
Originaltitel
8 Femmes
Land
Jahr
2001
Laufzeit
103 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
In einer tief verschneiten Landschaft steht ein einsames Landhaus, davor sucht ein Reh nach Nahrung unter der Schneedecke. Die friedliche Idylle, die an einen verspäteten weihnachtlichen Werbespot erinnert, täuscht jedoch: Im Haus liegt ein Mann mit einem Messer im Rücken. Als Täter kommen acht Frauen in Frage - aber nicht irgendwelche. Hinter den möglichen Mörderinnen verbirgt sich die Crème de la Crème des französischen Films: War es die Ehefrau (Catherine Deneuve), ihre neurotische Schwester (Isabelle Huppert in einer komödiantischen Glanznummer), ihre älteste Tochter (Virginie Ledoyen), das Hausmädchen (Emmanuelle Beart), oder die Schwester des Ermordeten (Fanny Ardant)? Jede von ihnen hat mindestens ein Mordmotiv ... Der Plot ist eine klassische whodunit-Geschichte. Francois Ozons "8 Femmes" ist aber weniger ein spannender Krimi, als ein großartiges Kammerspiel in bonbonfarbigen 50er-Jahre-Kostümen, durchwoben von ![]() Beim Anblick Ozons stellt sich zwangsläufig die Frage, wie ein derart jugendlich und harmlos wirkender Mann am Set neben seiner Rolle als Regisseur die eines Löw(inn)enbändigers ausfüllen konnte. Denn die Schwierigkeit im Umgang mit acht Diven klingt schon auf der Berlinale an - Isabelle Huppert ist zwar angereist, erscheint jedoch nicht zur Pressekonferenz. Catherine Deneuve kommt immerhin, aber erst nach 40 Minuten. Und obwohl Ledoyen und Deneuve ihre gegenseitige Wertschätzung versichern, ist eine gleichberechtigte Behandlung angesichts der Star-Aura, die die Deneuve umgibt, ohne sie überheblich wirken zu lassen, nur schwer vorstellbar. Was auch immer Ozons Geheimnis ist, er hat es geschafft, mit dem Ensemble, zu dem außerdem die große ![]() "8 Femmes" ist perfekte Unterhaltung. Welche der femmes fatales schließlich als Mörderin des Man-nes, der in diesem reinen Frauenfilm übrigens gesichtslos bleibt, überführt wird ist beinahe nebensächlich und schnell vergessen, weil es viel zuviel Spaß macht, den vermeintlichen Mörderinnen in der vielmehr ver- als entwirrenden Handlung zuzusehen. |
Bilder: Copyright
Constantin Film
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