Seit Jahrhunderten bekämpfen sich zwei Magier, die einst dem großen Merlin dienten. Während jedoch der machthungrige Maxim Horvath (Alfred Molina) seit längerer Zeit gefangen und außer Gefecht gesetzt ist, beschützt der gutmütige Balthazar Blake (Nicolas Cage) das moderne Manhattan auch heute noch. Die Suche nach dem einen prophezeiten neuen Magier bleibt für ihn jedoch lange erfolglos, bis eines Tages der eher ungeschickte Durchschnittstyp Dave Stutler (Jay Baruchel) in seinen verstaubten Laden stolpert und damit eine Kette bedeutender Ereignisse in Gang setzt. Die allerdings erst einige Jahre später zur vollen Entfaltung gelangen, als Horvath sich befreien kann und Balthazar beginnt, den zunächst verwirrten Dave auf seine Aufgaben vorzubereiten und seine schlummernden magischen Fähigkeiten zu entwickeln. Die Zauberei und der Kampf gegen das Böse sind dabei für den jungen Mann zwar sehr faszinierend, aber eigentlich war er doch gerade dabei, das Mädchen seiner Träume zu erobern. Wofür Lehrer Balthazar wiederum nur wenig Verständnis zeigt.
Walt Disneys großer Klassiker "Fantasia" soll die Inspiration gewesen sein für dieses neue Effektspektakel aus dem gleichen Hause, und diesem historischen Vorgänger wird dann auch in einer netten Sequenz gehuldigt. In der muss sich der rettungslos überforderte Dave mit einem Haufen zwar von ihm beschworener, dann aber völlig außer Kontrolle geratener Besen und Wasserkübel herumschlagen, so wie es einst Micky Maus in "Fantasia" erging und wie es ursprünglich mal ein gewisser Herr Goethe in seinem Gedicht vom "Zauberlehrling" beschrieb.
Aber auch das kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der gesamte Rest der Geschichte erstmal an einen gewissen anderen Zauberlehrling denken lässt, und das ist in der fast schon Nach-Harry-Potter-Ära und einer Schwemme an reichlich mittelmäßigen Klonen eben schon lange kein großes Lock- und Verkaufsargument mehr. Also halten wir mal Ausschau nach anderen Attraktionen, auf welche der lange Zeit so erfolgsverwöhnte Produzent Jerry Bruckheimer hier vermutlich gesetzt hat: Nicolas Cage scheint auf jeden Fall dazu zugehören, ist dies doch nun bereits die sechste Zusammenarbeit zwischen den Beiden. Aber lockt der Name des Vielarbeiters Cage, bei dem seit einiger Zeit auf einen gelungenen meist zwei schwache Filme kommen, wirklich noch jemanden hinter dem Ofen hervor bzw. ins Kino? Gut, hier passt es immerhin mal wieder ganz gut mit der lässigen Attitüde und dem leicht heruntergekommenen Look, der ja fast schon so eine Art Markenzeichen des Schauspielers geworden ist. Wenn aber das Bemerkenswerteste an seiner Darstellung der Respekt dafür ist, dass er uns tatsächlich noch eine weitere, bisher noch nicht an ihm gesehene Frisur präsentieren kann, dann ist das halt auch nicht abendfüllend.
Soll heißen: Cage ist hier zwar passend besetzt, spielt aber erneut auf Autopilot. Und Jay Baruchel ("Tropic Thunder") ist mit seinen mittlerweile 28 Jahren erstens sichtbar zu alt für die Rolle des Dave und zudem eine derart nerdige Nervbacke, dass man getrost von einer Fehlbesetzung sprechen darf, an der auch das junge Publikum wenig Freude haben wird. Am elegantesten zieht sich daher noch Alfred Molina als Fiesling Horvath aus der Affäre, der ausnahmslos jeden seine grenzenlose Verachtung spüren lässt und dabei einfach nur herrlich böse ist.
An der Effekte-Front gibt es, wie bei einer Bruckheimer-Produktion nicht anders zu erwarten, nichts auszusetzen, doch sonst überzeugt wenig bei diesem "Duell", weder die Figuren, noch die uninspirierte, lustlos abgespulte Handlung. Das Einspielergebnis im Entstehungsland war entsprechend und bedeutete für das Tandem Bruckheimer/Molina den zweiten Flop innerhalb weniger Monate. War beim ebenfalls nur mittelprächtig gelungenen "Prince of Persia" aber wenigstens noch das Grundthema interessant und einigermaßen unverbraucht, so gibt es beim lauen "Duell der Magier" eigentlich gar keinen Grund mehr, sich dieses "neue" Fantasy-Zauberei-Monster-Gebräu zu Gemüte zu führen. Wer es dennoch tut, wird zwar mit einigen Schauwerten gesättigt, vermutlich aber auch zu der Erkenntnis gelangen: Herr Bruckheimer, die alte Formel wirkt nicht mehr!
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