Fatih Akin

6
6/10

Dieses Jahr passierte etwas Unerhörtes vor dem Filmfestival in Cannes: Der Hamburger Fatih Akin („Soul Kitchen“, „Gegen die Wand“) zog plötzlich „aus persönlichen Gründen“ seinen eingereichten Film „The Cut“ zurück und so feierte dieser schließlich in Venedig statt in Cannes Premiere. Für Außenstehende schien dies unbegreiflich, gilt doch Cannes als der Gipfel für Filmschaffende.

8
8/10

Eigentlich sollte Fatih Akin ("Im Juli", "Kurz und schmerzlos"), türkischstämmiger und anerkannter Jungregisseur, auf Wunsch der Produzenten lediglich seine Meinung zu dem Drehbuch von "Solino" abgeben. Als er es denn endlich las, begeisterte ihn die Geschichte derart, dass er beschloss, erstmals ein fremdes Skript zu verfilmen.

6
6/10

Fatih Akin hat mit seinem neuen Film "Gegen die Wand" den Goldenen Bären der diesjährigen Filmfestspiele von Berlin gewonnen. Das ist für einen enthusiastischen deutschen Kinofan eigentlich Grund zur Freude, denn ein deutscher Film als Hauptgewinner bei der Berlinale kommt ungefähr so häufig vor wie beim Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Noch dazu ist Akin unbestreitbar einer der talentiertesten und vielversprechendsten Regisseure (siehe z.B.

8
8/10

Was kommt nach einem Riesenerfolg, gerade einem so kontroversen wie es "Gegen die Wand" war? Das mag sich Fatih Akin gefragt haben, zumal man meinen könnte, er hätte zu seinem Heimat-Thema Türkei und interkultureller Identitätsfindung mittlerweile alles gesagt.

4
4/10

Multikulti ist voll im Trend, zum Beispiel in den USA, wo fast schon unschick ist, wer seinen kulturellen Hintergrund nicht mit Hilfe eines Bindestrichs signalisiert: von Italian-American bis African-American alles dabei.

7
7/10

"Alda, wir machen jetzn Spiel. Wir rauchen jetzt das Teil hier, und wem als 
erstes die Asche runnerfällt, weissu, der kriegt aufs Maul." 
"Ey aber Alda weissu so - der kriegt dann aber RICHTIG eine aufs Maul!" 

"Genau! Der kricht ann RICHTIG ein aufs Maul." 

(,Kurz und Schmerzlos')


-

9
9/10

Fatih Akin hat uns in "Gegen die Wand" schon in die emotionalen Abgründe und die gewalttätige Verzweiflung stürzen lassen, die in deutsch-türkischen Geschichten verborgen liegen können. Er hat uns auch in "Crossing the Bridge" mit der Vielfältigkeit und der Ambivalenz der eurasischen Metropole Istanbul vertraut gemacht.