Rocky Horror Picture Show

Originaltitel
The Rocky Horror Picture Show
Land
Jahr
1975
Laufzeit
100 min
Regie
Bewertung
von Frank-Michael Helmke / 20. Juni 2010

With a bit of a mind flip
You're into a time slip
And nothing can ever be the same.
You're spaced out on sensation
Like you're under sedation.
Let's do the time warp again!

Kult as Kult can: Wohl kein Film der Welt wird von einer derart enthusiastischen Fangemeinde so frenetisch und standhaft gefeiert wie die "Rocky Horror Picture Show". Trotz des extrem inflationären Gebrauchs der Bezeichnung "Kultfilm", die sich heutzutage auf jedem zweiten Leihvideo findet: Nirgends ist sie so angebracht wie hier. Denn bei kaum einem anderen Film kann das Angucken selbst zu einem derlei kultisch-kultigen Ereignis werden: Für eine ordentliche Vorführung der "Rocky Horror Picture Show" braucht jeder Zuschauer eine Handvoll Reis, eine Zeitung, Wasserpistole, Taschenlampe, Klopapier, Rasseln, und ein paar Gummihandschuhe. Von der selbstverständlichen Verpflichtung zum konsequenten Mitsingen und -tanzen gar nicht erst gesprochen.

Die "Rocky Horror Picture Show", basierend auf dem von Richard O'Brien (der im Film den Butler Riffraff spielt) erdachten Bühnenstück, hatte es zum Kultstatus allerdings auch nicht weit: wohin sonst soll es einen Film treiben, der Science-Fiction-Trash mit einer Musical-Parodie vermischt und dabei ein mitreißendes Plädoyer für sexuelle Selbstentfaltung hält?
Die Verbeugung vor seinen glorreich-fürchterlichen Vorgängern der 50er Jahre B-Film-Welt nimmt die Rocky Show schon mit dem Eröffnungssong vor: "Science Fiction Double Feature" ist gleichzeitig Ode an und Parodie auf billigste SciFi-Streifen, in deren Tradition sich der Film fortan genüsslich suhlt - inklusive der ganz bewusst auf schlecht getrimmten Schauspielleistungen und den hübsch trashig aussehenden "Spezialeffekten".
Doch auch die klischeehafte Welt des Musicals wird ausreichend gewürdigt: Herrlich die verklemmte Romantik im gegenseitigen Liebesgeständnis des jungen Paares Brad und Janet, das sich auf dem Weg in einen konservativ-kuscheligen Kurzurlaub wähnt - bis ihr Wagen in gewittriger Nacht schlapp macht und sie in einem nahegelegenen Haus um Hilfe bitten. Zu dumm nur, dass dies ausgerechnet das Anwesen von Frank N. Furter ist. Und spätestens, wenn sich dieser als "Sweet Transvestite from transsexual Transsylvania" vorstellt, haben wir den Kosmos des Normalen längst verlassen. Mit dem "Time Warp", die ultimative Mitsing- und Tanznummer des Films, reist auch der Zuschauer an der Seite von Brad und Janet in die verrückte Welt von Frank N. Furter, in der sich Motive aus den schrottigsten Kapiteln der Science Fiction reihenweise die Hand geben: von Frankensteins Monster bis zur drohenden außerirdischen Invasion ist ganz sicher nichts dämlich genug, um in dieser brillanten Satire-Collage nicht verwurstet zu werden.

Doch die transsexuelle Freakshow in den Gemäuern des Frank N. Furter ist weit mehr als ein Mittel zum spektakulären Zweck: Unter ihrer knallbunt-verrückten Oberfläche war und ist die "Rocky Horror Picture Show" auch ein Plädoyer für die offene Verwirklichung des eigenen Verlangens. Stellvertretend für alle verstockten Spaßbremsen dieser Welt werden dem prüden Pärchen Brad und Janet erst die Klamotten und schließlich alle Hemmungen genommen - wenn sich am Ende die gesamte Besetzung in Strapsen gekleidet bei einer Orgie wiederfindet, ist es ganz egal, wer vorher alles mit wem geschlafen hat.
Die "Rocky Horror Picture Show" ist ebenfalls ein Zeugnis der maskierfreudigen 70er Jahre, als es kaum etwas Aufregenderes gab, als der langweiligen, grauen Alltagsexistenz in einem wild gestylten Über-Ich zu entkommen - der Wegfall jeglicher Regeln und das Ausleben von allem, worauf man Lust (in jedem Sinne) hat, war die Traumwelt des Egomanen-Jahrzehnts und der letzte Schritt der sexuellen Revolution, als auch einstmals als pervers verstoßene Eigenheiten und Vorlieben akzeptiert wurden. Die "Rocky Horror Picture Show" ist daher auch Sinnbild für jede Form der Selbstverwirklichung und -befreiung, verdeutlicht z.B. in Alan Parkers Coming-of-age-Film "Fame" von 1980, wo ein Besuch der Rocky Show für die oberkorrekt erzogene Doris Finsecker zum Initiationserlebnis ihrer rebellischen Natur wird.

