Inspektor Gadget

Originaltitel
Inspector Gadget
Land
Jahr
1999
Laufzeit
78 min
Genre
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Rainer Leurs / 1. Januar 2010

"Wer hat eine Spur? Inspektor Gadget, badabadabapdadaaa.." - Zumindest die Jahrgänge zwischen 1974 und `84 sollten jetzt einen Ohrwurm und feuchte Augen kriegen. Inspektor Gadget, der kultig-trashige Detektiv, war das Gegenstück zum 6-Millionen-Dollar-Mann und für unzählige Kinder die Unterhaltung am frühen Samstagmorgen.
Mit einem "Go-Go-Gadgetto-Fallschirm", "-Rollschuhe", "-Arme" und was weiß ich noch was aktivierte er seine High-Tech-Körperteile, denn Inspektor Gadget war irgendwie ein Robotermensch. Mit Hilfe dieser Sonderfunktionen kämpfte er gegen den finsteren Fiesling Dr. Claw, dessen Gesicht wir nie sehen konnten... 
Jetzt, einige Jahre später, verfilmt Buena Vista (Disney) diesen Trickserienklassiker, mit Matthew Broderick ("Ferris macht blau", "In Sachen Liebe") in der Hauptrolle.
 
Go-Go-Gadgetto-Drehbuch! ...
Die Story ist selbstverständlich genauso hanebüchen wie die Geschichten der Trickfilmvorlage: Der Film setzt an der Stelle an, als der brave Sicherheitsbeamte John Brown in die Luft gejagt und von der Wissenschaftlerin Branda Bredford (Joely Fisher) wieder zusammengeflickt wird - mit einigen genialen Ersatzteilen. Die Geburt des Inspektor Gadget, der nun als unbesiegbarer Polizist à la Robocop unterwegs ist. Sein Ziel ist die Jagd auf den finsteren Dr. Claw, ist doch klar. Und unterwegs überrascht Gadget immer wieder mit seinen wahnwitzigen Körperfunktionen - und mit seinem Gadgettomobil, dem flapsigen Cabrio-Komplementär zu Kitt aus "Knight Rider". 
Das ganze kommt natürlich ein wenig aufgesetzt daher, wie das immer so ist bei Trick-Umsetzungen mit realen Darstellern. Es überrascht jedoch angenehm, wie sich die eigenartige Besetzung Broderick in die Rolle einfügt. Man darf nun auf keinen Fall eine 1:1-Verfilmung des Originals erwarten, denn klugerweise hat Disney bewußt darauf verzichtet (für einen Kinofilm war die Trickvorlage dann doch zu hohl). Stattdessen sind einige Charaktere dazugekommen, Dr. Claw ist ein Geschäftsmann, der auch noch völlig *normal* aussieht (ja, wir blicken ihm ins Gesicht). Gadgets Nichte Penny kommt auch hier wieder vor, jedoch ist ihre Rolle stark zurückgenommen. Der Inspektor selber, in der Serie ständig der dämliche Trampel, dem alles nur durch Zufall gelingt, und dem seine "Gadgets" immer wieder Streiche spielen, kommt im Film eher auf den bescheidenen Superhelden. Wenn auch ein wenig tolpatschig, ist er doch derjenige, der die Handlung vorantreibt - in der Trickserie war das seine Nichte. 

Go-Go-Gadgetto-Spezialeffekte! ....
Disney versteht es, aus den modernen Möglichkeiten der Technik volles Kapital zu schlagen - die sich anbietenden Spezialeffekte sind optimal genutzt, es sieht wirklich klasse aus. Die FX-Techniker präsentieren uns einen unerschöpflichen Fundus solcher Spielereien. Die "Gadgets" selber sind den modernen Zeiten angepaßt, so sind etwa die Gadgetto-Rollschuhe zu Rollerblades mutiert - sehr vernünftig. 
 
  Go-Go-Gadgetto-Lachkrampf! ....
"Inspektor Gadget" besitzt, bei Disney in letzter Zeit üblich, einen äußerst zweischneidigen Humor: Zum einen sind da die typischen Kinderjokes, eher auf Slapstick-Niveau, zum anderen aber ziehen sich geniale Filmzitate (plus passender Musik), zotige Anspielungen und tiefsinnigere Sprüche wie ein roter Faden durch den Film - eine sehr angenehme Eigenschaft.
Angenehm auch, daß man sich auf bescheidene 78 Minuten Spielzeit beschränkt hat - ja, ich wiederhole: 78 Minuten, das ist tatsächlich technisch möglich. Alles andere wäre in diesem Fall aber auch lächerlich gewesen. 
So ergibt sich eine Art Effekte-Sprint, ein einziges Feuerwerk witziger Action ohne Längen. Als besonderer Leckerbissen winkt bei den Credits noch ein Treffen der "Minions Anonymous", bei denen einige der berühmtesten Filmbösewichter aller Zeiten beisammen sitzen. Ja, auch der "Beißer" von James Bond ist dabei.
 
  Wowsers! ...Trotz allem gibt es noch einen Nachteil des Films: Kennt oder mag man die Originalvorlage nicht, bleibt man besser zu Hause. Für Fans und für Kinder ist das ganze allerdings durchaus zu empfehlen. Projekt geglückt.

Bilder: Copyright

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