Evil Dead

Originaltitel
Evil Dead
Land
Jahr
2013
Laufzeit
91 min
Genre
Regie
Release Date
Bewertung
7
7/10
von Simon Staake / 15. Mai 2013

cabinFünf junge Leute haben sich in einer Waldhütte zusammengefunden. Eine von ihnen, Mia (Jane Levy), soll hier in der Abgeschiedenheit der Hütte fernab der Zivilisation ihre Kokainabhängigkeit loswerden. Ihre Freunde Eric (Lou Taylor Pucci) und Olivia (Jessica Lucas) wollen diesen Kaltentzug auf jeden Fall durchziehen, Mias Bruder David (Shiloh Fernandez), der samt Freundin Nathalie (Elizabeth Blackmore) dazustößt, ist sich nicht so sicher. Er hat Freunde und Familie für eine Weile hinter sich gelassen, was ihn Mia und Eric auch spüren lassen. Erstaunt stellen David und Mia fest, dass die ihrer Familie gehörende Hütte zwischenzeitlich von irgendwelchen Fremden für mysteriöse und unschöne Zwecke (die das Publikum im neuerfundenen Prolog sieht) misssbraucht wurde: Im Keller hängen tote Katzen und Eric findet ein mysteriöses Buch. Als er unvorsichtig daraus liest, wird in den umliegenden Wäldern etwas sehr Altes, sehr Böses erweckt. Bald beginnt in der Hütte ein blutiger Kampf ums Überleben...
 

In der letzten Dekade wurde fast jedem klassischen amerikanischen Horrorfilm der 1970er und 1980er Jahre das Schicksal zuteil, für ein jüngeres Publikum neu verfilmt zu werden. Ob originalgetreue Kopie, vorsichtige Modernisierung oder komplette Entfremdung vom Original – nur die allerwenigsten dieser Remakes können auch nur als Achtungserfolg geschweige denn Erfolg gewertet werden. Für die meisten dieser Filme wie „Nightmare on Elm Street“, „Friday 13th“, „Texas Chainsaw Massacre“, „The Last House on the Left“ oder „Halloween“ galt: so gut wie alles war im Original besser gelöst. Das beste Horror-Remake der letzten Jahre war dann folgerichtig auch „The Ring“, die Neuauflage eines japanischen Films, die dann eine wahre Flut an J-Horror-Remakes auslöste, von der so gut wie alle mäßig ausfielen.

Dass es crawlaber seit Beginn dieser Remakewelle nun über eine Dekade gedauert hat, bis Sam Raimis Kultfilm aus dem Jahre 1981 dran ist, ist allerdings doch verwunderlich. Da gab es ja einige weniger offensichtliche Kandidaten, die vorher dran waren. Vielleicht hat es ja mit der kultischen Verehrung der Raimi'schen „Evil Dead“-Trilogie zu tun, die ein gewisses Zögern auslösten, denn was Raimi mit seinem Hauptdarsteller Bruce Campbell in den beiden „Evil Dead“-Filmen und dem abschließenden „Armee der Finsternis“ zelebrierte, war ungewöhnlich und absurd und deshalb heißgeliebt.

Aber sind wir mal ehrlich: Der Original „Tanz der Teufel“ (so der bescheuerte deutsche Titel, unter dem der Film ja leider berühmt-berüchtigt wurde, besonders bei der deutschen Staatsanwaltschaft) ist eben keine heilige Kuh, deren Remake kompletter Frevel ist. Raimis für Taschengeld gedrehter Erstling sieht trotz der für das Minaturbudget akzeptablen Special Effects einfach superbillig aus, die Schauspieler sind alle mies wie beim Laientheater (jawohl, auch Bruce Campbell, der erst im zweiten Teil so richtig groovy wurde) und der Film hat auch einen gewissen Nervfaktor, denn nach einer guten Viertelstunde fangen die Dämonen an zu keifen und zu kichern und hören dann für die folgende Stunde auch nicht mehr auf.

