Abraham Lincoln Vampirjäger

Originaltitel
Abrahan Lincoln Vampire Hunter
Land
Jahr
2012
Laufzeit
110 min
Genre
Release Date
Bewertung
5
5/10
von Volker Robrahn / 2. Oktober 2012

Im Amerika zu Beginn des 19. Jahrhunderts verliert der junge Abraham Lincoln seine Mutter durch eine seltsame Krankheit. Zwar weiß er nicht, was genau die Ursache für ihren Tod war, doch klar ist, dass der brutale Aufseher Barts (Marton Csokas) daran beteiligt war. Abraham sinnt auf Rache, doch als der erwachsene Lincoln (Benjamin Walker) schließlich den Unhold stellt muss er feststellen, dass er es mit übernatürlichen Kräften zu tun hat gegen die er völlig chancenlos wäre, wenn ihm nicht der geheimnisvolle Henry Sturges (Dominic Cooper) zur Seite springen würde, der ihn auch endlich über die Hintergründe aufklärt: Demnach ist vor allem der Süden des Landes von mordenden Vampiren bevölkert, die sich immer weiter ausbreiten.

Abraham lässt sich daraufhin von Henry schulen und zum Vampirjäger ausbilden, ohne dabei seinen eigentlichen Antrieb aus den Augen zu verlieren: Rache an Barts und dessen Auftraggeber, dem Plantagenbesitzer und Ober-Vampir Adam (Rufus Sewell). Tagsüber harmloser Angestellter in einem Ladengeschäft und Verehrer der hübschen Mary (Mary Elizabeth Winstead), mutiert Lincoln in der Nacht zum axtschwingenden Jäger der Untoten. Doch auf Dauer lässt sich mit diesen Einzelaktionen das Problem nicht lösen und so beschließt er schließlich in die Politik und damit in die Öffentlichkeit zu gehen – sehr zum Unwillen seines Freundes Henry.


Der Autor Seth Grahame-Smith war es, der mit seiner Idee, Klassiker der Weltliteratur oder Biographien berühmter Persönlichkeiten mit selbst dazu erfundenen Horror-Elementen anzureichern, quasi ein neues Subgenre begründete. Da tauchen in Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ dann plötzlich Zombies in um den Originaltext herumgebauten neuen Passagen auf oder werden eben Vampire zum eigentlichen Anlass des Amerikanischen Bürgerkrieges. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl solcher Abwandlungen in der Literatur und selbst die Comichelden von Marvel mussten sich bereits mit ihren zombifizierten Gegenstücken abplagen.

Für die Verfilmung seines Werkes „Abraham Lincoln Vampirjäger“ adaptierte Grahame-Smith seine Geschichte aber lieber selbst zum Drehbuch und ließ sie nun vom mit Effektkino erfahrenen Timur Bekmambetov umsetzen. Wer die Filme des russischen  Regisseurs und Produzenten kennt, weiß dass es dort normalerweise sehr wild zur Sache geht und Bekmanbetov  dem Publikum seine Action-Gewitter nur so um die Ohren knallt, was mal mehr („Wanted“), meistens aber doch weniger goutierbar ist („Wächter des Tages“, "Darkest Hour"). Einen erneuten Action- und Effekte-Overkill kann man ihm diesmal aber nicht vorwerfen, denn zwischen der Handvoll entsprechender Szenen lässt man es recht ruhig angehen und lässt eine stattliche Anzahl Figuren auf beiden Seiten immer mal wieder ausführlich über das wohl richtige Vorgehen diskutieren.


Positiv zu vermerken ist, dass der Name „Abraham Lincoln“ nicht nur reines Name-Dropping ist und man es sich damit leicht macht einfach nur dessen Jugendjahre zu erzählen, während die Verbindung für den Zuschauer einzig und allein darin besteht, dass er halt weiß wer und was aus diesem Herrn später mal werden wird. Genau danach sieht es zwar eine Zeitlang aus und man darf sich wirklich fragen was denn die nächtlichen Ausflüge mit der Axt  in einer recht unbedeutenden Kleinstadt eigentlich bewirken sollen. Doch glücklicherweise stellt sich der Protagonist diese Frage irgendwann auch und so kommen wir also doch noch ausreichend in den Genuss des ikonenhaften Bildes vom kranzbärtigen Zylinderhutträger im Weißen Haus.