Einen besonderen Spaß bietet die "Rocky Horror Picture Show" auch als Rückblick auf die jungen Jahre inzwischen alteingesessener Damen und Herren: Die renommierte Oscar-Preisträgerin Susan Sarandon hat hier ihren ersten berühmten Auftritt an der Seite von Barry Bostwick, der heute den New Yorker Bürgermeister in der Comedy-Serie "Chaos City" spielt. Und der heftig das Haus rockende (und anschließend verspeiste) Biker Eddie, das ist die stimmgewaltige Rockmusik-Legende Meat Loaf, noch vor seinem ersten großen Hit "Bat out of hell". Nur Tim Curry lieferte als Frank N. Furter eine so brillante Vorstellung ab, dass er sich nie wieder davon lösen konnte - wo auch immer man heute seinem breiten Grinsen begegnet, man denkt stets zurück an die gute alte "Rocky Horror Picture Show". Und wenn einen dann die Lust auf eine Runde "Time Warp" überkommt, dann sollte man dem auch nachgeben. Denn wer Selbstverwirklichung und die Freude am puren Spaß nicht ganz nach oben stellt, der hat Frank N. Furters Abschiedsbotschaft sowieso nie richtig zugehört:

"Give yourself over to absolute pleasure.
Swim the warm waters of sins of the flesh -
erotic nightmares beyond any measure,
and sensual daydreams to treasure forever.
Can't you just see it?
Don't dream it, be it."


10
10/10

cooler film mit supercoolen liedern!!!!!!!!!!!!

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10
10/10

also bin grad vom fernseher aufgestanden wo ich zum 100. mal die RHPS gesehen hab... und immer wider bin ich total baff ... dieser film ist der absolute hammer der bläst eine förmlich weg
und tim curry als frank n furter ist einfach das geilste was es unter männlichen stapse trägern kriegen kann...

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1
1/10

Kaum ein guter Film, eher selbst ein B-Movie. Nur für die Leute geeignet, die wahnsinnig "in" sein wollen und sich bei jeder Kinovorstellung immer wieder dem Gleichen, langweiligen Prozedere unterwerfen. Ebenso langweilig wie der Film selbst.

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10
10/10

verrückte Rockgrusical-Komödie mit sehr starkem Sound und coolen Songs.

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10
10/10

An die unterbelichteten "der Film ist blöd"-Sager:

Keine Ahnung von Kunst oder Musik? Das ist nicht schlimm, nur ...

wenn Ihr keine Argumente habt, haltet doch einfach Eure Klappe. Wer arnung statt Ahnung schreibt, versteht sicher nicht worum es geht! Und für die, die den Film nur mit dt. Untertiteln gesehen haben, lasst die Untertitel weg, versucht zu verstehen, was die da sagen & singen, das kommt 1000mal geiler! Grüße RiffRaff

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3
3/10

Die Sache ist relativ einfach:

Wenn man Rock mag, mag man diesen Streifen.

Wenn man Rock nicht mag, kann man mit diesem Streifen nix anfangen.

Wenn man Rock und Musicals nicht mag, dann wird die Sache schon sehr, sehr brenzlig...

Wenn man Rock und Musicals nicht mag, und man wird zusaetzlich noch von Bekannten auf einen Videoabend mit einem angeblich "total geilen Film" eingeladen, und dann laeuft "als Ueberraschung" dieser langweilige und nichtssagende Streifen, DANN WUENSCHT MAN SICH EINE KETTENSAEGE UM ZUERST DEN BEAMER, DANN DIE LEINWAND UND DANN DIE ZUSCHAUER KOMPLETT ZU ZERTEILEN UND AUSZUWEIDEN!!!!!!!!!!

Mein Fazit: Extgrem langweiliger Streifen, aber mit ner Tuete Chips, nen MP3-Player und die Hand in der Hose sind die 100min schon irgendwie rumzukriegen...

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6
6/10

Er war gut, aber könnten sie bitte mehr über den zahnarzt schreiben. Ich hätte gerne gelesen was er so gemacht hatt. Und was dann mit ihm passiert ist.

