The Calling

Originaltitel
The Calling
Jahr
2000
Laufzeit
91 min
Genre
Release Date
Bewertung
6
6/10
von Volker Robrahn / 1. Januar 2010

Der Sohn des Teufels ist wieder da! Nachdem er in den Sechziger Jahren als „Rosemarys Baby“ und in den Siebzigern und Achtzigern als Damien in den „Omen“-Filmen die Weltherrschaft anstrebte, bildet das neue Millennium genau 2000 Jahre nach der Geburt von Jesus Christus eine gute Gelegenheit, einen neuen Versuch zu starten. Dachte sich zumindest die deutsche Produktionsfirma Constantin-Film und läßt mit deutschem Geld und britischen Schauspielern den Antichristen seine Rückkehr feiern. Keine triumphale, aber eine unterhaltsame.

Ahnungsloses Mittel zum Zweck bei einem im wahrsten Sinne des Wortes teuflischen Plan ist die schöne Kristie St.Clair. Frisch vermählt mit dem attraktiven Fernsehreporter Marc und glücklich über die Geburt ihres Sohnes, scheint Kristie ein ziemlich zufriedenstellendes Leben zu führen, hat sie dafür doch auch ihre amerikanische Heimat verlassen, um nach Cornwall auf die britische Isle of Man zu ziehen. Doch schon die beängstigenden Umstände ihrer Schwangerschaft in der Hochzeitsnacht hat sie nur vorübergehend verdrängen können. Das manchmal merkwürdige Verhalten ihres Ehemannes sowie des Ehepaares Plummer – als Besitzer des örtlichen Fernsehsenders „Island One“ sowohl väterliche Freunde als auch Vorgesetzte von Marc - versucht sie ebenfalls lange Zeit zu ignorieren. Als jedoch Sohn Dylan sich immer mehr von seiner Mutter zu entfernen scheint und gleichzeitig eine erschreckende Freude an Grausamkeiten gegenüber Tieren und anderen Menschen entwickelt, beginnt Kristie sich langsam zu fragen, was sie eigentlich falsch gemacht hat. „Nichts“ eröffnet ihr eines Tages der undurchsichtige Taxifahrer Cormac, „schließlich wurde ja die Jungfrau Maria damals auch nicht gefragt, ob sie denn Lust hätte, die Mutter von Gottes Sohn zu sein. Und nach 2000 Jahren wolle der Teufel eben auch mal einen Versuch starten, wie sich sein Sohn wohl so als Führer der Menschheit machen würde.“

Nachdem der spleenige Cormack der staunenden Kristie und damit auch dem letzten ahnungslosen Zuschauer die Zusammenhänge mehr als deutlich gemacht hat, ist auch der weitere Vorlauf der Handlung zunächst klar: Es wird Kristies Aufgabe sein, ihr Kind und/oder die Menschheit vor dem „Ruf“ der Finsternis zu retten.

Was die deutsche Constantin-Film bewogen haben mag, ein eigentlich leidlich abgegriffenes Thema wieder auszugraben und dabei auf das Interesse des Publikums zu hoffen, ist wohl das Spekulieren auf einen Rest von „Millenniums-Weltuntergangsstimmung“. Passend zum biblischen Thema wurde daher der Start auch gleich direkt vors Weihnachtsfest terminiert. Natürlich entspricht die Situation der Mutter, die erst langsam begreift, daß alle angeblichen Freunde um sie herum böse Absichten haben und ihr das Kind wegnehmen wollen, ziemlich genau derjenigen von Rosemary in Roman Polanskis Klassiker. Und erwartungsgemäß gelingt es dieser glatt inszenierten Mainstream-Produktion nicht annähernd, eine ähnlich verstörende und aussichtslose Atmosphäre zu erzeugen.

Aber ganz so aussichtslos scheint sie ja auch nicht zu sein, verwandelt sich Kristie im Laufe der Geschichte doch in eine starke Kämpferin, die sich mutig einer Welt entgegenstellt, in der ihr niemand glauben mag. Damit ähnelt ihre Rolle dann sogar mehr der einer Sarah Connor in den „Terminator“-Filmen. Laura Harris, im Kino bisher nur in „The Faculty“ aufgefallen, gelingt es recht gut, das Gefühlsspektrum von Naivität über Verzweiflung bis zur absoluten Entschlossenheit rüberzubringen. Überhaupt gibt es hier keine wirklich schwachen Darsteller, keine allzu billig wirkende Inszenierung und auch nicht die üblichen Tricks um die Zuschauer zu erschrecken. Na gut, abgesehen vielleicht von den ständig wabernden Nebeln auf Cornwalls steilen Klippen, die dann manchmal leider doch an den „Mitternachts-Gruselroman der Woche“ erinnern. Aber die Kulisse der „Isle of Man“ ist eben auch ein Selbstgänger in Sachen schöne Bilder. Und da der Rezensent seit seligen „Babylon 5“-Tagen ein Fan von Christopher Franke ist, gefällt ihm auch dessen Musik zu „The Calling“ wieder ganz ausgezeichnet.

Selbst der Story kann man keine wirkliche Unlogik oder Brüche in der Handlung vorwerfen. Rätsel werden zufriedenstellend aufgelöst, und wenn sich der Zuschauer zwischendrin fragt, warum denn eigentlich die lästige Mutter Kristie nicht genau so einfach aus dem Weg geräumt wird, wie es offenbar bei anderen Störenfrieden gelingt, so bietet „The Calling“ auch dafür letztendlich eine schlüssige Erklärung. Gut, wenn der kleine Teufel Dylan die Herzen von Millionen gewinnt, nur weil er im Fernsehen so nett lächelt und so toll rückwärts sprechen kann, wirkt das vielleicht etwas übertrieben, aber vielleicht liegt das ja auch nur an seiner charismatischen Aura. Nichts wirklich billig, schlecht und albern also in diesem Film, aber eben auch nichts aufregend, innovativ oder beeindruckend.

Daß der deutsche Regisseur Richard Caesar bisher hauptsächlich Werbespots für Siemens oder Daimler-Benz inszeniert hat, merkt man „The Calling“ eigentlich nicht an. Besonders viele Effekte oder hohes Tempo kann man dem Film nicht vorwerfen. Besonders viele blutige und gewalttätige Szenen auch nicht, was ihn schon fast familienfreundlich macht und sogar eine gewisse Erholung von den Serienkiller- und „Slasher“-Filmen der letzten Zeit bietet. Und ein besonderes Lob muß auf jeden Fall der Schlußviertelstunde ausgesprochen werden, die sogar einigermaßen originell ist und „The Calling“ noch leicht über den Durchschnitt hebt. Aber nur leicht.

Bilder: Copyright

9
9/10

Also ich hab mir den Film vor zwei Tagen aug DVD gekauft und ich fand ihn klasse.
Ok, der Schluss war net ganz klar, aber zum Verstehen langt er.
Ich fand ihn auch spannend, aber ein Horror ist das keiner.

Permalink

1
1/10

Die Gurke des Jahres...nee die Gurke aller Zeiten !
Einfach Schrott !!
Einfach Zeitverschweundung !!
Einfach nur dumm !!
Einfach nur Schauspielerich dumm !!
Einfach die Gurke des Jahres !!

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