolfman
Land
Jahr
2010
Laufzeit
102 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Volker Robrahn / 2. Juni 2010

 

Lawrence Talbot (Benicio del Toro) kehrt nach Jahren in Amerika zum Landhaus seines Vaters (Anthony Hopkins) zurück. Grund ist das Verschwinden seines Bruders und der Umstand, dass sich der erfolgreiche Schauspieler gerade auf einer Tournee in England befindet. Ein rätselhaftes Ereignis in der Vergangenheit, bei dem seine Mutter zu Tode kam, hatte das Verhältnis zwischen Vater und Sohn belastet und sorgt auch in der Gegenwart noch für eine angespannte Situation. Als sein Bruder schließlich tot aufgefunden wird, entwickelt Lawrence schnell Gefühle für dessen Witwe (Emily Blunt). Doch neben den komplizierten Familienverhältnissen sorgt noch ein ganz anderes Ereignis für Probleme. Denn Lawrence ist in der Nacht einer unheimlichen Kreatur begegnet und spürt seitdem, dass etwas sehr Merkwürdiges mit ihm geschieht….

Immer ein wenig im Schatten der Genre-Überväter Dracula und Frankenstein stehend, gehört aber auch das Werwolf-Thema zum festen Kanon des Horrorfilms und erfährt alle paar Jahre eine Frischzellenkur. Der letzte, etwas halbgare Versuch in diese Richtung hieß "Wolf" mit Jack Nicholson, ist nun auch schon wieder anderthalb Dekaden her und zuletzt mussten sich die Tiermenschen mit der zweiten Geige hinter den Vampiren in der "Twilight"-Saga zufrieden geben. Mit den dort zu sehenden, komplett computeranimierten gigantischen Vierbeinern hat dieser neue "Wolfsmensch" allerdings nichts zu tun, denn dessen Anliegen ist ein ganz anderes. Es geht um die Wiederbelebung oder doch zumindest um eine Hommage an den klassischen Schwarzweiß-Horrorfilm der Universal Pictures (die auch jetzt wieder produziert haben) und auch an die vor gotischer Schauermärchen-Atmosphäre knisternden "Hammer Studios"-Produktionen der 60er Jahre.
Und so etwas haben wir in der Tat lange nicht mehr gesehen: Englische Schlösser und Moorlandschaften, nebelverhangene Wälder und Fackeln tragende Dorfbewohner, das alles jedoch zeitgemäß ergänzt mit einigen harten Splattereffekten, in denen auch mal ein paar Köpfe abgebissen und durch die Gegend geschleudert werden. Hauptverantwortlich für diese möglicherweise nicht ganz einfach zu vermarktende und ans junge Publikum zu bringende Mixtur ist nicht nur vor der Kamera sondern auch als treibende Kraft im Hintergrund Benicio del Toro. Der sonst eher für komplexe und anspruchsvolle Dramen bekannte Oscar-Preisträger erfüllt sich als Fan der alten Universal-Monsterfilme hier einen Jugendtraum und deshalb haben wir es auch mit einem Werk zu tun, welches sich ganz bewusst als Neuinterpretation eines bestimmten Films versteht und dies auch bereits im Titel deutlich macht: "The Wolf Man" war nicht der allererste, aber der erste wirklich erfolgreiche Werwolf-Film und machte in der Rolle des unglücklichen Lawrence Talbot den bis dahin eher glücklosen Lon Chaney jr. einerseits zum Star, sorgte aber auch dafür, dass der Mime von dieser Rolle in der Folge nie mehr los kam und am Ende sogar in Komödien wie "Abbott & Costello treffen Frankenstein" als Nebenfigur herhalten musste.
Das Remake erzählt nicht die exakt gleiche Geschichte, übernimmt aber viele kleine Details (einen mit Wolfskopf verzierten Spazierstock, ein Teleskop zur Beobachtung) und auch die grundsätzliche Figurenkonstellation mit Vater und Sohn Talbot. Wo aber damals Claude Rains (genau, der smarte französische Captain aus "Casablanca") eher väterlich und ahnungslos agierte, packt ein Anthony Hopkins natürlich sein gesamtes Charisma in die Rolle und bleibt ein lange Zeit genauso undurchschaubarer wie latent bedrohlicher Charakter. Emily Blunt als weibliches Love Interest passt von ihren Gesichtszügen und der Ausstrahlung her recht gut in diese klassisch-romantische Umgebung, hat aber deutlich weniger zu tun als in ihrem demnächst anlaufenden Kostümdrama "Young Victoria", und der alte "Matrix"-Fiesling Hugo Weaving gibt einen herrlich unsympathischen Scotland Yard-Ermittler, der noch seinen Frust vom ungelösten "Jack the Ripper"-Fall mit sich herum schleppt.

