Epic - Verborgenes Königreich

Originaltitel
Epic
Land
Jahr
2013
Laufzeit
102 min
Regie
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 14. Mai 2013

epic 1Die 17jährige MK (deutsche Stimme: Josefine Preuß) ist wenig davon begeistert, dass sie nach dem Tod Ihrer Mutter zu ihrem eigenbrötlerischen Vater ziehen muss, der abgeschieden in einer Waldhütte lebt. Dort versucht der etwas zerstreute Professor die Existenz winziger Völker nachzuweisen, die unbemerkt von den Menschen in ihrer eigenen Welt leben. Erstaunlicherweise hat der Forscher mit seiner Theorie sogar recht, was die skeptische und frustrierte MK bald auf dramatische Weise erfährt. Denn als deren Königin bedroht wird und gerade keine andere Nachfolgerin zur Hand ist, wird MK auf Insektengröße geschrumpft und findet sich plötzlich mitten im Kampf zwischen den naturverbundenen Leafmen und den zerstörerischen Boggans samt ihrem Anführer Mandrake (Christoph Waltz) wieder. Ziemlich ahnungs- und planlos hat MK nun die wichtige Aufgabe die heilige Blüte der Königin zu beschützen und deren Kraft zur Entfaltung zu bringen. Zur Seite stehen ihr dabei der unzuverlässige junge Soldat Nod (Raúl Richter) sowie die beiden nicht so richtig kampftauglichen Schnecken Mub und Grub (Oliver Kalkofe und Oliver Welke).
 

epic 2Die Blue Sky Studios unter der Leitung von Chris Wedge sind mit ihren Animationsfilmen äußerst erfolgreich, erheben aber (vielleicht abgesehen vom ersten „Ice Age“-Film) dabei anscheinend selbst nicht den Anspruch, allzu innovative Geschichten zu erzählen, im Gegensatz unter anderem zum Konkurrenten Pixar. Man konzentriert sich eher auf äußerst temporeiche Familienunterhaltung in möglichst bunten und exotischen Settings, was zuletzt auch bei „Rio“ recht gut funktionierte. Mit „Epic“ betritt man zwar kein komplettes Neuland, denn es gab auch früher schon Filme die in einer Wald- und Naturumgebung spielten (wie z.B: „Ferngully“), aber das hier präsentierte „verborgene Königreich“ ist da doch eine andere Hausnummer, denn animationstechnisch hat man das so bisher noch nicht gesehen und somit erneut einen reizvollen Schauplatz gefunden.

Mit jedem Jahr scheint da weiterhin noch einen kleiner Sprung möglich zu sein, eine weitere Verfeinerung in der Darstellung von Pflanzen, Gräsern oder Haaren. Und so grün wie hier war es wohl tatsächlich überhaupt noch nie im Kino. Wenn man dann noch staunend betrachtet mit welcher Geschwindigkeit sich die wildesten Verfolgungsjagden geliefert werden, ohne das die Detailfreudigkeit der Animation darunter leidet, dann sind das schon sehr klare Indizien dafür, wofür hier die meiste Energie und Kreativität aufgewendet wurde. Kein Zweifel: „Epic“ ist ein visuelles Fest (inklusive sehr ordentlichem 3D-Effekt) und ein harmloses Vergnügen für alle Altersklassen.

epic 3

Komplett darüber hinwegtäuschen, dass die Story aber doch sehr konventionell und überraschungslos verläuft und auch die  Charaktere nicht allzu originell und komplex gezeichnet sind, kann aber auch diese optische Pracht nicht über die volle Laufzeit, so dass sich beim stereotypen Kampf gut gegen böse irgendwann unvermeidlich eine gewisse Ernüchterung einstellt. Da ist es dann doch ganz nützlich, dass man hier auch auf ein weiteres bewährtes Stilmittel nicht verzichten wollte und gleich eine Handvoll lustiger Nebenfiguren dazu gepackt hat, die dieses Adjektiv auch zu Recht für sich in Anspruch nehmen.  Ein neuer „Scrat“ ist zwar nicht dabei, doch der tolpatschige Mops des Professors, die mit großem Ego und Drang zur Selbstdarstellung gesegnete Raupe und vor allem die beiden nur bedingt hilfreichen Schnecken sorgen dafür, dass es auch für den erwachsenen Zuschauer dann nicht allzu fad wird beim Weg zur Erkenntnis, dass man auch auf die kleinen Dinge achten und sich auf Unbekanntes einlassen sollte.epic 4


Nein, subtil ist das alles nicht wirklich aber doch auch nichts worüber es angebracht oder nötig wäre nun groß zu kritisieren oder gar sich aufzuregen. „Epic“ ist zwar nicht wirklich episch geraten, aber immerhin ein weiteres akzeptables Produkt aus der verlässlichen Blue Sky-Schmiede (und auf absehbare Zeit mit Sicherheit das grünste).

Bilder: Copyright

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