Hereditary - Das Vermächtnis

Originaltitel
Hereditary
Land
Jahr
2018
Laufzeit
127 min
Regie
Release Date
Bewertung
9
9/10
von Volker Robrahn / 13. Juni 2018

heredit 1Ein Horrorfilm, ein Drama, ein verschachtelter Mystery-Thriller. All dies verbirgt sich hinter dem sperrigen Titel „Hereditary“, was so viel wie „Vererbung“ bedeutet. Womit im Grunde bereits ein Hinweis auf die Erklärung für viele Vorkommnisse in dieser Geschichte gegeben wird, bei der lange unklar zu sein scheint, wohin sie führen soll. Bis schließlich alles einen Sinn ergibt und sich der Kreis zum Anfang schließt. Es ist daher Aufmerksamkeit gefragt und sicher auch ein wenig Geduld, beim ungewöhnlich erzählten Werk von Regisseur Ari Aster, der damit sein bemerkenswertes Langfilmdebüt gibt. Eine Investition, die sich aber definitiv lohnt wenn man denn mehr von einem intelligenten Schocker erwartet als ein paar blutige Szenen und gleichmäßig über die Laufzeit verteilte Jump Scares. Belohnt wird man stattdessen mit einem der intensivsten Film des Jahres, der noch lange nachwirkt.

heredit 2Ihre Mutter und Großmutter ist gestorben, doch von Beginn an fällt auf, dass anscheinend weder Tochter Annie (Toni Collette) noch Enkel Peter (Alex Wolff) echte Trauer über diesen Verlust empfinden können. Irgendwas war offenbar ganz und gar nicht in Ordnung mit der alten Dame, und auch mit deren zweiter Enkeltochter Charlie (Milly Shapiro) scheint etwas nicht zu stimmen, legt die doch ein zunehmend erratisches Verhalten an den Tag. Lediglich das männliche Familienoberhaupt Steve (Gabriel Byrne) sorgt für etwas Ruhe und Ausgeglichenheit, doch auch damit ist es vorbei als ein schwerer Schicksalsschlag die Familie erschüttert. Fortan sind Annie und auch Peter psychisch schwer angeschlagen und kaum noch in der Lage ihren Alltag zu bewältigen. Bis sich für Annie durch die Bekanntschaft mit einer Leidensgenossin plötzlich die Chance ergibt, das Geschehene irgendwie zu verarbeiten und Trost zu finden. Es könnte aber auch sein, das durch ihre Reise ins Okkult-Übernatürliche alles nur noch viel schlimmer wird.

hered 3Man sehe dem Rezensenten die etwas nebulöse Inhaltsbeschreibung nach, aber es wäre wirklich schade zu viel von der Entwicklung der Handlung vorwegzunehmen. Selbst anschauen und überraschen lassen soll hier das Motto sein, auch wenn die dabei anstehende Reise in eine Welt aus Schmerz und Leid per se keine wirklich angenehme ist. Und wenn nach etwas mehr als einer halben Stunde mit einer im Kern sogar noch dezent inszenierten Szene das pure Grauen Einzug hält, dann geschieht dies auf eine Weise, die nicht nur die Protagonisten auf der Leinwand in absolute Schockstarre versetzt. Schlichtweg brillant ist die Umsetzung dieser Sequenz und es gilt zu attestieren, dass hier jemand versteht wie man seinem Publikum einen echten Wirkungstreffer versetzt.

hered 4Die Kunst, die Ebene des Realistisch-Glaubwürdigen bis zum Schluss nicht zu verlassen, auch wenn es irgendwann um Seancen und Geisterbeschwörungen geht, beherrscht der Newcomer auf dem Regiestuhl vortrefflich, und es hat wohl seit M . Night Shyamlans „The Sixth Sense“ keiner mehr mit einem derartigen Paukenschlag das Genre des übernatürlich-gruseligen Kinos betreten (weshalb es nur passend ist, dass auch in diesem Film Toni Collette mitwirkt und eine überragend intensive Leistung abliefert). Ein Lob, dass es ohne Abstriche an ihre beide jungen Kollegen Alex Wolff und Milly Shapiro weiterzugeben gilt, die ihren vom Schicksal gebeutelten Figuren extrem scharfe Konturen verleihen, vor allem Shapiro schafft dies fast allein mit ihrem Mienenspiel. Also entweder damit oder halt mit ihrer absoluten Ausdruckslosigkeit beim gelegentlichen Abschneiden von Vogelköpfen.

