Arvid (Dejan Cukic), einfacher Schalterbeamter einer Kopenhagener Bank, verkörpert den einfältigen Durchschnittsmann mit guter Seele. Er spendet sein Gespartes an „Brot für die Welt“ und wünscht sich lediglich ein friedliches Miteinander mit seiner herzlos anmutenden Lebensgefährtin Hanne (Trine Dyrholm), die in ihm wiederum nur noch einen uninteressanten Langweiler sieht.
Nachdem es Arvid gelingt, einen Überfall auf die Bankfiliale, in der er tätig ist, zu vereiteln, indem er dem Missetäter (Peter Gantzler) einen Squash-Schläger über den Schädel zieht und damit zum dänischen Helden des Tages mutiert, er am selben Abend jedoch seine leer geräumte Wohnung betritt und feststellen muß, daß er von Hanne verlassen wurde, stürzt zu allem Überdruß auch noch Astrid, die Ehefrau des verkappten Bankräubers, zu seiner Tür hinein und bezichtigt ihn die Schuld dafür zu tragen, daß ihr noch ungezeugtes, lang ersehntes Baby, das mit Hilfe der bei dem Bankraub erbeuteten finanziellen Mitteln durch künstliche Befruchtung hätte gezeugt werden sollen, einmal mehr nicht die Möglichkeit erhalten wird, das Licht der Welt zu erblicken.
Von Schuldgefühlen geplagt und ob seines Singledaseins niedergeschlagen, beschließt Arvid der bemitleidenswerten Astrid finanziell unter die Arme zu greifen um damit das „Unrecht“, in den Bankraub eingegriffen zu haben, wieder gut zu machen. Da er selbst nicht über ausreichende Mittel verfügt, um Astrid zu unterstützen, wendet er sich gedanklich dem weiten Feld der kriminellen Geldbeschaffung zu und baldowert alsbald einen Überfall auf einen Geldtransporter aus. Theoretisch bewandert, praktisch jedoch gänzlich unbeholfen, wendet er sich zwecks tatkräftiger Unterstützung an den einzigen ihm bekannten Kriminellen, seinen älteren Bruder Harald (Kim Bodnia).
Harald ist zum einen Eigentümer eines Restaurants, das er beim Spiel gewonnen hat, und zum anderen seines Zeichens ein professioneller Krimineller. Ihm zur Seite stehen seine beiden Köche Martin (Nikolaj Lie Kaas) und Peter (Tomas Villum Jensen) sowie der Gastarbeiter Vuk (Brian Patterson) dessen Familienmitglieder, ein mafioser Clan, mit dem auch Harald geschäftlich verkehrt, auf ihn aufpassen wie auf das ihnen eigene Augenlicht.
Ab diesem Zeitpunkt, der die beiden Brüder vereint, endet das Geplänkel und es beginnt ein Actionfilm mit allem, was so dazu gehört – Feuer, Rauch, beschädigte Autos und jeder Menge Leichen...
Die Hauptdarsteller Dejan Cukic und Kim Bodnia spielen ihren Part trocken runter ohne in irgendeiner Art und Weise Innovation an den Tag zu legen. Besonders Cukic vermittelt dem Zuseher stets den Eindruck (trotz vermutlich vorhandener Regieanweisungen) nicht ganz schlüssig zu sein, welche Mimik er nun in welcher Situation anwenden soll.
Der Rest der Belegschaft ist ebenfalls recht dürftig anzusehen, wobei die Rollen der beiden Köche sowohl vom geschriebenen Wort als auch von der schauspielerischen Darstellung noch am ehesten herauszuheben sind.
Das wirklich Schmerzhafte an diesem Film sind aber weder die fallweise grausamen Stuntfehler (parkende Autos explodieren bereits kurz bevor sie in den darauffolgenden Unfall verwickelt werden) noch der krasse Regiefehler (die Protagonisten einer Schußszene stehen nach einem Schnitt in völlig anderen Positionen zueinander – hätte, würde man den Gedanken weiter spinnen, auf den Ausgang der Schießerei gravierende Auswirkungen...) des im übrigen unauffällig, aber keineswegs unangenehm inszenierenden Lasse Spang Olsen, noch der fragwürdige Titel, der auf einem einzigen, mäßig relevanten Satz in der Mitte des Streifens basiert. Was diesem Film vielmehr einen unangenehmen Beigeschmack verleiht, ist der Anschein des mißglückten Versuches, eine dänische Mixtur aus dem locker, flockigen Geplauder und Geballer eines Travolta und Jackson sowie dem kühlen Zusammenspiel eines Clooney und Tarantino zu fabrizieren,. Das Problem, das sich hierbei nämlich stellt, ist, daß dem Autor Anders Thomas Jensen und Lasse Spang Olsen einfach die nötige Crew fehlt, um einen an sich nicht zu verwerfenden Plot auch angemessen umzusetzen. Sowohl das zur Verfügung stehende Material an Schauspielern als auch die technisch/künstlerische Mannschaft (von der Kamera bis zur Maske) sind diesen Ansprüchen schlichtweg nicht gewachsen.
Äußerst interessant deshalb die neueste Meldung, die um diesen Film kursiert: Im Frühling kommenden Jahres, so liest man, sei in Kopenhagen der Dreh eines Remakes dieses Filmes angesetzt. Für die Darstellung des Brüderpaares sollen bereits Harvey Keitel und Christian Slater engagiert worden sein. Bleibt zu hoffen, daß neben dem Engagement der großen Namen auch ein wenig Kleingeld übrig geblieben ist, um auch die nötige handwerkliche Professionalität und das notwendige Know how einen kleinen Abstecher in die dänische Hauptstadt machen zu lassen.
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