Hurt Locker - Tödliches Kommando

Originaltitel
The hurt Locker
Land
Jahr
2009
Laufzeit
131 min
Genre
Release Date
Bewertung
8
8/10
von Matthias Kastl / 1. Juni 2010

Unter all dem Lärm, den "Transformers 2" und "G.I. Joe" gerade auf unseren Leinwänden veranstalten, droht an den Kinokassen leider genau der Film unterzugehen, bei dem der Adrenalinspiegel des Zuschauers in deutlich höhere Sphären gejagt wird. Mit "Tödliches Kommando" liefert Regisseurin Kathryn Bigelow ("Gefährliche Brandung", "Strange Days", "K-19: Showdown in der Tiefe") nach sechsjähriger Leinwandabstinenz einen spannungsgeladenen Kriegsfilm ab, der bei seinen Actionsequenzen genau das richtig macht, was viele Action-Blockbuster heutzutage leider schmerzlich vermissen lassen. Wer sich an der gänzlich unpolitischen Haltung des Filmes zum Irakkrieg nicht stören lässt, den erwarten hier 131 Minuten prickelnden Nervenkitzels ohne übertriebene Zerstörungsorgien oder astronomisch hohen Bodycount.

Dabei wäre das Ausgangsszenario ja eigentlich wie gemacht für lautes und dumpfes Actionkino. Nach dem erwartet unerwarteten Ableben ihres Anführers bekommt das Bombenräumkommando der Kompanie Bravo in Bagdad mit Staff Sergeant James (Jeremy Renner) einen draufgängerischen neuen Vorgesetzten verpasst. Die beiden anderen Teammitglieder, Sergeant Sanborn (Anthony Mackie) und Specialist Eldrige (Brian Geraghty), sind von dem wilden und kein Risiko scheuenden Neuankömmling aber überhaupt nicht begeistert. Denn bei den brandgefährlichen Missionen des Teams ist vor allem eines gefragt: höchste Konzentration und Selbstbeherrschung.

Mit höchster Konzentration geht bei diesem Film vor allem eine Person ans Werk: Regisseurin Kathryn Bigelow. Den simplen Aufbau der Story, die mehr oder weniger aus einer Aneinanderreihung unterschiedlicher Missionen besteht, nutzt sie um erfolgreich eine spannende Actionsequenz nach der anderen auf den Zuschauer loszulassen. Dabei gebührt allerdings zuerst einmal den Setdesignern und Locationscouts ein großes Lob, denn was hier aus dem kleinen Budget von nur elf Millionen Dollar herausgeholt wurde, ist einfach phantastisch. Die von halb verfallenen Gebäuden flankierten und komplett mit Schutt überzogenen Straßen sorgen für ein gleichermaßen trostloses wie unglaublich real wirkendes Setting und bieten damit erst den perfekten Schauplatz für die Missionen unserer Protagonisten.
Doch es ist natürlich vor allem die jederzeit perfekt sitzende Inszenierung, welche die Actionsequenzen zu solch nervenaufreibenden Angelegenheiten für den Kinobesucher macht. Anstatt jede Sekunde etwas in die Luft zu jagen oder mit hektischen Schnitten künstlich Spannung zu erzeugen, konzentriert sich Bigelow nämlich alleine darauf ganz gemächlich eine Atmosphäre der Paranoia und Angst zu erzeugen. Wie die gute alte Hollywoodschule uns schon vor Jahrzehnten in "Der weiße Hai" gelehrt hat: Der schlimmste Feind ist einer, den man nicht sieht. Genau vor diesem Dilemma steht das Bombenräumungskommando, das sich den Sprengsätzen meist auf offener Straße annehmen muss, während zeitgleich jeder noch so harmlos aussehende Passant mit dem Zücken eines Handys zum potentiellen Todesengel avancieren kann.
Gekonnt nutzt Bigelow diese Ausgangslage nun immer wieder dazu, um massiv an der Spannungsschraube zu drehen, ohne gleichzeitig auch nur einen einzigen Schuss abfeuern lassen zu müssen. So sitzt man alleine schon deswegen wie gebannt im Kinosessel, weil sich plötzlich die Anzahl der Schaulustigen verdoppelt und die Teammitglieder nicht mehr in der Lage sind mögliche Verdächtige auszumachen, während gleichzeitig die Entschärfung der Bombe ins Stocken gerät.