hered 5„Hereditary“ besteht aus vielen kleinen Elementen, die alle ihre eigene Bedeutung und Ebene haben, seien es die fast abstoßend realen Miniatur-Modelle mit denen Annie ihre eigenes Leben nachbaut oder die immer wieder auftretenden Albträume und Selbstverstümmelungen. Es ist ein Gefühl von schrecklicher Unausweichlichkeit, das hier vermittelt wird, und das sich dann auch konsequenterweise nicht einfach am Ende in Luft auflöst, auch wenn durchaus die Gefahr besteht, dass der eine oder andere Ari Aster bei der präsentierten Auflösung dann doch nicht mehr folgen mag und sich mit Blick auf den zuvor gezeigten Realismus vielleicht sogar ein wenig betrogen fühlt. Doch Betrug ist dieses Ende ganz sicher nicht, wenn man zurückblickt wird völlig klar, dass im Prinzip von Anfang an alles auf genau so ein Finale hinaus lief, in einem Film, bei dem jede einzelne Szene genau geplant, durchkomponiert und absolut stimmig ist. Das Ergebnis ist ein kleines, aber feines Meisterwerk.

Bilder: Copyright

9
9/10

In seinem Genre ist "Hereditary" ein absolutes Highlight.
Normalerweise lasse ich mich von Grusel-Filmen nur selten fürchten, hier habe ich mich tatsächlich aber gleich mehrmals winden müssen.
Das liegt zum einen daran, dass der Film fast völlig auf ausgelutschte Jump Scares verzichtet und stattdessen auf andere und sehr kreative Weise gruselt. Beispielsweise durch eine sehr effektive Inszenierung, bei der die Kamera gefühlt schon mal minutenlang in einem äußerst intensiven Bild verharrt und die Anspannung damit konstant hochhält.
Zum anderen sind es die unausgesprochenen, beinahe schon in Feindseligkeiten ausartenden, Unstimmigkeiten zwischen den Familienmitgliedern, die ein tiefes Unbehagen auslösen.
Unterstützt wird diese bedrückende Stimmung zusätzlich noch durch ein sehr effektives Sounddesign, dessen Tonfolgen vor allem extrem gut platziert sind. Für die Positionierung eines für sich genommenen, gewöhnlichen Glucksens, wird ein derart perfekter Moment gefunden, so dass es hier tiefes Unbehagen auslöst.
Unterm Strich bleiben viele erinnerungswürdige Szenen und die Freude darüber, endlich wieder einmal den tollen Gabriel Byrne auf der Kinoleinwand sehen zu dürfen.

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3
3/10

Ich muss hier deutlich widersprechen. Ein Drama? Ja mit Sicherheit, zumindest die 1. Stunde lang. Mystery? Ja trifft auch zu. Horror-Thriller? NEIN! Für mich: Kein Grusel, wenig blutige Sequenzen, zu wenig Spannung, keine Jump Scares (wie in der Kritik beschrieben). Viele blutige Szenen hatte ich auch nicht erwartet und ist sowieso kein Muss für einen Horrofilm für mich, aber was ich erwartet hatte war Spannung und Grusel. Vom Potential her alles perfekt, aber der Film kommt dermaßen langsam in Gang, dass die tolle Atmosphäre einfach verpufft. Aufgrund des Drama-Anteils ist man dem Heulen näher als dem Gruseln. Lediglich zum Finale hin nimmt der Film ein wenig mehr Tempo auf, aber an diesem Punkt war die Luft bei mir schon raus
Der Film hat leider nichts zu bieten was Horrorfilm-Fans hinter dem Ofen vorlocken könnte. Eigentlich würde ich 4 Augen vergeben, aber bei den hohen Erwartungen, verursacht durch die guten Kritiken im Vorfeld, war die Enttäuschung im Kino umso größer. Meiner Meinung nach nicht mal Durchschnitt.

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3
3/10

Hat diesem Zuschauer nur sehr wenig gegeben.

Wohl vor allem deshalb, weil "der eine oder andere Ari Aster bei der präsentierten Auflösung dann doch nicht mehr folgen mag und sich mit Blick auf den zuvor gezeigten Realismus vielleicht sogar ein wenig betrogen fühlt." Genau so war es naemlich. Denn waehrend sich das ganze am Anfang...

VORSICHT SPOILER!

