Die Chroniken von Narnia - Die Reise auf der Morgenröte

Originaltitel
The chronicles of Narnia: The voyage of the Dawn Trader
Land
Jahr
2010
Laufzeit
121 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 26. Februar 2011

Und es geht dann doch noch weiter: Nachdem die mit dem "König von Narnia" zumindest kommerziell zunächst sehr zufriedenstellend gestartete Adaption der Buchreihe von C.S. Lewis bei der Fortsetzung "Prinz Kaspian" eine glatte Halbierung des Einspielergebnisses hinnehmen musste, war ein wenig Katerstimmung angesagt bei den beteiligten Firmen. Zwar wollte man die halbwegs erfolgreiche Fantasy-Marke nicht direkt aufgeben, doch drohte der Disney-Konzern den Geldhahn für den anstehenden dritten Teil soweit zu zudrehen, dass man sich mit der Produktionsgesellschaft Walden Media nicht mehr einig wurde.
Nach einigem Hin und Her landete die Franchise daher nun bei 20th Century Fox, die sich schließlich bereit erklärten das Risiko einzugehen und ein Budget deutlich über 100 Millionen Dollar zur Verfügung zu stellen. Was insofern auch sinnvoll und unvermeidlich ist, da es sich bei der anstehenden Episode um die "Reise auf der Mörgenröte" um eine deutlich phantastischere und aufwändiger umzusetzende Geschichte handelt als bei den beiden Vorgängern. Nach der überschwellenden christlichen Symbolik des ersten Teils und dem eher als verkapptes Mittelalterspektakel daher kommenden "Kaspian" sind wir nun nämlich beim reinen Fantasy-Abenteuer angelangt, in dem es phantastische Welten zu entdecken, magischen Wesen zu begegnen und knifflige Aufgaben zu lösen gilt.

Nach dem "Ausscheiden" der erwachsen gewordenen Peter und Susan sind nun deren jüngere Geschwister Lucy (Georgie Henley) und Edward (Skandar Keynes) die Hauptpersonen und es dauert nur wenige Filmminuten, bis die beiden mitsamt ihres übellaunigen Cousins Eustace (Will Poulter) durch die plötzlich aus einem Gemälde austretenden Wassermassen erneut in die Welt von Narnia transportiert werden. Dort gelangen sie wenig später an Bord des Schiffes "Morgenröte", auf dem sich erfreulicher- und überraschenderweise auch ihr alter Freund Prinz Kaspian (Ben Barnes) aufhält. Und der ist auf Mission, möchte er doch ein paar alte Freunde wiederfinden, die als die "Sieben Lords von Narnia" bekannt und während der Kriegswirren spurlos verschwunden sind. Zu diesen sieben tapferen Recken gehört jedoch auch die gleiche Anzahl magischer Schwerter, die es gilt zusammen zu tragen. Und dies nicht nur der greisen Lords Willen, sondern vor allem um eine Menge geschundener Seelen zu befreien, die von einer dunklen, bösen und - genau: "magischen" Kraft gefangen gehalten werden.

Das ist, wie schon erwähnt, tatsächlich reinrassiger Fantasy-Stoff und angesichts der langsam ausklingenden Harry Potter-Reihe und den gleich reihenweise gescheiterten Versuchen, eine weitere dauerhaft erfolgreiche Fantasy-Marke zu etablieren, ist es schon nachvollziehbar, dass man gerade damit noch einmal auf "Narnia" setzt, wo sich immerhin bereits eine nicht unbedeutende Anzahl an Fans auf den neuen Film freut und sich eventuell ja ein paar bisherige Skeptiker von der neuen Ausrichtung überzeugen lassen - und alles was irgendwie mit Piraten zu tun hat ist ja schließlich nach wie vor ziemlich angesagt.
Trotz der damit also recht günstigen Voraussetzungen ist aber auch die "Reise auf der Mörgenröte" leider doch kein großer Wurf geworden. Zwar sieht man wo das Geld der Produzenten geblieben ist und bekommt für sein eigenes auch einiges zu sehen, doch wirkt das Ganze trotz aller visuellen und akustischen Bombastik seltsam blutleer, wenig originell und einfach eine Spur zu routiniert abgespult, als das es einen wirklich richtig packen könnte.
Ein wenig zu abgehoben und phantastisch ist die Geschichte ebenfalls, so dass eine Identifikation mit oder zumindest eine engere emotionale Teilnahme an den Charakteren eher schwer fällt. Ein wenig überraschend ist dies noch am ehesten beim zunächst als typisch nervige Kinderfigur eingeführten Cousin Eustace der Fall, der sich als interessanteste und vielschichtigste Figur entpuppt (was hier nun allerdings auch wieder nicht sooo viel heißt). Der schon in der Independent-Produktion "Sohn von Rambow" aufgefallene Will Poulter spielt diese kleine Plage mit einer unglaublichen Aggressivität, die bereits in seiner Physiognomie vorgegeben scheint und stellenweise einfach brüllend komisch ist.
Dagegen können die eigentlichen Hauptfiguren dann kaum noch anspielen, vor allem die beiden "Helden" Edward und Kaspian bleiben bemerkenswert blass, was im Übrigen auch mal wieder für die kaum auffallenden 3D-Effekte gilt. Wenn einem nach gut einer Stunde auffällt, dass man ja so eine Brille auf der Nase sitzen hat und eigentlich nicht so genau weiß wofür eigentlich, dann ist das jedenfalls kein gutes Zeichen.