Der Mann der ihn verkörpert war allerdings für diese Rolle nicht die erste Wahl und dies macht sich leider negativ bemerkbar. Denn der bisher nur in Clint Eastwoods „Flags of our Fathers“ aufgefallene Benjamin Walker schafft es nicht, seiner Figur echtes Charisma zu verleihen und bleibt die meiste Zeit so farblos wie seine ebenfalls keinen bleibenden Eindruck hinterlassenden Mitstreiter. Einzig der als Bösewicht bewährte Rufus Sewell („A Knight’s Tale“, „Legende des Zorro“) versprüht da schon etwas mehr Funken und das nicht nur im von Flammen und Explosionen befeuerten Finale (wo er dann eben doch noch kurz aufkommt, der besagte Efekte-Overkill).


Als interessant und zwiespältig zugleich entpuppt sich die Entscheidung, die an sich ja doch recht amüsant anmutende Grundidee eines auf Vampirjagd gehenden US-Präsidenten eben nicht als lockere und leicht selbstironische Angelegenheit umzusetzen, sondern sie vielmehr mit einer bemerkenswerten „Wir meinen das alles absolut ernst“-Attitüde zu präsentieren. Das dürfte dann nicht zuletzt auf Timur Bekmambetov zurückzuführen sein, in dessen Werk sich auch sonst nach Adjektiven wie „leicht und heiter“ nur mit der Lupe suchen und trotzdem nicht allzu viel finden lässt. Bedauerlicherweise führt dieser Bierernst aber vor allem im zähen Mittelteil des Films zu einiger Langeweile und die Story- und Logiklöcher lassen sich bei diesem Konzept eben auch noch etwas weniger entschuldigen.

Insgesamt bleibt die „Vampirjäger“-Idee somit eine zwar im Ansatz vielversprechende, aus der man letztlich aber leider nicht allzu viel herausgeholt hat. Und nicht dass jemand auf die Idee kommt, das alles würde die demnächst anstehende „seriöse“ Lincoln-Verfilmung von Steven Spielberg mit Daniel Day-Lewis nun gar überflüssig machen. Das ist mitnichten der Fall, denn das Beste an „Abraham Lincoln Vampirjäger“ ist tatsächlich der Titel.

Bilder: Copyright

5
5/10

Manchmal greift man tief ins Klo. So wie ich heute abend. Spätvorstellung, Feiertagszuschlag, keine 3D-Brille dabei und deshalb nachgekauft - insgesamt hab ich knappe 13 Euro berappt, um nach einer Stunde genervt aus dem Kino zu gehen. Aber okay, ich wurde gewarnt und wollte diesen Streifen trotzdem sehen.

Auf "Wir meinen das ernst" war ich eingestellt. Nur hatte ich keine Vorstellung davon, was mit dem "das" wirklich gemeint ist. Der historische Bezug wird eher behauptet, als dass er tatsächlich besteht. Klar laufen alle im 1850er-Look durch die Gegend. Trotzdem fühlt sich das Ganze an wie ein zeitgenössischer Teenie-Film oder eine schlechte Folge von "Buffy The Vampire Slayer". Die Handlung springt von Klischee zu Klischee in einer Geschwindigkeit, dass man schnell den Überblick verliert. Bereits die auf "Onkel Tom's Hütte" getrimmte Vorstellung der Familie Lincoln (Mama Lincoln an Sklavenhändler: "Wir werden erst dann frei sein, wenn alle Menschen in diesem Land frei sind") ist eine kalte Dusche für alle, die von diesem Film auch nur einen Funken Esprit erwartet haben. Wenn man schon das komödiantische Potential des Themas ungenutzt lässt und partout ernst bleiben möchte, dann sollte man doch zumindest versuchen, eine einfache Arbeiterfrau wie eine einfache Arbeiterfrau reden zu lassen und nicht wie Jeanne d'Arc oder Mutter Theresa. So aber verliert der Film den Bezug zur behaupteten Zeit und Gegend, und man gewinnt den Eindruck, die Schauspieler wären in den falschen Kostümen am falschen Set gelandet.

