Das Haus

Jahr
2021
Laufzeit
88 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 8. Oktober 2021

„Das Haus“, das diesem Film seinen Titel verleiht, ist eine beeindruckende Weiterentwicklung der bereits heute in vielen Punkten autonomen Technik die auf Sprachbefehle oder die bloße Anwesenhet seines Besitzers reagiert, um dem das Leben so einfach wie möglich zu gestalten. Das futuristische, genauso elegant wie kühl wirkende Gebilde am Wasser, in das sich der Journalist Johann (Tobias Moretti) mit seiner Frau Lucis (Valery Tscheplanowa) zurückzieht, führt hier irgendwann allerdings Aktionen durch, die doch eher beängstigend wirken.

Um einen echten Mystery-/Horror-Thriller, den der Trailer verspricht, handelt es sich allerdings nicht. Und wer mit der Erwartung ins Kino geht, er würde hier eine Art Slasher zu sehen bekommen, in dem das eigenmächtig agierende Haus seine Mitbewohner terrorisiert, könnte enttäuscht werden. Im Kern handelt es sich bei dem stylisch inszenierten Film von Rick Ostermann um einen klassischen Polit-Thriller, in dem über den Großteil der Laufzeit unterschiedliche gesellschaftspolitische Ansichten diskutiert werden. Angesiedelt ist das Ganze in einer nahen Zukunft, in der eine faschistische Partei die Macht zu übernehmen droht und der kritische Journalist Johann kaltgestellt und dann im Verlauf von politischen Aktivisten aufgesucht wird, die unter dem Verdacht stehen, Attentate zu begehen.

Das ist durchaus interessant, allerdings wird uns diese Dystopie lediglich durch Gespräche und kleine Ausschnitte aus Nachrichtensendungen vermittelt, denn die komplette Handlung findet ausschließlich im Haus am See statt. Das wirkt einerseits wie eine dem begrenzten Budget geschuldete Notlösung, auf der anderen Seite kommt der Schauplatz, der stattdessen zu sehen ist, natürlich sehr schick daher und ist zweifellos außergewöhnlich – wobei sich schon die Frage stellt, wie ein doch eher einfacher Journalist sich das wohl leisten kann. Insgesamt ist Ostermann aber ein gedankenreiches Werk gelungen das gut zu unterhalten weiß – sofern man nicht mit den falschen Vorstellungen ins Kino geht.

Bilder: Copyright

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