Das gebotene Spektakel weiß dagegen immerhin gut zu unterhalten, seien es hüpfende Gnome, hübsch animierte Wassergeister, Drachen und Seeschlangen oder auch die finale Seeschlacht. Da kann der Kassenpatient nicht meckern und die noch unvermeidlich folgende Schlusspredigt des ebenso unvermeidlichen Löwen Aslan über zu besiegende innere Dämonen und Versuchungen ganz gut von einem Ohr zum anderen durchfließen lassen, während er dem von Weisheit umnebelten Löwen dabei zuschaut wie der gottgleich das Wasser teilt.
Trotzdem: Obwohl sich diese "Narnia"-Episode grundsätzlich irgendwie, sagen wir mal "angenehmer" anfühlt als ihre beiden Vorgänger und es auch keinen handfesten Grund gibt hier von einem Kinobesuch abzuraten, so bleibt doch auch ein wenig Enttäuschung zurück. Irgendwie durfte man nämlich schon hoffen, dass die "Narnia"-Reihe ihre vermeintlich letzte Chance noch etwas überzeugender nutzt.

Bilder: Copyright

War ja mal wieder klar. Warum gebt Ihr Euch eigentlich ein Punktespektrum von 1 - 10 vor? Nehmt doch den 6-8 Punkte-Raum, damit gestaltet Ihr ohnedies 99 % Eurer "Kritiken".

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Das Problem an der Narnia-Reihe ist, dass man sie permanent mit "Der Herr der Ringe" vergleicht, und da kann sie einfach nur verlieren. Nachdem ich sowohl Teil 1 als auch Teil 2 extremst schnarchig und belanglos fand, weiss ich nicht, ob ich mir den 3. Teil noch antun werde.

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Um das mal klar zu stellen, würde hier jeder X-beliebige Film 10 von 10 oder 9 von 10 Augen in der Punktewertung bekommen, dann würde die überaus hilfreiche Homepage ihre gesamte Objektivität verlieren. Man kann als gewöhnlicher Kinobesucher allenfalls seine Meinung kund geben, jedoch sollte man die Punkteverteilung den speziellen Kritikern überlassen. Ich bin überaus froh, dass hier nicht jeder dritte Film 10 von 10 Augen bekommt, denn bisher waren die meisten
Bewertungen, meiner Meinung nach, absolut präzise und zutreffend.

Also, thumbs up für Filmszene.de!

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6
6/10

Nun, was an dem System stört ist eigentlich:

10/9 Punkte = Film ok

8/7 Punkte = Film für Genreliebhaber bestimmt gut

6/5 Punkte = besser auf DVD ^^

Alles andere = noch nicht oft gesehen das einer unter 5 bekommen hat

Aber wenn einer mal so viele bekommen hat, war er Schrott.

Zu Narnja: meine Wertung, besser auf DVD

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6
6/10

Kein schlechter Film wenn man das Mindestalter betrachtet, ist immerhin ab 6 Jahre, (wobei einige von denen wohl nicht so gut schlafen werden, wenn ich bedenke was ich für Filme mit 6 Jahren gesehen bzw. nicht gesehen habe)
Ich habe den Film in 3D gesehen und muss sagen, das Geld kann man sich sparen, aber was solls, bring sogar eine gewisse Botschaft am ende rüber, hat mir gefallen.

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5
5/10

Während die beiden ersten Narnias extrem schwach waren, ist dieser 3. Teil nun eher mittelprächtig geraten, eine Steigerung also. Unter den Blinden ist der Einäugige halt König. Naja ...

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