The Mexican

Originaltitel
The Mexican
Land
Jahr
2001
Laufzeit
123 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Nadja Raweh / 5. März 2011

Aaah, Sommerkino... Das bedeutet lange Abende mit den vielen "großen" Kinofilmen, welche uns alljährlich aus dem überhitzten Massenproduktionsinstrument Hollywood erreichen. Jede Menge Kampfjets, mutierende Aliens und bereits mutierte Dinos.
Das ist zu einseitig für laue Sommerabende, dachte Autor J. H. Wyman bei sich. Da muss was Neues her, was ganz Neues. So was mit Liebe, Action und Abenteuer in einem. Und komisch muss es auch sein.
Regisseur und Ex-Werbeprofi Gore Verbinski ("Mäusejagd") wollte aus J. H.´s Story "The Mexican" ein zehn Millionen Dollar Independent-Projekt machen. Ihn faszinierte "... die Idee von Helden, die sich wie Billardkugeln gegenseitig in Bewegung setzen, ohne zu wissen, wo das hinführt." Wohin es führt, wenn man Megastars wie Julia Roberts und Brad Pitt für die Hauptrollen eines als Independent-Produktion angesetzten Films anheuert, hat er anscheinend auch nicht gewusst. Mit den Gagen stieg das Budget auf 38 Millionen Dollar und am Drehbuch wurde so lange herumgeändert, bis nur noch dessen Randbemerkungen "experimentell" waren.

So irren Julia Roberts als Samantha und Brad Pitt alias Jerry zwischen den diversen Indie-Regievorbildern hin und her. Die ohnehin verschachtelte Geschichte verläuft auf ihrer Suche nach einer einheitlichen Linie irgendwo zwischen "True Romance", "Pulp Fiction" und Stoneschen Gewaltausbrüchen im konfusen Nichts (Aber komisch ist es, J. H.!).
Die (vor allem im Original) herrlich anzusehenden Streithälse Sam(antha) und Jerry werden nach zehn Minuten allerdings schon voneinander getrennt. Zu schade, denn hier verpasst Verbinski die größte Chance, seinem Film mehr einheitliche Dynamik und Charme zu geben.
Obwohl er es Sam zuliebe sein lassen wollte, nimmt Kleinganove Jeff von Mafiaboss Bernie Nayman (Bob Balaban) seinen "letzten" Auftrag an: Er muss aus Mexiko eine antike, äußerst wertvolle Pistole für Bernie "beschaffen" - die ‚Mexican'. Wütend und enttäuscht wegen eines so großen Vertrauensbruchs macht sich Sam derweil allein auf den Weg nach Las Vegas und wird prompt von Jerrys Konkurrent Leroy (James Gandolfini) entführt. Bis zur Wiedervereinigung der beiden durch die legenden- und fluchbeladene ‚Mexican' vergeht mehr als eine Stunde wirres Roadmovie.
Bei einer Gesamtfilmlänge von 123 min hat man nicht sehr viel vom sogenannten neuen Hollywood-Traumpaar Pitt/Roberts. Allerdings hat man genug Zeit, um mit und vor allem über James Gandolfini's Leroy zu philosophieren: Muss ein Gay-Killer auch noch Julias rosa Zahnbürste benutzen? Muss da gleich mit einer Federboa geschwenkt werden? Blinkt da nicht gerade die Klischeeanzeige über der Leinwand auf?

Etwas Pfeffer erhält diese ‚Mexiko-Las Vegas-zwei Story-Odyssee' durch ihre zahlreichen wie unterhaltsamen Nebendarsteller und Gastauftritte (Gene Hackman). Ständig taucht eine neue Person am falschen Ort zur falschen Zeit auf, um Jerry um die ‚Mexican' und sein Leben zu erleichtern. Meist enden diese Begegnungen für seine Widersacher tödlich, immer aber verläuft es schnell und laut. Doch niemals entdeckt der Zuschauer hier die Präzision eines Tarantino oder Guy Ritchie, wo plötzlich zwölf Kleinganoven aufeinander treffen und sich wie bei einer Ballettchoreographie Story, Komik und Gewalt vereinen. Obendrein ziehen 80% des Films die Hauptdarsteller getrennt voneinander orientierungslos über die Highways - Wie soll da ein spannender Handlungsablauf entstehen?
Produzent John Baldecchi behauptet, man möchte der sympathischen Figur des Jerry "... durch dick und dünn folgen, und dass Brad dieses Etwas hat, das dich ihm einfach folgen lässt." Nun ja, so nach circa 30 Minuten ist der Zuschauer sowohl durch die dicke als auch die dünne Phase hindurch, um zu erkennen, dass sich am Typus Jerry nichts mehr verändern wird. Die Lacher über den stolpernden Antihelden, den ewigen Verlierer bleiben nach der zigsten Wiederholung schon im Bauch stecken.

Möglich, dass die großen Stars hier etwas zu sehr gewollt haben. Möglich, dass sie einfach ganz ehrlich zeigen wollten, dass sie auch klein sein können und sogar auf einen Teil ihrer Gage verzichten können. Sehr wahrscheinlich, dass ein wirklich guter Independentfilm mit dem großen Geld aus seinem kleinen Rahmen platzte und sein eigentliches Gesicht verlor. Aber komisch ist er trotz allem, J. H.!


10
10/10

Ich bin ein rießen fan von Brad Pitt, und deswegen finde ich diesen Film auch sehr gut, wei er die Rolle sehr gut gespielt hat, und er humorvoll ist!!!!

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