Folglich war der erste „Evil Dead“ auch nicht der Film, den viele heute falsch erinnern, nämlich die absurde Horrorkomödie, in der Bruce Campbell saucool Oneliner heraushaute und Dämonen (und eigenen Körperteilen) den Garaus machte. Das begann alles erst in „Evil Dead 2“, der vielen als der beste Film der Reihe gilt, und im abschließenden „Armee der Finsternis“ war von Horror schon gar keine Spur mehr, stattdessen hatte sich Raimi hier auf alberne heroic fantasy verlegt (In diesem Zusammenhang wenig erstaunlich, dass er direkt danach als Produzent die albernen heroic fantasy-Serien „Hercules“ und „Xena“ betreute). Aber der erste „Evil Dead“ war ein völlig unironischer und ernstgemeinter Horrorfilm, dessen komische Momente eher unfreiwilliger Natur waren. Von daher ist eswald auch völlig okay, dass das Remake ebenso wie das Original daherkommt: Als Frontalangriff auf das Nervenkostüm des Zuschauers. Zwar (Gott sei Dank) mit weniger Kichern und Keifen, aber dafür mit einem Gore-Gehalt, der dem Originalfilm in nichts nachsteht.

Vielmehr noch: Hier wird richtig geklotzt mit fiesen Spezialeffekten. Und auch die wohl berüchtigste Szene des Originals, die Vergewaltigung durch den Wald selbst, hat hier ein Äquivalent. Dabei sind diese Szenen wie im Original handgemacht, wie sich's gehört gibt es hier (so gut wie) kein billiges CGI. Und in Sachen Gore wird hier Einiges veran- und verunstaltet, insbesondere die Körper der Besessenen und der von ihnen Bedrohten. Wobei hier natürlich die alte Regel gilt: Wenn wir zu Anfang wie zufällig Requisiten wie ein elektrisches Bratenmesser und eine Nagelpistole sehen, stehen die Chancen gut, dass diese im Verlauf des Films auch zum Einsatz kommen. Und das tun sie, mit markantem Ergebnis. „Evil Dead“ ist das größte und lustvollste Blutbad im Kino seit „Piranha“ – hier fließt das Blut am Ende wortwörtlich in Strömen und man möchte fast Peter Gabriel anstimmen: „Red Rain is coming down, red rain...“

Daher eine gute Nachricht für Horrorfans: „Evil Dead“ hat es ungeschnitten, also in der US-Kinofassung, nach Deutschland geschafft, was angesichts des hier gezeigten Splatters sowohl erfreulich als auch erstaunlich ist, aber wiedermal die Absurdität der Filmzensur hierzulande aufzeigt. Denn während in den letzten Jahren durch Filme wie „Hostel“ oder die „Saw“-Reihe auch die Schmerzgrenze der Jugendschützer nach oben gezogen wurde, bleiben alte Klassiker wie Sam Raimis Original weiterhin verboten. Dabei würde das Original mit seinen bunten Kunstblutfontänen heute selbst den meisten 16-jährigen nur ein müdes Grinsen abringen. Aber das Sprichwort mit den Mühlen der Justiz muss ja irgendwo herkommen, und so mahlen die nicht nur langsam, sondern zermalmen manchmal auch den gesunden Menschenverstand.

Die relativ unbekannten Jungschauspieler bleiben fast alle relativ blass, was auch an der ein- bis keindimensionalen Charakterisierung liegt. deppSo scheint Davids Freundin Nathalie überhaupt keine nennenswerten Charaktereigenschaften zu haben, Krankenschwester Olivia genau eine, Eric hat als herausstechendes Merkmal eine besonders ausgeprägte Dummheit („Hmm, mal sehen, ein in menschliche Haut gebundenes Buch, welches Dämonen beschwört und mich aufs Deutlichste warnt, ich solle daraus nichts lesen und nichts aussprechen? Da les ich doch gleich mal ein bisschen was mit lauter Stimme!“) und auch unser Protagonist David ist so gut wie ungeküsst von Charisma oder Charme. Aber all dies war im Original mit seinen wirklich brutalen Darstellerleistungen ja genau so.

Die einzige Ausnahme ist Jane Levy als das erste Dämonenopfer Mia. Die Szenen, in denen Mia auf Entzug langsam verrückt wird und dann nach Dämonenattacke so richtig verrückt, zeugen zumindest von einer gewissen Intensität, die Frau Levy an den Tag legt. Und zumindest die Plotmotivation am Anfang des Films mit Mias Kaltentzug macht mehr Sinn als die über eine Hütte stolpernde Truppe des Originals. Regisseur Fede Alvarez versucht zudem zusammen mit Drehbuchpartner Rodo Sayagues in seinem Kinodebüt dem ganzen Blutbad hier dank der Geschwisterdynamik eine emotionale Seite zu geben, was zumindest halbwegs funktioniert.

