Drei Elitepiloten der Navy (potentielles Liebespaar samt Kumpel). Ein vollautomatischer Tarnkappenbomber, gesteuert von künstlicher Intelligenz. Neues Wundergerät entwickelt eigenen Willen und gerät außer Kontrolle. Kumpel stirbt, Frau stürzt ab, böser Vorgesetzter sabotiert. Held muss alles in Ordnung bringen. Das soll, kann und muss genügen als Inhaltsangabe eines 100-Millionen-Dollar-Streifens,
der es schafft diesen Hauch von Handlung auf satte zwei Stunden
auszudehnen. Ein am Reißbrett geplanter, todsicherer Erfolg
beim jugendlichen Mainstream-Publikum sollte "Stealth"
wohl werden, eine Mischung aus "Top Gun" und dem guten
alten "Stählernen Adler", gewürzt mit einer
winzigen Prise "2001". Wobei es natürlich nicht nur
gewagt, sondern wohl schon etwas unverschämt anmutet, diesen
Flachsinn mit dem philosophischen Weltraumexkurs von Altmeister
Kubrick in einem Satz zu nennen. Aber genau an dessen "HAL
9000" hat man sich orientiert und für den hiesigen Supercomputer
EDI (Extreme Deep Invader, was sonst?) ein exakt gleiches Verhaltensmuster
entwickelt. Auch Kollege EDI beobachtet und belauscht nämlich
die Menschen so lange, bis er eigene Schlüsse zieht und seine
grausamen Taten anschließend mit freundlicher Stimme erklärt.
Die cleverste Maßnahme bei der Produktion von "Stealth"
war sicher die Entscheidung, den beiden jugendlichen Schönlingen
in den Hauptrollen zwei starke Charakterdarsteller zur Seite zu
stellen. Die sorgen nämlich dafür, dass in dieser Richtung
ein gewisses Niveau zumindest nicht unterschritten wird. Wobei Sam
Shepards eindimensionale Rolle als sturer Vorgesetzter nur erahnen
lässt, wozu der Mann eigentlich fähig ist. Wer es wissen
will, mache bitte einen Schlenker ins Programmkino um die Ecke und
schaue dort "Don't Come Knocking".
Auch einen Abstecher wert ist normalerweise Jamie Foxx , der den
Vertrag für diesen Film leider schon unterschrieben hatte,
bevor er Ende letzten Jahres mit "Ray"
seinen großen Durchbruch feiern und schließlich den
Oscar abräumen konnte. |
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