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10
10/10

Der film ist der beste den ich je gesehen habe .

auser horrorfilme ist es der beste film für mich .

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10
10/10

ich hätte diesem film am liebsten 20 von 10 punkten gegeben.
ich sehe ihn mir seit 3 monaten jeden tag 5 mal an und liebe ihn mit jedem mal mehr. selbst wenn ich den film mal nicht sehe(was ja sehr selten geschieht) höre ich die musik ununterbrochen.
gott sei dank, dass der große richard o´brien auf diese welt gekommen ist um uns diese offenbarung zu schenken. man sollte ihm eine statue bauen, aber dies ist ja bereits geschehen.
und tim curry ist beste was jemals in einer corsage und strapsen gesteckt hat.
alle die davon nichts verstehen sollten sich in die ecke stellen, den mund halten und sich schämen, nur zu denken dass dieser film schrott ist.
meldet euch doch mal wenn ihr derselben meinung seit.

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1
1/10

selten so einen müll gesehen. nach den ersten 20 min. gleich entsorgt.

an die ganzen pseudo-intellektuellen: wenn ich in die ecke einen haufen mache und ne blume rein stecke, ist das auch kunst. nur besser wird es davon auch nicht.

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das beste am film ist die musik - manche songs sind richtig genial, auch die texte (z.B. Science Fiction/Double Feature; Dammit Janet; Touch-A, Touch-A, Touch Me); besonders toll finde ich die lieder, bei denen susan sarandon mitsingt - ihre stimme ist einfach klasse; ich finde, sie hätte ruhig mal eine platte aufnehmen können; einige songs hab ich auf meinem mp3-player und hör sie immer wieder gern an; die zweite hälfte von film finde ich dann eher nervig, und auch die musik lässt stark nach;

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10
10/10

Diesen Film liebte ich schon Anfang der Achtziger des letzten Jahrhunderts im vergangenen Jahrtausend als Studentin!Wenn ich jemanden gern mag und hoffe,Derselbe teilt meinen Musikgeschmack,spiele ich der Person etwas aus der RHPS vor.Gute handgeschöpfte Musik.Und auch noch :Radio Rock Revolution.Schöner englischer Film.Klasse Musi,und man kann sich vor Lachen in die Hose pullern (wenn man eine trägt,und, oder nasse Hosen mag. Sonst schön den Beckenboden anspannen!:) ).Mr.Frank n`Furters Beine in Nylons können manches weibliche Wesen(im Moment hier Anwesende leider nicht ausgenommen)
schon vor Neid leicht ergilben lassen.

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10
10/10

Die Botschaft des Films ist und bleibt taufrisch: "Don't dream it - be it!" - eine Formel, die heute Tausende von Therapiesitzungen überflüssig machen würde.
Und wer keinen Spaß an der Freud hat, soll nicht nach intellektuellem oder sonstigem Anspruch fragen.

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8
8/10

Hi!

Kann mir bitte jemand helfen. Ein Bekannter von mir hat am 25.02.16 eine Aufführung in London und ist auf der Suche nach dem original Sample/ Soundeffekts des Lasers in Szene 33. Kann man diesen irgendwo herbekommen? Für Info´s an meine e- mail
(info.taktgeber2012@gmail.com) wäre ich sehr dankbar.

Gismo

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3
3/10

Ich durfte einer Wiederaufführung dieses "Kultstreifens" in meinem Stammkino beiwohnen und war überrascht, als ich neben dem Ticket noch eine Handvoll Reis bekommen habe.
Trotz augenscheinlichem Kultcharakter fanden sich nur ein knappes Dutzend Zuschauer zusammen und anders als es bei mir der Fall war, konnten diese die Dialoge lauthals mitsprechen, die Songs mitträllern und wussten um den Einsatz der Reiskörner und weiteren Materialien, wie Spritzpistolen und Klopapierstreifen. Klingt blöd oder? Ja, aber tatsächlich ist der Film nur auf diese Weise zu genießen. Ja, ich hätte sogar gerne noch mehr Interaktivität gehabt.
Rein als Film betrachtet und nicht als Mitmach-Event, liegt hier eine Vollkatastrophe vor. Da reißt auch der kurze Auftritt von Meat Loaf nichts raus. Mono-Ton ohne nennenswerten Bass schiebt leider auch die teils guten Songs auf das Abstellgleis.
Die drei Augen vergebe ich als Anerkennung des Kults, denn ich kann es verstehen, gehöre aber nicht zur Zielgruppe. Im Heimkino kann das Werk gar nicht funktionieren, zumal ich in meiner eigenen Wohnung keinen Reis durch die Gegend werfen würde.

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