Nachdem
Peter Sellers, der Inspektor Clouseau aus den
Rosaroter-Panther-Filmen
im Jahr 1980 starb, war klar, dass eine Panther-Ära vorbei
war. Aus Archivmaterial schusterte man sich zwar noch
einen weiteren
Streifen, in dem Sellers posthum auftrat ("Der rosarote
Panther
wird gejagt", 1982), doch dann musste Ersatz her oder die
Serie
mit dem Schauspieler sterben. Nach Clouseau-artigen
schlechten Kopien
wie Roberto Benigni darf sich nun ein Schauspieler wieder
mit dem
Namen des Inspektors schmücken: Steve Martin ist zwar kein
Peter Sellers; ein annehmbarer Clouseau auf der Suche nach
dem rosarotem
Panther ist er dennoch.
Nach
dem Sieg über China wird der berühmteste französische
Fußballtrainer Yves Gluant (Jason Statham, "Transporter")
mit einem Giftpfeil im Stadion ermordet und sein Ring mit
dem Diamanten
"Der rosarote Panther" gestohlen. Polizeipräsident
Dreyfus (Kevin Kline, "De-Lovely",
"Wild
Wild West") lässt
den unfähigsten Polizisten Frankreichs, Clouseau (Steve
Martin,
"Im
Dutzend Billiger",
"L. A.
Story") anreisen,
ernennt ihn zum Inspektor und lässt ihn auf den Fall los.
Dreyfus
ist schon lange heiß auf die Ehrenmedaille und will den
Fall
hinter den Kulissen selbst lösen, während die Journalisten
von der Unfähigkeit Clouseaus abgelenkt sein werden. Doch
obwohl
Clouseau und sein zugewiesener Partner Ponton (Jean Reno, "Ruby
& Quentin", "Die purpurnen
Flüsse"), die seltsamsten Wege einschlagen und die
heiße Freundin des Opfers, Xania (Beyoncé Knowles),
sogar bis nach New York verfolgen, stoßen sie natürlich
doch irgendwann auf den wahren Mörder.
"Der
rosarote Panther" spielt noch vor dem ersten der
legendären
Panther-Filme von Blake Edwards ("Frühstück bei
Tiffany's"),
und so bekommt man zu sehen, was Clouseau so anrichtete,
bevor er
nach Paris kam. Man muss zu diesem Film natürlich sagen,
dass
er nichts für Puristen ist, die sich niemanden außer
Sellers für diese Rolle vorstellen können. Doch wen es
nicht stört, eine modernisierte Fassung zu sehen, der wird
mit einem reichen Slapstick- und Witz-Feuerwerk belohnt.
Sind die
Gags auch Geschmackssache, so wird doch fast jeder etwas
zum Lachen
finden.
Zur Wahl stehen physische Gags wie ein Bronze-Globus, der
einen
Haufen Tour de France-Fahrer ärgert, Idiotiewitze wie
"Finden
Sie es nicht merkwürdig, dass das Opfer genau in die
Kreidemarkierung
gefallen ist?" und auch Akzentgags wie "ein Pärschen
Pümps" oder der zentrale Satz "I would like to buy
a Hamburger" in diversen Ausspracheversionen. Dazu kommen
flambierte
Cocktails, Missverständnisse anzüglicher Art und die
absolute
Krönung: Steve Martin und Jean Reno tanzen mit ernsthaften
Mienen in hautengen Tapetenmuster-Anzügen modernen Tanz,
was
aufgrund der langsam hängenden Altmännerpopos zum Schreien
komisch aussieht.
Doch
es gibt auch einige Schwächen in diesem Werk. Die
Geschichte
ist natürlich nur Hintergrund für die Gags und weder
interessant
noch zentral. Beyoncé Knowles ist zwar in den
Gesangseinlagen
toll, dafür ansonsten aber eher wieder die Austin
Powers-Goldständer-Schnitte.
Doch das Schlimmste ist, dass sich Steve Martin seine Gags
auf den
Leib schrieb und den anderen Mitstreitern kaum Komik
gönnte.
Jean Reno, der mit einem ernsten Gesichtsausdruck zum
Totlachen
sein kann (siehe "Ruby & Quentin"), muss hier -
Schreck
lass nach - lächeln, was eher erschreckend als komisch
aussieht.
Es ist schade, dass Regisseur Shawn Levy diesen
Schauspieler nicht
besser in das Projekt integrieren konnte, da diese Rolle
Renos ja
schon an sich eine köstliche Anspielung auf seine Rollen
als
tougher Polizist darstellt.
Trotzdem kann man "Der rosarote Panther" anschauen, wenn
man auf diese Art von Humor steht. Dafür bekommt man auch
wieder
die großartige Titelmelodie von Henry Mancini zu hören
und einen sehr netten Panther-Vorspann mit Tangoeinlage.
Schön
ist, dass man sich diesen Film auch anschauen kann, wenn
man die
Originalfilme nicht gesehen hat. Fans von "Austin Powers"
oder der "Nackten Kanone" werden sich hier wahrscheinlich
ebenso amüsieren.
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