Das diese Sequenzen so gut funktionieren, liegt aber auch mit daran, dass der Film sich nicht davor scheut auch ab und zu einmal eine der prominent besetzten Nebenfiguren aus dem Verkehr zu ziehen. So führen die Kurzauftritte von Ralph Fiennes, David Morse und Guy Pierce nicht in jedem Fall zu einem Happy End. Konsequent mit relativen No-Names sind dagegen die drei Hauptrollen besetzt, was die Vorhersehbarkeit der Handlung für den Zuschauer nur noch weiter erschwert. Am Besten schlägt sich hier Jeremy Renner ("S.W.A.T.", "28 Weeks Later"), dessen Figur allerdings auch die einzig wirklich gut ausgearbeitete des ganzen Films ist. Denn wie schon gesagt, viel Story ist hier nicht, stattdessen werden die meisten Figuren nur relativ grob charakterisiert, was in diesem Fall aber mal ausnahmsweise kein großer Nachteil ist.

Ein Punkt muss aber noch angesprochen werden. Das "Tödliches Kommando" so gut wie komplett auf kritische Untertöne zum Irakkrieg verzichtet und die Aufgaben des Bombenräumungskommando lediglich zum Spannungsaufbau benutzt, mag manch kritischem Beobachter nun ein bisschen unangenehm aufstoßen. Glücklicherweise verzichtet der Film aber, zumindest bis auf die vielleicht ein klein wenig unglücklich geratene Schlusssequenz, dabei auf allzu starken Pathos und naiven Patriotismus. Dieser Film ist also definitiv keine Kriegspropaganda, stattdessen aber über zwei Stunden fesselnde Kinounterhaltung, die mal endlich wieder die Worte Action und Spannung miteinander kombiniert. Genau deswegen sollte man diesem Film also Gehör schenken, trotz des lauten Krachs für den seine "Genrekollegen" gerade in den Kinos sorgen.

Bilder: Copyright

Höre zum ersten Mal von dem Film. Scheint wirklich schade zu sein, dass der Film keine so große Bekanntheit genießt. Nach dieser guten Kritik werde ihn mir mal angucken.

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10
10/10

Ein Augenschmaus von einem Film. Das ist Kino. Eine Mischung von Apocalypse Now und Black Hawk Down. Der Film ist sehr reduziert. Eine hohe Spannung liegt in fast allen Bildern und Einstellungen, die Erwartungen des Zuschauers werden fast immer getäuscht. Auch die psychische Belastung der Soldaten wird sehr gut dargestellt. Also, meine Empfehlung: schnell ins Kino, der Kinosaal war nur halbvoll, ich fürchte der Film läuft nicht lange.

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9
9/10

Großartiger Film der fast an mir vorbeigegangen wäre. Wird wohl vielen so gehen da der Film kaum beworben wird. Eigentlich bringt die Filmszenekritik alles auf den Punkt nur das ich das Ende nicht als übertrieben patriotisch empfand. Ach ja, meine Freundin meidet Kriegsfilme und war nur schwer zu überzeugen mit ins Kino zu gehen. Als der Abspann lief war sie begeistert.

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8
8/10

Kann mich der Rezension zu fast 100% anschließen. Ein wirklich schlichter, aber umso intensiver Film, der von Anfang bis Ende fesselt. Mich würde nur interessieren, was am Ende genau unglücklich sein soll.

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9
9/10

Bei uns war der Kinosaal nicht einmal zu einem Viertel gefüllt. Die Mehrzahl bevorzugte offensichtlich G.I. Joe. Ich bezweifle aber, dass das knallbunte Popcorn Movie mich so gut unterhalten hätte wie dieser Film. Klar, die Figurenzeichnung kommt nicht ohne Klischees aus, es fehlt auch teilweise ein etwas kritischerer Unterton (deswegen nur 9 Augen). Aber das was letztendlich auf die Leinwand und die Tonspur gezaubert wurde ist manchmal schlichtweg atemberaubend. Mir ist absolut schleierhaft wie Mrs. Bigelow mit einem derartigen Low-Budget von 11 Mio. Dollar so ein Feuerwerk abbrennen konnte. Bitte versteht mich nicht falsch, der Film ist keineswegs eine Action-Orgie a la "Black Hawk Down" sondern vielmehr ein "Fingernägel-Kauer". Die Spannung steigert sich in einigen Szenen ins nahezu unerträgliche.

