Die beiden Mittfünfziger Dan (Robin Williams) und Charlie (John Travolta) sind seit Jahrzehnten beste Freunde und außerdem Geschäftspartner, die gemeinsam eine recht erfolgreiche Sport-Marketing-Agentur führen. Als sie gerade kurz vor dem Abschluss eines millionenschweren Deals stehen, wird Dan von seiner Vergangenheit heimgesucht: Vicki (Travoltas Ehefrau Kelly Preston), mit der er vor sieben Jahren eine sehr kurze, aber heftige Affäre hatte und die ihm seitdem nicht mehr aus dem Kopf gegangen ist, erscheint plötzlich wieder auf der Bildfläche und eröffnet ihm, dass sie in ein paar Tagen für zwei Wochen ins Gefängnis muss, weil sie als militante Umweltaktivistin gegen amerikanisches Recht verstoßen hat. Natürlich ist das aber noch nicht alles, denn zu Dans großer Überraschung präsentiert sie ihm auch noch ihre gemeinsamen Kinder, die siebenjährigen Zwillinge Emily und Zach, Ergebnis jener schicksalhaften Nacht. Wie es der Zufall so will, steht Vicki kurze Zeit später auch noch plötzlich ohne Babysitter da, so dass Dan ihr kurzerhand anbietet, 14 Tage lang auf die Kinder aufzupassen. Weil Dan aber absolut keine Begabung im Umgang mit Kindern aufweist, bittet er seinen besten Freund Charlie, ihm bei der Betreuung der Zwillinge zu helfen.
Genauso formelhaft und unrealistisch, wie sich diese
Zusammenfassung
des ersten Drittels der Handlung von "Old Dogs" liest,
geht es im weiteren Verlauf des Films leider auch weiter.
Darüber
könnte man hinwegsehen, wenn die dabei präsentierten Gags
wenigstens originell und zudem auf halbwegs stimmige Weise
in den
Verlauf der Geschichte integriert wären. Doch leider
präsentiert
sich der Film von Beginn an als uninspirierte
Aneinanderreihung
von selten mehr, meistens aber eher weniger gelungenen
Zoten, über
die man selbst mit viel gutem Willen höchstens amüsiert
schmunzeln kann.
Vom "Unfall" in der Sprühkabine eines Bräunungsstudios
bis hin zur folgenreichen Verwechslung der zahlreichen
bunten Pillen,
die Dan und Charlie in ihrem ja nicht mehr ganz
taufrischen Alter
täglich einzunehmen haben, werden hier der Reihe nach all
die
dämlichen Albernheiten abgespult, die man bei einer
schlechten
TV-Sitcom zum Anlass nehmen würde, das Ganze einfach mit
einem
energischen Knopfdruck auf die Fernbedienung weg zu
zappen. Dass
der Großteil davon auch noch aus reinem Selbstzweck in den
Film
geschrieben worden zu sein scheint, ohne für die dünne
Handlung von wirklich nennenswerter Bedeutung zu sein,
macht das
Ganze nur noch schlimmer. Für Filminteressierte ist somit
das
einzig Positive an "Old Dogs" der Lerneffekt, der sich
nach dem Kinobesuch einstellt; spätestens dann nämlich
ist man um die Erkenntnis reicher, wie eine gute Komödie
nicht
aufgebaut sein sollte - man kann nur hoffen, dass auch die
Drehbuchautoren
diese Lektion inzwischen gelernt haben.
Was genau Robin Williams und John Travolta dazu bewogen
hat, in
dieser Abfolge von Peinlichkeiten die Hauptrollen zu
spielen, wird
wohl ein Rätsel bleiben. Travolta, der zuvor mit Regisseur
Walt Becker bereits den mittelprächtig erfolgreichen "Born
to Be Wild" gedreht hat, hat vielleicht erneut auf
eine
familientaugliche Hitkomödie spekuliert. Aber weder er
noch
der Komödienprofi Williams ("Mrs. Doubtfire") können
hier noch viel ausrichten und man kann sich beim Zuschauen
nicht
des Eindrucks erwehren, den beiden sei das auch selbst
bewusst gewesen.
Ihr Schauspiel schwankt jedenfalls zwischen
unbeteiligt-lustlos
und zwanghaft-angestrengt. Ähnliches gilt sogar für die
Kinderdarsteller, normalerweise ja der große Pluspunkt in
einem Film dieser Art. Doch die beiden (darunter Travoltas
Tochter)
wirken in keiner Szene wirklich sympathisch und können
gegen
die Untiefen des grauenhaften Drehbuchs natürlich auch
nichts
ausrichten.
Somit bleiben sämtliche Figuren in "Old Dogs" blass
und lassen einen als Zuschauer fast vollkommen kalt.
Erwähnenswert
ist damit höchstens noch, dass der 2008 verstorbene Bernie
Mac in "Old Dogs" seinen letzten Leinwandauftritt hat.
Mit diesem Film wird er uns aber garantiert nicht in
Erinnerung
bleiben.
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