Zusätzlich fliegen die Szenen nur so dahin, und man hat noch gar nicht alle Klischees beim Namen genannt und sich selbst vorhergesagt, wie das Ganze ausgehen wird - da ist es bereits geschehen. Lincoln wird rekrutiert, zerhackt einen Baum und ist kurz darauf selbständiger Vampirjäger. Dann liest er in einem Buch über Jura und ist eine Szene später bereits Anwalt und Politiker. Die Motivation für letzteres bleibt dabei unklar, obwohl es ja eigentlich ein zentrales Handlungsmoment ist. Er trifft eine junge Frau und macht ihr gefühlte sieben Szenen später den Heiratsantrag. Und so weiter und so fort. In der Heiratsszene haben die Statisten dann derart laienhaft vor sich hin gegrinst, dass es mir wirklich zu viel wurde und ich das Kino verlassen habe. Normalerweise würde ich "Spoiler" schreiben, aber in diesem Fall laufen obige Infos für mich unter "Warnung".

Gewöhnlich sagt man ja, dass die Amerikaner gute Ideen aus anderen Ländern übernehmen, um daraus an die heimischen Begebenheiten angepasste Filme zu machen. Ich würde mir wünschen, dass ein europäisches Filmteam den guten Einfall hinter diesem Streifen - nämlich bekannte Personen in einen bizarren Kontext zu bringen - mit etwas mehr Mut zur Qualität auf hiesige Verhältnisse überträgt. Auf Deutschland bezogen würde ich etwa "Angela Merkel vs. Zombies" oder "Resident Evil: Bundestag" vorschlagen. Da könnte man so viel draus machen. In Bezug auf "Abraham Lincoln Vampirjäger" muss ich leider enttäuscht feststellen: Nicht viel draus geworden. Schade.

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3
3/10

Wie schon zuvor, bei einem anderen Film, welcher durchaus hätte gut werden
können und nur durch die Auswahl des Hauptdarstellers völlig unterging, nun
Noch so ein Machwerk.

Wann werden die Jungs in Hollywood merken, das man so keine Kinos mehr füllen
kann ?
Vor allem nicht noch mit 3D Zuschlag.

Eine sofortige DVD Auswertung wäre sinniger gewesen. Und weniger ärgerlich
für den zahlenden Zuschauer.

Ach ja, der Film von dem ich am Anfang sprach... Conan. (Handwerklich ein
guter Film mit schwächen die aber zu verschmerzen gewesen wären, wenn Conan
nur nicht von diesem Hanswurst gespielt worden wäre...)

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7
7/10

Was kommt als nächstes... Angela Merkel die Zombiehunterin :D OK wäre es eine Blade Verfilmung wäre der sicher gut geworden... ich hab mir den Film dennoch angekuckt. Die Kulissen etc... waren echt gut so das schon allein das es wert war dies anzuschauen, daneben waren die Effekte auch ok... und wenn man sich tief in eine Fantasie Welt begeben will dann ging der Film auch klar. Wobei er viel zu Merkwürdigkeiten hatte... z.b. bei einer Szene kann der Vampir Lincoln klar riechen wobei eine horde von Vampiren bei der Szene mit Lincolns Frau die versteckten Personen nicht riechen können... aha ok warum auch nicht ^^

7 Augen weil mir der Film dennoch spass bereitet hat , würd ihn allerdings nicht nochmals kucken.

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