***Spoiler***
Am Besten funktionierte, trotz einiger Logik- und Taktikfehler (es fehlte wohl der technische Berater) das extrem lange Scharfschützenduell. Wow!!!

***Spoilerende***

Der Cast ist auch noch hervorzuheben. Die eigentlichen Stars haben nur prägnante Minuten-Auftritte (ähnlich wie bei Malicks Schmaler Grat), während die tragenden Rollen durch relativ unbekannte Schauspieler besetzt worden. Allesamt meistern die Aufgaben auf einem hohen Level.
Kathryn Bigelow sollte mit diesen Film ihr völlig zu unrecht erhaltenes Kassengift-Image wieder aufpoliert haben. Ich freue mich, dass der Film es in die Kinos geschafft hat, wo er aber leider kein großes Publikum finden wird. Die große Masse lässt sich halt doch lieber von den oben angesprochenen, ebenso sinnleeren wie teueren "Blockbustern" berieseln. Schade drum!

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5
5/10

Oh Gott, schon wieder so ein widerwärtiger Propagandastreifen aus der Portokasse des Pentagon. Die lieben, menschenfreundlichen Faschisten verteidigen sich hier gegen die bösen und heimtückischen Widerstandskämpfer. Alles findet in einem Paralleluniversum der BallaBalla-Medien statt, in dem nicht 2 000 000 bei einem kriegsverbrecherischen Raubzug der US-Faschisten ermordet, verstümmelt, gefoltert, vergewaltigt wurden, sondern brave Familienpapas ethische Exkurse durchexerzieren. WIDERWÄRTIG!

Besonders armselig ist das Ganze, wenn man bedenkt, daß beim Vietnamkrieg eine halbwegs realistische Bestandsaufnahme in Hollywood noch keine Todsünde war. Inzwischen spielt jeder den Bush-Praktikant als müßte das Ding mit dem Gesicht noch getoppt werden...

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Hallo Sta2think!

Der widerwärtige Propaganda-Streifen war dir dann aber doch 5 Augen wert??? Auf jeden Fall vielen Dank für den sinnstiftenden Komentar!

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1
1/10

Na ja eben gesehen, schade überhaupt ein komentar zu geben ! Pop corn Movie mit schlechten nachgeschmack !!

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8
8/10

Kurz und unabstrakt:
Sehr sehenswerter Film-keine ausgeschlatete Propaganda der Film hat ehr Anti-Kriegsansätze <krz angeschnitten:zerstörte Seelen der Kriegsheimkehrer die bei der Rückkehr ins Familienleben scheitern>.

Wem Black Hawk Down etc.... gefallen hat und vielleicht zur Zeit mit Modern Warfare beschäftigt ist sollte unbedingt mal den Controller beiseite legen, diese Blu Ray einlegen und den Abend geniessen.
Nicht nur die Anfangssequenz ist mehr als beeindruckend und wird bei entsprechender Sound- und Bildkulisse in Erinnerung bleiben.

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8
8/10

Den völligen Verzicht auf politische Inhalte empfand ich als sehr erholsam. Ralph Fiennes unerwartetes Gastspiel völlig gelungen. Und das Ende auch ein wenig missraten. Konsequenter wäre gewesen nach der Cornflakeszene im Supermarkt schon den Abspann zu zeigen. Deshalb nur 8 Sterne von mir für diesen hervorragenden, ultraspannenden "Bigelow".

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4
4/10

hervorragend, ultraspannend ???

vielleicht habe ich zu viele hervorragende und ultraspannende Filme, um dem Film solche Attribute geben zu können. Streckenweise ultralangweilig. Er kommt nicht im im geringsten an Black Hawk Down oder Apocalypse now ran. Vom "schmalen Grat" und ähnlichen Meisterwerken ganz zu schweigen. 2 Punkte, weil ich ein bisschen was über Bombenentschärfung gelernt habe. Und 2 Punkte für die durchaus gekonnte Darstellung des Iraks. Das wars dann auch.

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3
3/10

Die erste Szene war ja noch spannend,
auch interessante spannende Kameraführung und toller Sound.

Aber im Prinzip sehen wir dann immmer wieder dasselbe, dazwischen leider noch unterbochen(und dadurch verlängert) durch halbwegs authentisches aber stumpfsinnig-langweiliges Soldatenblabla.