... doch als leises, dichtes und verstoerendes Familiendrama mit uebernatuerlichen Elementen anbahnt ist es am Ende eben doch nur Geisterbahn. Die macht auch viel Spass und hat mehrere richtig gute Momente zu bieten, in denen sich die Nackenhaare aufstellen koennen. Doch leider wirkt die Verbindung zum ersten Teil eben nicht organisch und so bleibt das ganze Gebilde ein Frankensteinmonster mit losen Faeden, das komplett auseinanderfaellt als die Pointe (das wir es hier naemlich im Prinzip mit Rosemaries Baby meets Ju-On zu tun haben) so dermassen aggressiv nach Hause gehaemmert wird, dass es einem als Zuschauer so vorkommt, als ob man fuer zu bloede gehalten wird, sie auch ohne CGI-Hocus Pocus UND endlos ausgedehnter Schlussequenz UND Erklaerbaer-Monolog zu verstehen. Nein ganz ehrlich, das war schon fast beleidigend daemlich.

Aber lustig wars. Hat halt bloss leider so garnicht zum Beginn gepasst.

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1
1/10

Langatmiger Müll mit zwei drei Gruselszenen....Abt. Möchtegern Kunstwerk....Wenn man den Film auf 20 min zusammenschneidet ist er evtl. ganz unterhaltsam....

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5
5/10

Ausnahmslos großartige Schauspieler (endlich mal wieder Gabriel Byrne), eine interessante Geschichte, durch die Bank überzeugende und realistische Dialoge, eine äußerst beklemmende Atmosphäre, gelungene Kamerafahrten, schmerzlich präzise Psychogramme und mehr als nur ein gnadenlos böser Schockeffekt hätten mich beinahe dazu verführt dieser Gruselperle 9 Augen zu geben. Wenn ... ja, wenn der Film ein anderes Ende hätte! Dieses als Enttäuschung zu bezeichnen ist stark untertrieben, denn was dem Zuschauer hier in den letzten 15 Minuten serviert wird, ist bei weitem mehr als nur eine Frechheit! Nichts gegen surreale Elemente, aber diese völlig überzogenen, phantastischen 15 Minuten, die einen entweder leise weinen oder laut auflachen lassen, zerstören nicht nur den in 2 Stunden aufgebauten Spannungsbogen und die so subtil erzählte Geschichte, sondern wagen es auch noch den Zuschauer mit seiner absolut überflüssigen und langatmigen Schlusserklärung aus dem Off für völlig blöde zu verkaufen. So wie hier habe ich mich noch über kein Film-Ende ärgern müssen. Als wäre der wichtigste Produzent während der Erstaufführung eingeschlafen und kurz vor dem Schluss erwacht, um dann ohne Sinn und Verstand zu brüllen: „Wir brauchen ab sofort mehr sinnlose, übersinnliche Elemente, ganz viel derben Splatter und eine Erklärung für das alles! Sonst kapiert das niemand, der zuvor eingeschlafen ist!“. Und scheinbar hat das dann auch jemand befolgt. Vermutlich der Komiker aus der Truppe. Wie schade um die verlorene Zeit. Und vor allem um das verschenkte Potential.

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9
9/10

Absolut grandios.

Endlich habe ich die Möglichkeit bekommen, diese Perle auch zu sehen und was soll ich sagen. Der Wahnsinn!

Kann das ganze Gemoser hier kein Stück nicht nachvollziehen. Natürlich hat jeder Recht auf seine Meinung, nur ist es hier ziemlich offensichtlich, dass (neben den Leuten, die sich insgeheim lieber die X-te Saw-Reinkarnation wünschen) die Meisten Nörgler sich nicht an der Inszenierung oder der schauspielerischen Leistung stören, sondern schlicht an einem Ende, dass ihnen inhaltlich nicht zusagt.

Es ist immer das Gleiche. Irgendwie schaffen es die meisten einen 0815-Film, der am Ende mit einem gigantischen (und meist an den Haaren herbeigezogenen) Twist aufwartet, als ganz großes Kino anzusehen (hab mich bei den "Üblichen Verdächtigen" zu Tode gelangweilt). Hat man sich hingegen 110 Minuten lang gut mitgenommen gefühlt (ein Zugeständnis, dass die meisten ja auch machen), wartet dann aber mit einem Ende auf, dass einem rein inhaltlich nicht gefällt, wird er völlig zerrissen.

Ich persönlich kann mit der sich zum Schluss offenbarenden Thematik auch nicht so viel anfangen. Aber sie ist von Anfang bis Ende absolut schlüssig in das Gesamtkonstrukt eingebunden und macht darin auch voll und ganz Sinn. Es gab in den letzten Jahren nur sehr wenige Filme von denen ich emotional so mitgenommen war oder die eine längere Diskussion über die innere Logik das Plots und der zahlreichen darin verflochtenen Elemente wert gewesen wären. Allein das rechtfertigt eine zweite Sitzung.