Das Herzstück des Films bildet aber Benicio del Toro, der mit seinem Vorgänger in der Rolle gemein hat, nicht das Gesicht eines typischen Helden zu besitzen - manch einer sagt ihm sogar nach, von Natur aus einen eher leidenden Gesichtsausdruck mit sich herum zu tragen. Und so ist es dann auch die durchaus tragische Geschichte eines schon seit der Kindheit und dem Aufenthalt in einer sadistisch geführten Besserungsanstalt schwer traumatisierten Mannes, der gerade als er glaubt, den Weg zurück in ein normales Leben gefunden zu haben, vom Schicksal brutalst in den Hintern getreten und gequält wird. Das ist nicht unbedingt genussvoll anzusehen, es ist streckenweise sehr ruhig und dunkel inszeniert, aber es besitzt vor allem dank seines Hauptdarstellers auch eine gewisse emotionale Wucht. Dazu trägt ebenfalls bei, dass selbst nach der Verwandlung zum Wolfsmenschen hinter der Maske des Make-Up-Veteranen Rick Baker immer noch genug vom Gesicht del Toros zu erkennen ist, um die Verbindung zu dieser Figur nicht zu verlieren.

Es ist am Ende ein Film für Liebhaber geworden, die sich an der etwas altmodischen und behäbigeren Erzählweise nicht stören und sich auch von gelegentlichen Splatter-Einschüben nicht abschrecken lassen. Dieser neue "Wolf Man" ist ganz sicher nicht so witzig wie der "American Werewolf" von John Landis und vermutlich auch nicht der beste Werwolf-Film aller Zeiten (das wäre nach Meinung des Autors "Der Fluch von Siniestro" aus den Hammer-Studios). Er ist aber vielleicht der bisher visuell und atmosphärisch schönste Beitrag zu diesem kleinen feinen Subgenre.

Bilder: Copyright

Heissa, wie freue ich mich doch auf diesen Streifen!!! Nach dem völlig grottigen "Wolf" von 1994 sorgten immerhin noch die Werwölfe aus "Van Helsing" von 2004 für hohen Schauwert. Die stimmungsvollste Themenverfilmung ist für mich aber immer noch "Wolfen" von 1981. Allerdings kenne ich den "Fluch von Siniestro" nicht und werde mir den als großer Werwolffan wohl so schnell wie möglich besorgen müssen. Danke für den Tip.

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7
7/10

Kann der gelungenen Kritik nur zustimmen. Man merkt der Produktion sehr deutlich an, dass man das atmosphärische Flair der liebevollen Hammerproduktionen kopieren wollte. Und dies geling auch, denn selbst wenn nichts Aufregendes passiert, sieht alles sehr stimmig, zeitgenössig und genremässig aus. Eigentlich fehlt nur noch ein Gastauftritt von Christopher Lee, um das Remakebild komplett abzurunden.

Ein komplexes Drehbuch und eine originelle Story darf man in einem klassischen Horrorfilm nun wirklich nicht erwarten und diesen Anspruch will der Film dankenswerterweise auch gar nicht erwecken. Negativ fällt nur auf, dass der eine oder andere platte Schockeffekt zu häufig wiederholt wird.

Interessant ist das der von Hugo Weaving dargestellte Inspektor Abberline eine historische Figur ist, die tatsächlich in den Jack the Ripper-Morden ermittelt hat! Wer mehr zu hierzu erfahren möchte, dem sei die geniale Comic-Graphic-Novel "From Hell" von Alan Moore oder der gleichnamige, aber nicht kongeniale Film mit Jonny Deep als Inspektor Abberline wärmstens empfohlen.

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ich denke ich werde mir den film mal auch rein ziehen. der hauptgrund (als ergänzung zu dieser rezension): der gute kevin andrew walker hat nach über 10 jahren mal wieder an nem drehbuch für einen film mitgearbeitet...

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5
5/10

Der Film schmeißt mit Klischees nur so um sich, dazu ist die Handlung absolut absehbar und dazu kommen Splattereffekte. Der Film übertreibt wo er nur kann. Das muss einfach absicht sein. Aber aufgrund genannter Übertreibungen fand ich den Film ganz witzig. Er war einfach dermaßen durschaubar, dass man immer genau wusste wann die nächste Metzelszene kommt und sich auf seichte Unterhaltung gefreut hat. Anthony Hopkins fand ich in diesem Film deplaziert. Der Mann kann doch viel mehr als diese einfach gestrikte Rolle. Außerdem muss ich die Atmosphäre bemängeln. Die konnte der Film nicht erzeugen weil er wegen seiner Durchschaubarkeit nicht bedrohlich wirkte und so war es der Dunkelheit denk ich ein bisschen zu viel. Alles in allem aber Unterhaltsam. Aber mal ehrlich, auf keinen Fall über Durchschitt

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8
8/10

Feiner Grusel, atmosphärisch, von den Bildern und auch hervorragend besetzt und geschauspielert. Als Fan von Roger Corman Filmen muss ich sagen, eine gelungene Weiterentwicklung. Mehr davon!
Beim Publikum scheint's anzukommen. Der Saal war proppenvoll.

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5
5/10

Ich bin etwas zwiegespalten. komme grad, ernüchtert, aus dem Kino und habe im Anschluss die Rezension gelesen.

