Willkommen in Florida, willkommen zum ganz großen Abenteuer: Dass der Hallodri Ben Finnegan (Matthew McConaughey) jede Menge Schulden bei einem örtlichen Gangsterboss hat und infolge dessen gerade nur knapp dem Tode auf dem Meeresgrund entkommen ist, kann dem Berufsoptimisten nicht die Laune verhageln. Der Hinweis auf den Lageplatz eines Jahrhunderte alten Goldschatzes reicht dem als liebenswert geschilderten Chaoten aus, um alle Hebel in Bewegung zu setzen, sich diesen unter den Nagel zu reißen. Als nützlich erweisen sich in diesem Zusammenhang Ex-Freundin Tess (Kate Hudson) und die bestens ausgestattete Luxusyacht, auf der diese praktischerweise gerade Dienst schiebt. Das pompöse Boot gehört dem Milliardär Honeycutt (Donald Sutherland) der auch grad nichts Besseres zu tun hat, als seinem verwöhnten Töchterlein (Alexis Dziena) etwas spannende Unterhaltung zu bieten. Diese realistisch-alltägliche Ausgangslage wird im weiteren Verlauf dann noch von den lästigen Ganoven und konkurrierenden Glücksrittern verfeinert, die ihrer Aufgabe, das finale Happy End noch ein Stückchen aufzuschieben, mehr oder minder kompetent nachgehen.
Was macht man mit zwei gut aussehenden Stars, die zwar absolut "Gala"-tauglich sind, sich in ihrer Profession als Schauspieler aber wiederholt als Kassengift erwiesen haben? Man erinnert sich daran, dass sie ihren einzigen echten Hit gemeinsam zustande gebracht haben und vereint das ehemalige Traumpaar aus "Wie werde ich ihn los in zehn Tagen?" kurzerhand erneut. Die Vermutung liegt mehr als nahe, dass diese Idee zuerst da war und erst dann das passende Vehikel für die Besetzung Hudson/McConaughey darum herum gebastelt wurde. Rein kommerziell gesehen hat es ja auch ganz gut geklappt, denn in den USA ließen sich genug Zuschauer von den zwei Hübschen und der sonnigen Abenteuerkulisse anlocken, um ein mehr als ordentliches Einspielergebnis zu erzielen. Aber alle, für die es noch nicht zu spät ist, sollen an dieser Stelle ausdrücklich gewarnt werden: Bei diesem "Schatz" handelt es sich um eine der katastrophal misslungensten Mainstream-Produktionen der letzten Jahre, denn hier stimmt wirklich gar nichts. Angefangen bei dem eigentlichen "Kaufargument" in Form der namhaften Besetzung. ER chargiert völlig übertrieben vor sich hin und turnt dabei plakativ mit nacktem Oberkörper durch die Gegend, während SIE sich in grotesken Gesichtsverrenkungen versucht, die ganz ursprünglich mal etwas mit "Mimik" zu tun gehabt haben könnten. Das kann doch wohl nicht wahr sein, wo ist denn bitte die beeindruckende Kate Hudson aus "Almost Famous"-Zeiten geblieben?
"Unterstützt" werden die beiden menschlichen Postkartenmotive dabei von einem Donald Sutherland , der sich hier wahrscheinlich die Miete für die kommenden sechs Monate verdient und es ja leider schon lange nicht mehr als unter seiner Würde betrachtet, sich für solche Rollen herzugeben. Dass es gelingt, dem Ganzen dann mit der Figur der unerträglich nervigen und wahrhaft strunzdoofen Milliardärstochter noch die darstellerische Krone aufzusetzen, ist für sich genommen sogar eine gewisse Leistung. Man könnte sogar vermuten, dass dieser Charakter, den man definitiv nicht mögen kann, vielleicht nur den Rest des Ensembles zumindest im Vergleich etwas sympathischer erscheinen lassen soll - wenn es einem nicht so verflixt schwer fallen würde, diesem Film ein derart subtiles Vorgehen zu zutrauen.
Das klingt böse und ist diesmal auch wirklich so gemeint, denn es ist schon mehr als dreist, so etwas dem Publikum vorzusetzen. Wie z.B. Charaktere, deren Verhalten zueinander absolut unglaubwürdig ist und einfach so hin gebogen wird, wie es gerade passt. Das wird nirgendwo deutlicher als in der merkwürdigen Beziehung zwischen dem unzuverlässigen "Sexmonster" Finnegan und seiner irgendwie aber nicht so ganz und endgültig sondern doch nur ein bisschen enttäuschten Ex-Flamme und Noch-Ehefrau Tess. Selten wohl gab es ein so unsinnig agierendes und völlig konzeptlos beschriebenes Filmpärchen. Nichts ist zudem zu spüren von dem Witz, den "Wie werde ich ihn los..." ja durchaus hatte. Laut und grell kommt stattdessen "Fool's Gold" daher und versucht mit ein paar vordergründigen Schauwerten davon abzulenken, was für eine gewaltige Luftblase er eigentlich ist. Es ist ein wenig, als wenn man die Folgen eines schlimmen Unfalls betrachtet, hier zwar ohne die menschliche Tragik, aber auf Dauer auch nicht allzu erbaulich. Und wenn man sich schließlich schon eine ganze Weile durchgekämpft hat, folgt schließlich noch der gefühlte 2-3 Stunden lange, dramatisch angelegte Showdown mit diversen Actionelementen. Wer sich zu diesem Zeitpunkt noch in irgendeiner Form für das Schicksal unserer Schnuckelchen interessiert, verdient entweder aufrechte Bewunderung oder möge hier doch bitte das Mittel verraten, welches für eine derartige Schmerzfreiheit sorgen kann. Gut, es sei eingeräumt, dass hier Leute am Werk waren, die eine Kamera bewegen und damit entsprechend vernünftige Bilder einfangen können. Aber das war es dann auch an brauchbaren Bestandteilen, denn ansonsten wirkt selbst ein offen trashiges B-Picture wie der von Setting und Story her artverwandte "Into the Blue" wie ein kleines Kunstwerk. Jedenfalls im Vergleich zu diesem Unding hier, das auf Deutsch übrigens "Ein Schatz zum Verlieben" heißen wird. Das ist zwar ein bescheuerter Titel, macht aber in diesem Fall überhaupt nichts, denn der dazugehörige Film ist es schließlich auch. |
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