Die "Fast & Furious"-Reihe ging bisher den üblichen Weg einer aus dem Überraschungserfolg des Originals geborenen Franchise. Von Fortsetzung zu Fortsetzung kommerziell erfolgloser und qualitativ schwächer werdend, konnte man in diesem Fall zudem noch verfolgen wie auch Stück für Stück die Hauptdarsteller verloren gingen. Vin Diesel wollte schon bei Teil Zwei nicht mehr und Paul Walker passte der Ausflug nach Japan im dritten Teil "Tokyo Drift" dann anscheinend auch nicht in den Terminplan. Wenn es also trotzdem unbedingt irgendwie weitergehen und wieder eine nennenswerte Zuschauerzahl angelockt werden soll, hilft also nur noch die Radikalkur in Form eines Comebacks der Originalbesetzung. Ist der Cash-Gedanke hinter dem neuen Beitrag also offensichtlich, so legt dieser doch zunächst mal recht ordentlich los und lässt es in einer Anfangssequenz nach James Bond-Kaliber gewaltig krachen. Auf einem Highway inmitten der Dominikanischen Republik, in die sich Dominic Toretto (Vin Diesel) aufgrund seiner kriminellen Vergangenheit zurückgezogen hat, werden wir Zeuge eines spektakulären Überfalls auf einen Tanklastzug. Dieser wird von Dominic und seinem Team geentert und dann Anhänger für Anhänger abgekoppelt, halsbrecherische Stunts und Fahrmanöver selbstredend inklusive. Ein Aufwand, der visuell so enorm viel hergibt, dass man bereits zu diesem Zeitpunkt wieder bereit ist, alle Fragen nach Sinn und Logik des Ganzen über Bord zu werfen, selbst wenn am Ende der Jagd dann sowieso doch wieder alles in Flammen aufgeht. Aber ernsthaft, nach dem erwähnten starken Auftakt nimmt Regisseur Justin Lin, der hier nach "Tokyo Drift" erneut inszenieren darf, unverständlicherweise erst mal ganz gewaltig das Tempo raus und findet das Gaspedal dann auch bis zum Finale nur sporadisch wieder. Und das ist schlecht, sehr schlecht sogar im Rahmen einer Filmreihe, die wie kaum eine andere eigentlich auf Testosteron gestählte Action baut und von der nun wirklich niemand eine komplexe Handlung oder bedeutungsschwangere Dialoge erwartet. Nicht, dass man die hier etwa geboten bekäme, aber das Gerede und Gegrübel im entsetzlich langen Mittelteil ist wirklich sehr ermüdend und die Gangster/Rache-Story ja nun auch wahrlich nicht so interessant, dass man darauf derart viel Leinwandzeit verwenden sollte. Was zu dem Fazit führt, dass hier also nur die Szenen jenseits der US-amerikanischen Grenze richtig überzeugen können. Was aber eine eher merkwürdige Erkenntnis darstellt, aus der man nun auch nicht wirklich etwas Brauchbares schlussfolgern kann. Deshalb lassen wir das an dieser Stelle auch, kommen zum Schluss und sprechen nebenbei noch die Empfehlung aus, dass dies auch die "Fast & Furious"-Reihe langsam mal tun sollte. |
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