Der Film mag ja aus dem Blickwinkel von Soldaten gedreht sein, aber ich finde, dass man die irakische Bevölkerung nicht so einseitig darstellen sollte.
Bei anderen Genres ist das ok, aber dieser Film gibt den Anschein ein reales Bild abzugeben und hier kann man ja schon das Gefühl bekommen, alle iraker sind entweder mörderisch hinterhältig oder dumm.

Die Figuren sind genauso platt wie ihre Handlungen.
Ich hab mir nichtmal die Mühe gemacht, irgendeinen Namen dieser 3 Hauptdarsteller zu behalten-
Und am Ende, weiß ich auch nicht, ob der Film irgendwie kritisch sein soll oder einfach nur die Realität zeigen will.

Am Ende kommt der Soldat nicht mehr im zivilen Leben klar.

Ok, aber was ist daran so interessant oder neu oder gar oskarreif?

Wie ein Soldat lieber so schnell wie möglich wieder an die Front will, dass kann man in dem Film " Im westen nichts Neues" von 1929 ?
viel eindrücklicher sehen.

Um es etwas überspitzt zu formulieren: Der Film bewegt sich fast auf einem Level, vorallem storymäßig, mit dem Propaganda-Film von Göbbels "Stolz der Nationen" aus Inglorious Basterds.

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum der bei den Oscars abgeräumt hat.

Im Kino floppt er auch, warum wohl ?

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9
9/10

Ein intensiver, interessanter und auch befremdlicher Film. Kern der Geschichte ist das Seelenleben der drei Soldaten des Bombenkommandos. Inmitten des Krieges und der permanenten Gefahr bleibt über lange Strecken des Films völlig unklar, wie die drei Männer diesen Job bestehen können. Erst zum Ende hin kristallisiert sich heraus, wie stabil und wie kaputt sie eigentlich sind und welche Motivation sie antreibt, ans Überleben zu glauben oder auch nicht. Und gerade James Handlungen werden erst nach dem Abspann für Nachdenlichkeit sorgen.

Bigelow und ihre Crew erzeugt eine grandiose Atmosphäre, welche den Zuschauer ganz dicht in diese Szenerie mitnimmt (auch wenn der Kameramann teilweise etwas mit dem Gezoome übertreibt). Der Sog, in welchen die Soldaten geraten, reißt auch den Zuschauer mit.

Klar, dass hier einige von Videospielen weichegedünstete Hirne Langeweile entdecken, die es gar nicht gibt. Natürlich finden sich hier, wie auch zuletzt bei "Jarhead", zahlreiche antiamerikanisch eingestellte Personen ein, um ihre hohlen Phrasen in den Raum zu werfen.
Und wozu eigentlich immer eine platte Antikriegs-Message in den Film einfügen, wenn der Film an sich schon mehr als genug aussagt? Mir stößt es nach so einem "Erlebnis" keineswegs übel auf, wenn der gehobene Zeigefinger fehlt.

Beeindruckend und zum Nachdenken anregend.

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8
8/10

Ich habe den Film gestern reichlich spät, aber dafür open air gesehen, was dem Genre sicher angemessen ist. Die Frage von Pro- oder Antikriegspropaganda kann ich nicht nachvollziehen: Für mein Empfinden wird das Irrsinnige der ganzen Konstellation hier mit Händen greifbar - für oder gegen wen sind die Amis eigentlich in diesem Land, sind sie (selbstempfunden) Beschützer der Zivilisten oder (im Auge ihrer Gegner aus dem Untergrund) brutale Besatzer? Beides wird deutlich, und zwar als bitteres, unauflösliches Dilemma, und eben nicht als Propaganda für oder gegen den Abzug (Zitat: "Wenn der bisher kein Widerstandskämpfer war, dann ist er jetzt einer" [nach roher Behandlung durch die völlig panischen G.I.s] Ideal in dieser hässlichen Janusgesichtigkeit ist die letzte Einsatzszene gelungen - *****Spoiler****** - mit dem um sein Leben Flehenden, von seinen Landsleuten (!) zur Bombe "umgerüsteten" irakischen Familienvater.