Nur weil einem die Auflösung vom Thema nicht gefällt (was auch für meine Freundin gilt) macht es die 110 vorangegangenen Minuten doch nicht schlecht. Wenn ich Filme nur noch danach bewerte, dass sich ihre Auflösung nach meinem persönlichen Empfinden darüber was Sinnvoll und Sehenswert ist richtet, dann wird kaum noch einer das Potential entwickeln können mich aufrichtig zu überraschen. Wenn ich miträtseln will, wenn ich emotional und intellektuell stimuliert werden will und von der letztendlichen Auflösung auch überrascht werden möchte, dann muss ich auch für Dinge offen sein, die ich nicht kommen sehe, die mir vielleicht nicht so sehr zusagen und sich meiner generellen Geisteshaltung entziehen. So lange es toll und schlüssig umgesetzt ist, sollte man für alles offen bleiben.

Ich jedenfalls war vom Gesamtwerk ziemlich beeindruckt, da es endlich mal wieder neue kreative Impulse setzen konnte, was besonders für die großartige Kameraarbeit und das tolle Szenebild gilt. Aber auch das Drehbuch, welches die verschiedenen Facetten der menschlichen Seele sehr plastisch einfängt und den grandios spielenden Schauspielern glaub- und denkwürdige Dialoge beschert, hat mich fasziniert. Ich bin sehr gespannt, was wir vom Herrn Aster in den nächsten Jahren noch erwarten können. Da kommt noch was.

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9
9/10

Ich (persönlich kein Horrorfan) mochte den Aufbau des Films, da er sich eben tatsächlich zunächst sehr viel Zeit für die Charakterzeichnung nimmt und sich nicht darum schert, ob der Zuschauer schon zu Beginn ein bisschen Nervenkitzel erwartet. Es ist kein wirklich Horrorfilm, das stimmt - eher ein Genremix, also eine Kategorie, die oft auf Kritik stößt. Meistens werden eben dann Dinge zusammengemischt, die Menschen mit Erwartungshaltung oder einer Präferenz nicht zusagen, vor allem wenn das Marketing selbst nichts damit anfangen kann und es durch Trailer etc. in eine bestimmte Richtung verkaufen möchte.
Es ist also im Prinzip ein bisschen Glückssache, ob die Zuschauer beide Teile mögen bzw. von der ersten Hälfte genug gefesselt werden, um bei der zweiten noch dabei zu sein. Bei mir war es so: Ich hatte jederzeit Grusel und/oder Schocker erwartet, war dann etwas überrascht, wurde von den Ereignissen aber direkt so mitgerissen, dass ich trotzdem mittendrin war.

Ist vielleicht ein blöder Vergleich, aber das ist so ein bisschen wie bei Serien wie "Lost". Nicht thematisch oder stilistisch, aber das Prinzip: Man sieht eine spannende Folge und erwartet, dass die Geschichte in der nächsten Folge weitergeht. Diese erzählt dann aber direkt etwas ganz anderes, irgendeinen Zusatzplot und man ist etwas enttäuscht oder ungeduldig. Wenn dieser Zusatzplot aber gut genug ist, bleibt man doch bei der Stange und fühlt sich in diese neue und unerwartete Geschichte hinein.

Ich verstehe also, dass man mit der falschen Erwartung nicht bekommt, was man möchte und es gibt sicherlich viele Zuschauer, die Horror mögen und erwarten und von dem hohen Drama-Anteil entsprechend enttäuscht sind, weil sie so etwas sonst nie ansehen würden. Was aber objektiv bewertet werden kann: Super Schauspieler, tolles Licht, interessante Stilmittel und eine feinfühlige Charakterzeichnung, denn die Hauptfiguren bekommen alle Tiefe. Das Thema mit den Miniaturhäusern ist schön unverbraucht. Klar, es gibt auch "typische" Elemente, altbekannte Szenen und ein Ende, das nicht jedem zusagt (mir auch nicht). Aber für mich wurden Klischees oft genug gebrochen und gruselige Elemente gezielt genug eingebunden, sodass es mich nicht gestört hat, sonder zur Atmosphäre beigetragen hat.

Es war jedenfalls ein erfreulich neuer Ansatz und ich habe noch lange danach über den Film nachgedacht und diskutiert. Hat für mich funktioniert. Ich empfehle ihn also eher Leuten, die nicht unbedingt im Horrorgenre zuhause sind, aber dennoch nicht gleich unter der Bettdecke verschwinden, wenn es etwas düsterer wird.