Gute Besetzung, tolle Optik und für mich ein eigentlich interessantes Thema können aber nicht über die Schwächen des Film hinwegtäuschen. Ich hatte latent das Gefühl verarscht zu werden - irgendwie hatte ich das alles schonmal gesehen und ich muss meinem Vorredner zustimmen, wenn ich an Sir Anthony zweifle. Hat der Mann das Drehbuch nicht vorher gelesen? Del Toro war wie zu erwarten war gut, Weaving gefällt mir immer.

Keine neuen Ideen, es kam mir dahingeklatscht vor. 5 Augen und meine Empfehlung, den Film nicht im Kino zu sehen.

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9
9/10

Was sollte denn an einer Werwolfgeschichte alles neu erfunden werden? Die Verwandlung bei Neumond und nicht bei Vollmond? Das wäre dann die kreative, innovative Meisterleistung gewesen. Klar ist das alles schon einmal erzählt worden, Wald, Nebel, "in Stücke zerrissen" usw. gehört halt dazu.
Trotzdem der beste Werwolffilm der mir so einfällt.

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3
3/10

Ganz schrecklicher Trash!

Das war auch garnicht wirklich anders zu erwarten, nur ist das ganze dann letzten Endes aber leider auch nicht so schrecklich, dass es schon wieder Spaß machte. Von der naiven Freude, die sich beim Schauen der alten Hammer-Filme(denen der Film ganz offensichtlich Tribut zollen möchte) einstellt, ist jedenfalls nichts zu spüren. Stattdessen gepflegte Langeweile in erlesenen farbgefilterten Bildern, deren morbide Schönheit dann aber leider wider durch billiges CGI zerstört wird. Komplett verschenkt. Wirklich schade drum.

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7
7/10

Ich persönlich kann die schlechten Kritiken nicht ganz nachvollziehen.
Sicherlich nicht der allergrösste Wurf in diesem Genre, aber auch nciht so schlecht, dass man sich auf den Film einschiessen sollte.
Es handelt sich um das Remake des 1941 erschienen S/W Films und diesem zollt die Neuverfilmung durchaus Tribut.
Das viktorianische England, die Fotographie, die Ausstattung kamen sehr gut rüber.
Mir fiel nur auf, dass die Schauspieler die ersten 15 Minuten ziemlich abspulmässig ihre Rollen gespielt haben. Danach nimmt der Film aber an Fahrt auf und kann durchaus spannend bis zum Schluss unterhalten.
Aufgemotzt wird das Ganze mit frischen Effekten und Tricks, die alles andere als billig aussehen. Die FSK 16 Freigabe ist da schon manchmal hart an der Grenze, aber schliesslich sieht man ja einen Werwolf-Film, das ewige FSK 12er GEschnibbele hätte nur die Atmosphäre ruiniert.
Unter Trash, wie es mein Vorredner es so schön formulierte, ist der Film meilenweit entfernt. Da kenne ich nun wirklich ganz andere Filme, die wirklich mies sind.
Wer also einen Old-School Werwolf mit wirklich guten Tricks sehen möchte, wird hier bestens bedient!

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5
5/10

Es gibt ja verschiedene Filme im Horror-Genre.
Thriller, Slasher, Splatter, Shocker, und so weiter.

Splatter und Suspense finde ich gut, vor allem wenn noch ein kritischer Subtext dabei ist, Shocker finde ich ziemlich armselig und billig.

Wolfman war entgegen meiner Erwartung genau so ein Film, der auf billige Schreck-Effekte setzt und damit den Mangel an Suspense, aber auch an Gore und Subtext auszugleichen versucht.

Obendrauf kommt dann noch eine schmierige Schnulzromantik und etwas - durchaus gelungene - Uraltatmosphäre.

Die Story ist insgesamt ziemlich lahm, und wenn man das ganze Machwerk mit "American Werewolf" oder "Wolf" (mit Jack Nickolson) vergleicht, muss man sich echt fragen, warum man in so einen Krampf eigentlich reingehen muss.

7 Augen? Maximal 5!

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1
1/10

Alles schon gesehen .langweiliger Film ohne überaschung bin eingeschlafen !!

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7
7/10

Tolle Bilder, großartige Atmosphäre, orchestraler Soundtrack, beeindruckende Effekte, Optimalbesetzung. Nur leider, leider, leider geht die Hommage so weit, dass die Originalmaske von 1941 fast eins zu eins übernommen wurde. Was zur Folge hat, dass die Kreatur weniger wie ein Wolf, als vielmehr wie ein amoklaufender Pudel mit ausgerenktem Unterkiefer anmutet. Schade, hier hätte man sich meines Erachtens mehr an die Werwölfe aus "Van Helsing" anlehnen können. Davon abgesehen macht es überhaupt nichts aus, dass der Zuschauer von anfang an weiss wie der Hase läuft. Der Film gibt sich gar keine Mühe überraschen oder einen vermeintlichen Plotpoint präsentieren zu wollen. Das hat er zum Glück auch gar nicht nötig.

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