Wenn man keine Probleme hat, dann macht man sich welche: Für Pitschi Greulich (Maximilian Brückner) läuft im beschaulichen Bamberg eigentlich alles bestens, nette Freunde und hübsche Freundin inklusive. Doch als sein bester Kumpel (Stephan Luca) wild entschlossen ist mit einer doch ziemlich nervigen Frau in den Hafen der Ehe einzuziehen und auch Pitschis "Biene" (Mira Bartuschek) plötzlich von einem Häuschen im Grünen und Nachwuchs träumt, bekommt es Pitschi mit der Angst zu tun. So erwachsen und spießig wollte er eigentlich doch nie leben und als dann auch noch der jährliche Pärchenurlaub auf Mallorca ansteht, entschließt sich Pitschi zu einem radikalen Manöver: Er inszeniert einen Überfall auf sich selbst, schickt die Freunde alleine nach Malle und steigt stattdessen kurz entschlossen in den Flieger nach Buenos Aires, um dort ein ganz neues Leben zu beginnen. Doch in Argentinien angekommen läuft es nicht ganz so toll wie erhofft, denn der Mitbewohner ist genauso unfreundlich wie verschroben und neue Freunde zu finden erweist sich als mühsame Angelegenheit. Immerhin scheint er bei seiner Sprachlehrerin Luna (Melanie Winiger) recht gute Karten zu haben, denn bald bringt diese ihm mehr als nur Worte und den Tango bei. Was natürlich auch daran liegen könnte, dass Pitschi sich nicht ganz wahrheitsgetreu als wohlhabender Manager aus Berlin vorgestellt hat....
Mit "Resturlaub" steht nach "Vollidiot" nun die zweite Verfilmung eines Romans von Tommy Jaud an. Der frühere Fernsehautor für "Ladykracher" oder die "Sat1-Wochenshow" bedient seit einigen Jahren erfolgreich die Sparte "Männerliteratur" mit der Schilderung von Marotten und Problemchen des ewigen Kindes im Manne, zumeist basierend auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Erlebnissen, die dann allerdings so stark übertrieben und zugespitzt werden, dass das Endergebnis dann oft in die Kategorie "derber Schenkelklopfhumor" fällt. Das galt bereits für den von Oliver Pocher dargestellten "Vollidiot" und es trifft genauso auf "Resturlaub" zu.
Denn dafür, dass der "Ton" seiner Bücher erhalten bleibt, sorgt Jaud hier als alleiniger Drehbuchautor gleich mal höchstpersönlich selbst. Und so marschiert dann vor allem bei den Nebenfiguren gleich eine ganze Armada schriller Klischeefiguren auf, von der in Entenlauten quietschenden Freundin über die sexgierige bayrische Wuchtbrumme bis zum dicken Nerd-Kumpel, der nie eine Frau abkriegt. Während diese Figuren aber einfach allesamt nur ziemlich simpel geraten sind, weiß man bei dem völlig überkandidelten Comedian Dave Davis als fußballverrückten "Pfarrer Bouba" tatsächlich nicht so recht, ob man das nun einfach nur furchtbar oder dann doch schon wieder richtig komisch finden darf.
All das ist aber letztlich nur (immerhin recht kurzweiliges) Beiwerk, da der Film ansonsten auf den Schultern des praktisch in jeder Szene vertretenen Maximilian Brückner ruht. Bisher vor allem den Fernsehzuschauern als jüngster der diversen "Tatort"-Kommissare bekannt, liefert Brückner hier nun eine quirlige und charmante Performance ab, die entscheidend dazu beiträgt, dass diese mit zahlreichen platten und meist doch sehr vorhersehbaren Gags gespickte Komödie überhaupt halbwegs erträglich bleibt. Was umso wichtiger ist, da sein "Pitschi" sich die meiste Zeit auch weder besonders schlau, noch allzu sympathisch verhält.
In diesem Film passiert jede Menge und praktisch nichts davon macht Sinn, aber darum geht es natürlich auch nicht. Das planlose Hin und Her, der finale Versuch all die Peinlichkeiten zu vertuschen bevor die Lieben zuhause davon Wind bekommen - das lässt "Resturlaub" ab und zu tatsächlich wie eine Art deutsches "Hangover"-Pendant erscheinen, welches in Sachen Originalität und Witz dann allerdings eher dem zweiten als dem ersten Teil des Vorbilds ähnelt. Was nicht heißen muss, dass der Film deshalb nicht trotzdem ein Millionenpublikum erreichen könnte. Oder um es in den Worten eines mittlerweile auch ziemlich flachen deutschen Filmmagazins zu sagen: "Dieser Film könnte ihnen gefallen, wenn Sie ‚Friendship!' oder ‚Zweiohrküken' mochten."
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