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8
8/10

Von vielen Seiten - sowohl Kritik als auch filmverrückte Bekanntschaft - gab es viel Lob über diesen Film, zu dem man kein Sterbenswörtchen verraten soll.
Es war sopmit klar, dass dieser in meiner "muss-ich-sehen"-Liste ganz oben stand und nun habe ich diesen Punkt abgearbeitet. Das Ergebnis ist: ja, der Film hat was. Schon der Beginn mit diesen verspielten Kamerafahrten zwischen Realität und Modellbau ist faszinierend und deutet schon irgendwie an, dass manches nicht so ist, wie es scheint.
Dann wird aber erst mal das Drama der Beerdigung der Mutter/Großmutter abgefeiert und wenig später folgt eine der schockierendsten Momente, die ich in einem Film je sehen konnte - wohl auch, da ich nicht ernsthaft mit so was gerechnet hatte.
Damit beginnt dann auch der klassische Grusel-Terror, wie man ihn von (!) Achtung: evtl. Spoiler (!) von amerikanischen Dämonenfilmen kennt. Irgendwas geht vor, man weiß aber lange nicht was und warum und am Ende klärt es sich dann nach einem polternden Finale einigermaßen auf.
Und dieses "einigermaßen" ist es auch, was mich an dem Film stört und was meine - zugegeben: sehr hohe! - Erwartungshaltung nicht ganz erfüllen konnte. Wer sich nicht in der thematisierten Materie auskennt, bekommt zwar schon irgendwie die notwendigen Infos vermittelt, aber das ist eben plumpp und lässt keinerlei Spekulation auf die Vorgänge zu, weil man einfach nicht darauf kommen kann. Dabei stört mich weniger, dass (!) Achtung: evtl. wieder Spoiler: (! )übersinnliche Aktivitäten auftreten, sondern einfach die Tatsache, dass man eben mangels Vorwissen kein richtiges "Aha"-Erlebnis bekommt.
Ich hatte sicher nicht die falschen Erwartungen, aber sie waren eben aufgrund der vielen positiven Stimmen ein Quäntchen zu hoch angesetzt.
Dennoch: die Insenzierung ist originell genug, um einem übersättigten Genre ein paar neue Facetten abzugewinnen, die Schaupspieler machen einen sehr guten Job und zumindest der angesprochene Schockmoment sitzt ziemlich tief. Insofern also keine Katastrophe und keine Langeweile aber eben auch nicht DER Horrorfilm des Jahres.

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1
1/10

Also 9 Augen für diesen Film ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Nach 30 Minuten war ich so gelangweilt, dass nur das bereits bezahlte Geld mich vom Abschalten abhielt. Hätte ich doch bloss abgeschaltet, dann wäre mir der miese Rest erspart geblieben. Ich weiss nicht, wie immer so ein Hype für so schlechte Filme generiert wird. Sind die Leute mittlerweile so anspruchslos und dumpf geworden, dass bereits eine etwas abgeänderte Kameraführung für Erstaunen und Jubel sorgt? Für mich war weder die Story, noch die Charakterdarstellung oder die schauspielerische Leistung irgendwie herausragend. Wo waren die Schockmomente, der Spannungsaufbau oder die Jump Scares? Über die Präsenz einer dieser Punkte, hätte ich mich gefreut. Aber leider blieb der Film bis zum Ende einfach nur öde und langweilig.

Die 9 Augen-Bewertungen hier bei Filmszene waren früher eine ziemlich verlässliche Bewertung. Dies ist schon der dritte Film mit dieser Bewertung, die für mich eine absolute Enttäuschung war. Der letzte Mission Impossible Film war auch mit 9 Augen vollkommen überbewertet.

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4
4/10

Gerade auf Amazon Prim gesehen.
Ich fand den Film anfangs sehr beeindruckend. Die Tragödien die die Familie treffen und die Art wie damit umgegangen wird gehen einem zunächst sehr nahe.
Allerdings ging mir diese Nähe durch die Wendungen im Mittelteil zunehmend Verloren.
Sowohl die übernatürlichen Elemente als auch die schlußendliche Auflösung schienen mir doch zu abwegig und unglaubwürdig.
Vieles war auch dabei, was ich als "Standardprogramm" für Horrorfilme bezeichnen würde, aber zugegeben, es gab auch einige Bilder und Szenen, die überraschten.
Vielleicht ist es so, dass nach dem Eintritt der Tragödie bei etwa 30 Minuten nichts mehr kommen kann was das noch überbietet und man deshalb zwangsläufig von dem was noch kommt enttäuscht wird?

Irgendwann hatte ich das Gefühl ich sehe "The Ring" oder ähnliche Durchschnitts-Horrorkost und das ganze ginge mich nichts mehr an.
Schade, wenn man bedenkt wie betroffen man zu Anfang ist.

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