Gerade die Hauptfigur James wird uns eben weder als Held noch als Schurke gezeigt, sondern als ein pathologischer Fall, der Gott und die Welt mit seinem rücksichtslos-egomanen Verhalten gefährdet, sich irrtümlich zum Rächer der "guten Irakis" stilisiert, und stets "das Gute will und doch das Böse schafft".
Ich finde auch die Schlusssequenz am schwächsten, dass ist etwas dünner "Im Westen nichts neues" oder "Lonesome Cowboy Klischee"- Aufguss, aber wohl eher das Eingeständnis der Unschlüssigkeit, welches "Ende" eine solche Geschichte denn überhaupt haben kann (was der Film mit seinem Vorbild, dem Irakkrieg, wohl gemeinsam haben könnte).

Die Stärke liegt gerade im Lakonischen des Gezeigten, das wie manche gute Reportage gerade dadurch wirkt, dass sie eine wie auch immer geartete Botschaft nicht fingerdick aufträgt, sondern einfach nur sagt: "Seht her!" Und mal Hand aufs (von mir aus auch patriotisch oder antiamerikanisch klopfende) Herz: Wer geht denn aus diesem Film heraus und sagt: "Toller Job, den unsere Jungs da machen, da sind wir ja genau richtig an diesem Ort!"?
Wenn die Figuren etwas weniger holzgeschnitzt gewesen wären (Gegenfrage - wäre es glaubhaft, wenn sie reflektierter und differenztierter wären? Das Tiefgesinne hat mich in dem sonst tollen "Schmalen Grat" manchmal etwas genervt), hätte es noch das eine oder andere Auge mehr gegeben.
Fazit: es ehrt die Akademie, dass sie diesen herben kantigen staubigen Wüstenstolperstein als besten Film 2009 geehrt haben und nicht die teure, tumbe Marsh-Mellow-Blase Avatar!

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10
10/10

Mir kommt es vor, als hättet ihr alle etwas wichtiges am Anfang des Films nicht beachtet.
Der Film ist gut und zwar deshalb, weil es ein Kriegsfilm anderer Art ist und etwas ganz anderes sagen will.
Ganz am Anfag kommt eine Zeile, wo es heißt: Krieg ist eine Droge.
Und genau darum geht es hier, um den Kick, den der "Familienvater" hier erlebt, wenn er sich "in Gefahr" begibt - die für ihn im Grunde keine ist. Er ist in gewisser Weise süchtig danach.
Und so ist auch das Ende - er entscheidet sich "gegen" seine Familie und geht zurück unter dem Vorwand, es würden gute Bombenentschärfer gesucht. In Wirklichkeit sucht er wieder den Kick.

Schaut euch das noch mal an... ;-)

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9
9/10

[Enthält Spoiler] Grandioser Film, der einen Blickwinkel auf drei Soldaten richtet und alles andere quasi ausgeblendet. Der Film hat so eine dichte Atmosphäre, dass man zum Ende hin den Sand und den Schweiß förmlich spürt. Gerade das Ende fand ich gelungen. Nach diesen Monaten der täglichen, absoluten Lebensgefahr wurde in der Szene am Supermarktregal erlebbar, dass James nicht mehr in dieses Leben zurückfindet und mit Ruhe und Familienleben nicht klarkommt. Ob man es "Kick" oder "Droge" nennen sollte, weiß ich nicht. Für mich war es ein entsetzliches Gefühl, als nach diesem Wahnsinn die "Ablösung in 365 Tagen" auf dem Screen eingeblendet wurde. Völlig absurder Vergleich, aber es hat mich an Herr der Ringe erinnert, als die vier Hobbits am Ende des dritten Teils in der Taverne sitzen und die Anderen um sich herum betrachten, die von dem Grauen und dem Abenteuer gar nichts wissen. Und sie sehen sich an und merken, dass es ihnen schwerfällt, wieder in diese heitere Welt einzusteigen.

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1
1/10

Also für mich eher ein Propagandastreifen, der auch den politischen Auftrag Hollywoods wiederspiegelt. Nach dem Motto " He schaut welch heldenhaften Einsatz für unsere und natürlich auch für andere Nationen diese Menschen leisten. Diese Opfer die für Frieden, Demokratie und Marktwirtschaft gebracht erden. Ihr könnt Stolz auf die Jungs und ihre Taten sein. Es war richtig. Weiter so." Ansonsten kann ich dem Film eben nicht viel abgewinnen, außer vielleicht eine gewisse Spannung beim Entschärfen der Bomben.

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