Minions

Originaltitel
Minions
Land
Jahr
2015
Laufzeit
90 min
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 1. Juli 2015

minions 1Dass dieser Film kommen würde war natürlich so klar wie sonst nur was, denn schon von ihrem ersten Auftritt in „Ich – Einfach unverbesserlich“ an waren die „Minions“ geradezu prädestiniert dazu selbst echte Stars zu werden. Und selbst das Wissen darum, dass die Helferlein des Verbrecherkönigs dabei so gezielt auf putzig & lustig konstruiert wurden wie man es aus den besten Tagen der klassischen Disney-Zeichentrickfilme nicht mehr gesehen hat, konnte nicht verhindern, dass der fiese Masterplan trotzdem funktionierte: Ja, die meist sinnlos vor sich hin brabbelnden Viecher stahlen erwartungsgemäß jede Szene in der sie auftauchten und ja, das Publikum verlangte nach mehr. Und so kommen sie uns nun nach der obligatorischen „Einfach unverbesserlich“-Fortsetzung also mit ihrem eigenen Film, diese Überraschungseier-Kapseln in Latzhosen. Doch so sehr man sich als nüchterner, distanziert-professioneller Betrachter eines durchkalkulierten Merchandise-Produktes auch dagegen strebt, es nützt letztlich alles nichts und es lässt sich einfach nicht leugnen: Verdammt noch mal, sind die witzig, diese Dinger.
 

 minions 2Am stärksten bezweifelt wurde im Vorfeld, ob die Minions denn die Geschichte eines ganzen Films würden tragen können, und da das wohl auch den Machern als fast aussichtsloses Unterfangen erschien, hat man sich für eine Art Hybrid entschieden. Soll heißen: Die erste halbe Stunde gehört den Gelben ganz alleine, im Schnelldurchlauf erleben wir ihre Historie als Volk, welches stets auf der Suche nach einem „Boss“ ist, dem sie dienen können. Aufgrund der eigenwilligen Sprache der Zäpfchenförmigen funktioniert das zwar nicht ohne eine Erzählerstimme aus dem Off, doch das ändert nichts daran, dass dieser Auftakt vor Ideen und fast schon genialer Komik nur so strotzt, als Beispiel sei hier nur das wohl deprimierendste Fußballspiel der Filmgeschichte genannt. Es wäre zwar nicht ganz fair zu behaupten, der Film würde in diesem ersten Drittel sein Pulver schon komplett verschießen, doch besser als in den ersten gut 25 Minuten wird es in der Folge halt nicht mehr.

Denn irgendwann muss dann doch noch so etwas wie eine Story her, und die geht so: Um die Minions aus ihrer Lethargie zu befreien entschließen sich drei von ihnen loszuziehen und einen neuen Super-Bösewicht zu suchen, dem zu dienen dem eigenen Volk einen neuen Lebenszweck geben würde. Da trifft es sich gut, dass Kevin, Bob und Stuart im Orlando des Jahres 1968 schließlich auf das supergeheime Treffen der Superschurken aufmerksam werden. Unter den Kriminellen ragt besonders Scarlet Overkill (deutsche Stimme: Caroline Kebekus) heraus und deren Gunst können die drei Ehrgeizlinge auch tatsächlich erringen. Gemeinsam macht man sich an das große Ziel, der Königin von England ihre Krone zu stehlen. Werden die Minions dabei endlich ihre Bestimmung finden?

minions 3Da es natürlich gilt, am Ende einen Bogen zu den „Ich-Einfach unverbesserlich“-Filmen zu schlagen, wohl eher nicht, aber das spielt ja letztlich auch keine große Rolle denn storytechnisch innovativ kommt hier gar nichts daher. Was sich aber mit dem Auftauchen der nicht besonders interessanten Miss Overkill als Gaunergeschichte mit einem ständigen Hin und Her in Sachen Loyalität entwickelt, kann das Tempo und die Gagdichte des vorher gezeigten dann leider nicht mehr halten. Den größten Spaß bereiten halt stets die Phasen, in denen die Minions einfach nur versuchen auf eine eher unbeholfene Art möglichst böse zu sein, daher funktionieren sie im Zusammenspiel mit einer Möchtegern-Bankräuberfamilie, die in Wahrheit aber auch eher knuffig daherkommt, im Grunde sogar besser als in den Szenen mit ihrer eigentlichen Haupt-Kumpanin, die viel zu ernst und verbiestert angelegt ist. Klar, auch im weiteren Verlauf gelingt immer wieder der eine oder andere clever angelegte oder vorbereitete Moment, doch wird es auch zusehends anstrengender dem irgendwann größtenteils albernen Geschehen weiter zu folgen.

minions 4So haben wir es daher mit einem sehr uneinheitlichen Film zu tun, bei dem sich zwangsläufig die Frage stellt, ob man es auf Produzentenseite vielleicht nicht doch lieber hätte wagen sollen, ein echten „reinen“ Minions-Film im anarchischen Stil der ersten halbe Stunde zu versuchen und auf eine mit menschlichen Figuren bevölkerte Kriminalgeschichte komplett zu verzichten. Dem hätten wir dann zwar vermutlich das Schild „Nummernrevue“ entgegengehalten, wären aber eventuell dem präsentierten Gagfeuerwerk noch stärker erlegen als es nun der Fall ist, wo wir es mit einem zunächst brillanten, am Ende aber dann doch nur mittelprächtig gelungenen Werk zu tun haben. Erwähnenswert ist aber auf jeden Fall das hier endlich auch mal wieder effektiv eingesetzte 3D, das sich zwar in erster Linie auf die fürs Genre typischen Pop-Up-Effekte beschränkt, dabei aber zahlreiche Wirkungstreffer erzielt - ganz im Stil der rabiaten Hauptfiguren.    

Bilder: Copyright

2
2/10

Schmunzeln erlaubt, aber lachen fällt schwer.

Als erstes --> Ja, auch ich habe auf meinem Handy unzählige Videos von/mit den Minions bekommen und habe da auch viel drüber gelacht. Ich fand die kleinen, putzigen Kerlchen immer witzig und habe mich tierisch auf den Film gefreut.

Viele Gags kannte man schon aus den vielen Vorschauen, viele Gags waren schwach und konnten bei mir und meiner Partnerin nicht zünden.

Ich musste stark gegen das Einschlafen kämpfen, meiner Partnerin ging es ähnlich und das will bei den Sitzen in unserem Kino etwas heißen.

Für Kinder in einem Alter bis 12 Jahre ist der Film vielleicht ok, aber alles darüber sollte warten bis der Film auf einem der privaten Sender kommt, da kann man in den Werbepausen kurz frische Luft tanken, damit man den Film auch fit bis zum Ende schafft.

Permalink

7
7/10

Meine Kinder lieben den Film und auch ich habe mich beim Zuschauen ein paar mal vor Lachen beömmelt. Für die Erwachsenen sind die vielen Anspielungen an die damalige Popkultur ganz nett (z.B. die Beatles).

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