Holly (Katherine Heigl) und Eric (Josh Duhamel) sind definitiv nicht füreinander geschaffen. Das erste, von ihren gemeinsamen Freunden arrangierte Date endete im Desaster und auch wenn die erfolgreiche Inhaberin eines Catering-Service und der sportbegeisterte Mitarbeiter eines TV-Senders sich eben aufgrund dieser "gemeinsamen Freunde" in den Folgejahren immer mal wieder begegnen, verbindet sie doch lediglich eine herzliche gegenseitige Abneigung. Doch dann stirbt das befreundete Paar plötzlich und hinterlässt das Baby Sophie. Kümmern sollen sich um das kleine Mädchen nach dem gemeinsamen letzten Willen der Verstorbenen ausgerechnet Holly und Eric - und zwar gemeinsam. Das möchte zwar keiner von Beiden wirklich, aber die moralische Verpflichtung lässt sich halt doch nicht ganz so einfach abschütteln. Also rauft man sich zusammen, wobei die Konflikte vorprogrammiert sind.
Es gibt leider nichts Neues zu vermelden mit diesem aktuellen Beitrag zum sowieso schablonenhaftesten Genre überhaupt, der romantischen Komödie. Insbesondere wenn sie aus Hollywood stammt ist der gesamte Handlungsverlauf meist ebenso schematisch vorprogrammiert wie die gerade angesprochenen Konflikte zwischen unseren hier angebotenen beiden Sympathieträgern. Die haben im Prinzip nichts gemeinsam, müssen aber nun eine gewisse Zeit miteinander aus- und sich dabei zwangsläufig näherkommen, bis dann irgendwann doch die Funken sprühen.
Inklusive des kurz vor dem Happy End eingestreuten Rückschlags stammt bei "So spielt das Leben" wirklich alles aus dem bereits unzählige Male strapazierten Setzbaukasten für Filme dieser Art. SIE ist ein etwas verkrampfter Kontrollfreak, der schon länger keine Beziehung mehr hatte, ER ein verantwortungsloser und wenig ehrgeiziger Womanizer mit wenig Interesse an festen Bindungen. Beide sind sie aber selbstverständlich wahnsinnig gut aussehend und haben in ihrem tiefsten Inneren offensichtlich jahrelang nur aufeinander gewartet. Grundidee und Verkaufsargument ist hier ja - neben den beiden attraktiven Hauptdarstellern - die in einem Satz zusammengefasste Prämisse "Zwei Typen, die sich nicht ausstehen können, müssen gemeinsam ein Baby großziehen", aber schon die ist bereits eine Mogelpackung. Gut, die ersten fünf Minuten mit dem total verpatzten Date sind noch recht lustig, aber schon die unter den Vorspann gelegten Bilder mit den weiteren Begegnungen zwischen Holly und Eric im Lauf der Jahre entkrampfen die vermeintliche Feindschaft. Denn da man sich aufgrund der Umstände immer wieder trifft, kennt man sich eigentlich schon recht gut, die angebliche Antipathie erschöpft sich in ein paar Sprüchen und schon nach zehn Filmminuten (beim Tod der Freunde) fällt man sich zum ersten Mal in die Arme. Soll heißen: Der groß angekündigte Konflikt zwischen den beiden Hauptfiguren ist im Grunde gar keiner und unterscheidet sich auch in der Folge kaum von den Differenzen die ganz "normale" Paare so beim Großziehen eines Kindes haben.
Eines Babys, das im Übrigen natürlich das tut was Babys halt so machen und somit für brüllend komische Gags wie ein bisschen Kinderkacke im Gesicht der Hauptdarstellerin verantwortlich zeichnet. Viel besser und witziger wird es bedauerlicherweise auch sonst kaum und es ist ausschließlich den wirklich engagiert und motiviert spielenden Darstellern Heigl und Duhamel zu verdanken, dass das Ganze halbwegs erträglich bleibt. Josh Duhamel war bisher am Ehesten durch seine permanente Nebenrolle in den "Transformers"-Filmen bekannt, versucht sich hier erstmalig als "Romantic Lead" und macht dabei keine schlechte Figur. Bei Frau Heigl darf man es allerdings schon ein wenig bedauern, dass diese nach dem vielversprechenden Beginn ihrer Kinokarriere mit "Beim ersten Mal" sich seitdem ausschließlich im Gefilde der ganz konventionellen Komödie bewegt und nach den ebenfalls recht mäßigen "Die nackte Wahrheit" und "Kiss and Kill" nun den dritten gleichförmigen Film in Folge abliefert. "So spielt das Leben" ist also keinesfalls gelungen, aber natürlich auch nicht übel genug um nicht doch ein vermutlich ausreichend großes Publikum zu finden. Das dürfte schon klappen, wenn man so sehr auf Nummer Sicher geht wie hier. Und das Fazit? Dafür reicht im Prinzip ein Wort: Uninteressant.
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