Der dritte Beitrag innnerhalb der Hauptserie des mittlerweile bereits diverse Spin-Offs umfassenden „Conjuring“-Universums stellt nun nach einigen Jahren Pause mal wieder das Paar in den Mittelpunkt, das seit jeher der größte Trumpf dieser Franchise ist: Das auch real existierende Ehepaar Ed und Lorraine Warren (Patrick Wilson & Vera Farmiga), seines Zeichens Experten für übernatürliche Vorkommnisse mit entsprechend umfangreicher Akten- und Devotionaliensammlung zum Thema. Aber obwohl die Episode um die Verteidigung des vermeintlich von einem Dämon besessenen Arne Johnson sogar als berühmtester Fall der Para-Ermittler gilt, entpuppt sich der Film dazu als der schwächste der Trilogie.
Nachdem der Fall eigentlich gelöst scheint und ein Dämon den kleinen David offenbar verlassen hat, wird erst mit Verzögerung klar, dass dieser lediglich den Wirt gewechselt hat und nun den beim Exorzismus ebenfalls anwesenden Freund seiner Schwester beherrscht. Die Erkenntnis kommt zu spät, denn Arne (Ruairi O´Connor) hat bereits seinen Vermieter getötet und sieht sich von der Todesstrafe bedroht. Die Warrens wagen den riskanten Weg, auf Schuldunfähigkeit wegen Besessenheit zu plädieren und sehen sich unter Zugzwang, entsprechende Belege vorzulegen.
Wahrlich keine schwache Prämisse, doch bekommt man nur sehr wenig Ermittlerarbeit oder Spannung im Hinblick auf die Gerichtsverhandlung zu sehen, stattdessen wird diesmal von Beginn an mächtig auf die Action- und Effektschiene gesetzt. Genau das war aber die Stärke der Vorgänger – dass sie es aufgrund der cleveren und wirklich gruseligen Inszenierung gar nicht nötig hatten, mit viel Getöse, Lärm und Jump Scares zu arbeiten.
Teil Drei tut das aber sehr wohl, schraubt auch die Brutalität ordentlich nach oben und verliert sich dabei dann irgendwann fast so sehr in einer endlosen Aneinanderreihung von Actionsequenzen, wie sie schon den Ableger „The Nun“ zu einer äußerst anstrengenden Angelegenheit machten. Wirklich erschreckend wirkt das auf den Zuschauer aber leider nicht mehr, die zuvor gruselige Atmosphäre verabschiedet sich in einem schlechten Tauschgeschäft gegen pompöses Blendwerk. Da können auch die souveränen Darsteller Wilson und Farmiga nur wenig retten, auch wenn diese immer noch deutlich stärker agieren als sämtliche Mitspieler. „Conjuring 3“ ist ein schwacher Film und ein recht deutlicher Hinweis darauf, dass die Luft aus dieser Reihe wohl langsam raus ist.
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