Ja, will oder kann der Mann denn gar nichts anderes mehr machen? Mit "Survival of the Dead" legt George A. Romero nun seinen insgesamt sechsten Untoten-Film vor, aber während seine erste Trilogie in einem Zeitraum von fast 20 Jahren entstand und eine genauso lange Pause nach sich zog, haben wir es jetzt bereits mit dem dritten "...of the Dead"-Streifen in nur fünf Jahren zu tun. Hat uns der Gottvater des Zombie-Films also noch so viel Relevantes mitzuteilen, dass er fürchtet ihm würde die Zeit davon laufen? Oder sind seine im Akkord-Tempo runtergekurbelten Low Budget-Produktionen nur noch der bequemste und einfachste Weg, dank treuer Fan-Basis wenigstens ein bisschen Kohle rein zu bekommen? Man weiß es nicht so genau und eventuell sind die Absichten des Altmeisters vielleicht ja sogar ehrenwert. Die Qualität seiner aktuellen Werke liegt jedoch durch die Bank weit unter denen der Klassiker und auch "Survival" macht da leider keine Ausnahme, auch wenn er (nach dem bei uns nur auf DVD veröffentlichten "Diary of the Dead") zumindest wieder einen Kinostart spendiert bekommt. Erst seit kurzer Zeit wandeln die Toten über die Erde, die organisierte Zivilisation ist jedoch schon weitgehend zusammengebrochen. Eine Gruppe kriegsmüder Soldaten macht sich davon und versucht sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Ihr Weg führt sie auf eine kleine Insel vor der Atlantikküste, auf der man die Zombie-Plage unter Kontrolle zu haben scheint. Eine Fehleinschätzung, denn bedauerlicherweise sind sich die Patriarchen der beiden einflussreichsten Familien nicht ganz einig über den Umgang mit den Untoten. Während der eine auf eine Domestizierung und einen Lerneffekt bei den nur noch auf der Suche nach Fleisch umher schlurfenden ehemaligen Freunden und Verwandten setzt, möchte der andere lieber gleich jedem Befallenen eine Kugel in den Kopf jagen. Dass alle Vermittlungsversuche schließlich scheitern, macht das Überleben für die übrig Gebliebenen nicht einfacher. Wo fangen wir an? Bei dem erkennbaren Mangel an Geld und Produktionswerten? Bei dem ausschließlich aus unbekannten (sprich: günstigen) Schauspielern zusammengestellten Cast, der seinen Job im besten Fall solide erledigt? Bei den mittlerweile nur noch redundanten und wie aufgesetzt wirkenden Ausflügen in die Bereiche "Gesellschaftskritik" oder "soziale Message"? Obwohl es all das ausreichend zu bemängeln gibt ist das Allerschlimmste, was die Romero-Zombiefilme der neueren Generation "auszeichnet" aber das Fehlen jeglicher Spannung. Wo man in den ersten beiden Filmen "Night" und "Dawn" neben der zunächst neuen Thematik und den so noch nicht gesehenen Gore-Effekten eben auch immer mit den Figuren gezittert hat, wo ein von genialer Musik unterstützter Spannungsaufbau einem den Schweiß auf die Stirn trieb, da laufen jetzt nur noch austauschbare Unsympathen umher, deren Schicksal einem aber auch so was von Wurst ist. Macht er aber bedauerlicherweise doch und das traurigste daran ist, dass seine schwachen Geschichten nicht mehr die Spur gruselig oder gar Angst einflößend sind. Im besten Falle sind sie gerade mal einigermaßen amüsant, aber wenn es wirklich nur noch um die Kreation möglichst einfallsreicher Todesarten geht, ist das gegenüber den deutlich besser produzierten "Saw" oder "Final Destination" als Existenzberechtigung sicherlich zu wenig. Es ist schwer zu sagen, wie denn ein möglicher neuer "großer Wurf" des Genre-Begründers aussehen könnte, so der denn überhaupt noch erwartbar ist. Fakt ist aber, dass George A. Romero sich und seinem Ruf mit Filmen wie "Survival of the Dead" eher schadet. |
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