Lost Place - Dieser Ort ist auf keiner Karte

Jahr
2013
Laufzeit
101 min
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 18. September 2013

lost place 1Vier Jugendliche treffen sich zu einer Geocaching-Schatzsuche, eine Art Online-Schnitzeljagd im Pfälzer Wald. Im Gegensatz zu Daniel (Francois Goeske) und Elli (Jytte Mehrle-Börsnen), die sich über einen Chatroom kennengelernt haben, gehen deren jeweils beste Freunde Thomas (Pit Bukowski) und Jessi (Josefine Preuß) nur mäßig motiviert an die Sache heran und können diesem Hobby eigentlich nur wenig abgewinnen. An einem verlassenen Campingplatz angekommen geschehen plötzlich mysteriöse Dinge, bald sind die Vier durch den Zusammenbruch sämtlicher elektronischer Verbindungen vom Rest der Welt abgeschnitten und dann taucht auch noch ein merkwürdiger Mann im Strahlenschutzanzug (Anatole Taubman) auf, der jedoch hilft, die bereits bewusstlose Jessi in einen isolierten Campingwagen zu tragen. Der Mann entpuppt sich als Forscher, der schon seit Jahren dabei ist die Vorkommnisse in dem Gebiet zu erkunden. Ob er aber wirklich ein Verbündeter oder doch eher eine Bedrohung ist, bleibt zunächst unklar und als die Nacht hereinbricht wird aus dem geplanten Abenteuerspiel ein Kampf auf Leben und Tod.
 

lost place 2Als „erster deutscher Mystery-Thriller in 3D“ wird „Lost Place“ beworben und das ist sicher spezifisch genug um so durchgewunken werden zu können. Jedenfalls dann, wenn man sich vom gemeinen Horrorfilm abgrenzt, von dem es ja auch in deutschen Landen immer mal wieder einen Beitrag gibt, der es ins Kino schafft. Ehrlicherweise haben wir es allerdings auch hier mit vielen typischen Horrorelementen zu tun, wenn man sich alleine schon die Gruppe Jugendlicher anschaut, die sich hier einer unbekannten Bedrohung ausgesetzt sieht. Dazu unheimliche Phänomene wie elektrische Schläge und Kurzschlüsse, urplötzliche Wetterveränderungen und ein rätselhaftes Zeug vor sich hin murmelnder Unbekannter.

Aber die Atmosphäre stimmt beim Regiedebüt von Thorsten Klein, der tatsächlich in der Umgebung aufwuchs, in der nun sein Film spielt, und der daher bereits vor vielen Jahren mit den Erzählungen über mysteriöse Experimente konfrontiert wurde, mit denen die im Pfälzer Wald stationierten US-Amerikaner über eine neue Funktechnologie versuchten, Einfluss aufs menschliche Gehirn zu nehmen. Experimente, die nach einigen bedenklichen Strahlenunfällen abgebrochen wurden und von denen noch heute eine verlassene Anlage samt Funkturm Zeugnis ablegt. Ein klassischer Fall von „Beruht auf einer wahren Geschichte“ also, bei der man dann meist nicht so einfach erkennen kann was denn nun Fakt und was reine Fiktion ist.

lost place 3Technisch ist das ganze ausgezeichnet gemacht und auch der „echte“ und hier nicht erst nachträglich konvertierte 3D-Look sorgt bereits in den ersten Minuten für einige nette Effekte. Das junge Hauptdarsteller-Quartett macht seine Sache durchgehend gut, auch wenn vor allem die Motivation der beiden mitgekommenen, im Grunde am Schatzsuche-Thema desinteressierten Freunde nicht so ganz klar wird. Handlungstechnisch werden sie als Nebenfiguren halt benötigt, um etwas eher malträtiert und gequält zu werden als die Hauptpersonen, in dieser Richtung bietet „Lost Place“ keine Überraschungen.

Als Hauptmanko erweist sich aber, dass bereits im Vorspann durch Texttafeln die Situation um die von den Amerikanern durchgeführten Experimente erklärt wird. Als Daniel sich dann noch ein Buch mit den Theorien des Verschwörungstheoretikers zulegt, auf den er dann natürlich wenig später auch persönlich trifft, ist im Grunde bereits ziemlich früh klar worum es hier geht. So mag dann in der Folge auch keine rechte Spannung mehr aufkommen was die Frage betrifft, wer und was denn hinter den Vorkommnissen steckt. Das hätte man vielleicht etwas anders angehen sollen, denn da eben auch Entwicklung und Schicksal der Figuren recht voraussehbar ablaufen, bleibt letztlich nicht mehr allzu viel an Nervenkitzel übrig.lost place 4

Rein handwerklich, technisch und was die schauspielerischen Leistungen angeht kann sich „Lost Place“ also allemal sehen lassen und ist auch durchaus das Anschauen wert, spannungstechnisch bleibt dieser erste deutsche Beitrag zum selbstgewählten Subgenre aber leider in guten Ansätzen stecken.         

Bilder: Copyright

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