Was die Neuauflage von „Evil Dead“ neben seinen derben Splattereinlagen weiterhin auszeichnet, ist sein Mut zur Veränderung, während er gleichzeitig das Original mit diversen Anspielungen (das Oldsmobile!) ehrt. In dem Wissen, eine Figur wie Bruce Campbells Ash unmöglich kopieren zu können, gibt es so eine Figur nicht und seine Charaktereigneschaften werden auf mehrere Charaktere verteilt. Und Fede Alvarez lässt es sich nicht nehmen, entscheidende Aspekte des Originals zu verändern. Während der Großteil des Films so abläuft, wie es Kenner des Originals erwarten können, platziert Alvarez in dieser Stunde genug abgeänderte Detailsevil (wie die Instruktionen des Buches), um dank diesen dann nach knapp 70 Minuten ein komplett neues Finale einzuläuten. Das mag gefallen oder nicht – zumindest ist es eine wirkliche kreative Entscheidung, nicht nur ein bloßes Wiederkäuen des alten Stoffes.

„Evil Dead“ ist ein erfreulich kompromissloser und blutiger Horrorfilm, der mit seiner fortlaufenden Serie an Gore-haltigen Attacken auf seine Protagonisten und das Nervenkostüm des Publikums dem Geist des Originals durchaus nahe kommt. Zu einem richtig guten Film macht dies „Evil Dead“ nicht – die Zielgruppe sollte jedoch zufrieden sein. Denn „Evil Dead“ begeht nicht die Sünde der meisten seiner Remakekollegen – nämlich unoriginelle Langeweile zu produzieren – und mit solcher Freude an Kunstblut und fliegenden Körperteilen wie hier hat man im Horrorgenre schon eine Weile niemanden hantieren sehen.

PS: Fans des Originals müssen hier bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben, es gibt für sie nämlich nicht nur ein, sondern gleich zwei Schmankerl.

 
Bilder: Copyright

4
4/10

Oh Mann,

was für eine gequirlte Hünersch...! Die dämlichste Metzelorgie die ich je im Kino gesehen habe.

Jeweils ein Auge gibt es für: Das tolle Licht, die gute, machnchmal zu wilde Kamera, das ausgezeichnete Make-Up und die wirklich überzeugenden Splattereffekte.

Okay, in der vergangenen Dekade hat mir das Horror-Genre ohnehin nur sehr wenig Freude bereitet, weil gerade in der inzwischen so beliebten Gore-Ecke die überbordene Gewaltdarstellung immer mehr zum Selbstzweck verkam, und mit den weitesgehend lustigen, oftmals endlos ironischen und experimentierfreudigen Werken der Siebziger und Achtziger Jahre nicht das geringst mehr zu tun hatten. So ergingen sich all die "Saws", "Hostels", "Wrong Turns" oder restlichen stinkenden Ausdünstungen der vergangenen Jahre, meist in einer einzigen Beschau von nacktem oder auf links gedrehtem Fleisch, ohne nur auch den kleinsten inszenatorischen Lichtblick aufkommen zu lassen.

Natürlich ist mir bewusst, dass man von einem Film wie Evil Dead (oder seinem Remake) kein tiefgründiges und nachdenkliches Meisterwerk erwarten kann, und dass dieser unter anderem vor allem von der Konsequenz seiner Gewaltdarstellung lebt (zumindest in rein technischer Hinsicht muss man die wirklich gute Leistung der Make-Up-Artist und des Special-Effects-Teams würdigen), allerding steht eine solch stupide Materialschlacht immer auf den wackeligsten Füßen, wenn es nichts gibt (und ich meine wirklich gar nichts), was diese in einen vernünftigen, cineastischen Rahmen bettet.
All die Mühe welche die technischen Teams sich hier gegeben haben ist nämlich vollkommen für den A...., wenn das Drehbuch so dermaßen hohl, unmotiviert und ohne den kleinsten Funken Selbstironie daherkommt, und tatsächlich nur noch von den wirklich unterirdisch schlechten Darstellern unterboten wird.

Paradoxerweise bietet das Drehbuch sogar einige wenige, doch dafür wirklich gute Ideen, wie die bereits vom Rezensenten erwähnte Idee des Entzugs und dass auf Grund dessen der anfängliche Wahnsinn von Mia als dessen Folgeerscheinungen abgetan wird. Oder...

ACHTUNG SPOILER, ACHTUNG SPOILER, ACHTUNG SPOILER, ACHTUNG SPOILER, ACHTUNG SPOILER, ACHTUNG SPOILER!!!!!!!!!!!!!!!

...Davids Idee mit dem inprovisierten Defibrillator. Oder die einzige Szene in der dieser Plot mal einen Hauch von Witz durchscheinen lässt. Wenn Mia im Finale auf der Flucht vor (ja wovor eigentlich?) erst die Machete erspäht, sich aber bei näherer Betrachtung des Regals dann doch für die Kettensäge entscheidet (kleiner, jedoch netter Wink zu Pulp Fiction).

SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE, SPOILER ENDE!!!!!

Im Gegensatz zum Rezensenten bin ich der Meinung, dass derartig harter Stoff fast ausschließlich mit einem Höchstmaß an Augenzwinkern funktionieren kann, was vermutlich auch genau der Grund dafür ist, warum der ehemalig zweite Teil so beliebt ist. Wirklich, ein gigantischer Kübel Witz hätte diesem Machwerk mehr als nur gut getan, dazu ein Drehbuch das plumpe Affektiertheit nicht mit simplem Charme verwechselt und ein paar Darsteller, welche diese Bezeichnung wenigstens in Ansätzen verdienen (Herrgott, es sind nur fünf!).

Nun ja. Letztlich ist alles immer eine Geschmackssache, und ich wünsche jedem der glaubt diesen Film im Kino sehen zu müssen, dass er dabei mehr Spaß haben wird als ich. Meine persönlich Meinung ist jedenfalls, dass jeder, der von einem Film auch nur das kleinste bisschen cineastische Kompetenz jenseits tricktechnischer Raffinessen erwartet, oder anderen Tiefgang als den diverser Hack-, Schneide- und Sägewerkzeuge, einen gigantischen Bogen um diesen Film machen sollte. Allen anderen wünsche ich viel Spaß, zu sehen gibt's nähmlich eine Menge, von außen und von innen. :)

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5
5/10

Der Film wurde in die Möglichkeiten der heutigen Zeit gesetzt. Gore, Schauspielerleistung waren topp, keine Frage für mich. Da sich heutige Filme keine Zeit mehr nehmen, Atmosphäre aufzubauen, finde ich den Klassiker trotz seiner Amateurhaftigkeit wesentlich unheimlicher. Und darum geht es ja beim Horror, nicht um Blut sondern um Unheimlichkeit. Die Waldkamerafahrt, die Szene beim Öffnen der Hüttentür, die Fratze unter der Holztür,etc waren im Original genial. Dasgleiche ist ja auch bei Dawn of the Dead zu sehen. Romeros Dawn ist unheimlich. Die Zombies mit blauen Gesichtern vielleicht aus heutiger Sicht albern, aber das optisch bessere Dawn-Remake ist nur ein guter Actionfilm, aber kein Horror.

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1
1/10

Mir hat "Cabin in the Woods" letztes Jahr noch nicht gereicht,
Ich brauche noch einen Film in dem Splatterfilme und ihre Macher sich gegenseitig zu Tode Foltern - nur so, aus Gründen der Katharsis (Anschauen würde ich mir den allerdings auch nicht).

Warum dieser Film nun ins Mainstream Kino kommt, wo doch "Tanz der Teufel" sehr zurecht in der ganz düsteren Ecke der 1980ies Videothek zu Hause ist, ist mir etwa genauso rätselhaft wie der Grund warum die "Heute Show" mit Oliver Welke zur "beliebtesten Sendung im ZDF" gekührt wurde...

Was ist denn mit den ganzen Leuten blos los?

Klar, es gibt schlimmeres. Klimaerwärmung, Welthunger, Wirtschaftskrisis.

Aber eben offensichtlich schwingt die Geschmackskrise der Durchschnittsbevölkerung in ganz neue Dimensionen.

Wundert das denn sonst keinen das die düstersten alternativ-Videoklamotten hier plötzlich im Blockbuster-Format wiedergeboren werden?

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4
4/10

Danke Alex,
Deinem Kommentar muß ich nicht allzu viel hinzufügen. Lediglich, daß selbst die unterste Liga dümmlichster Horrorfilme - wie z.B. Hostel, Train oder Frontiers, um nur ein paar wenige zu nennen - originellere Dialoge und einen überraschenderen Handlungsablauf vorweisen können als dieses angestaubte, ausgelutschte Machwerk hier. Was damals noch frisch war und gut funktionierte kann ich heute nur noch als Tortur empfinden. Filme wie "Triangle", "House of Wax", "The Hills Have Eyes", "The Ring" oder "Cabin in the Woods" haben gezeigt, wie viel frische Ideen man ins Horrorgenre noch hineinpacken kann - selbst wenn es sich um ein Remake handelt. Der einzig halbwegs spritzige Einfall in "Evil Dead" ist der oben erwähnte Drogenentzug. Der Rest folgt der obligatorischen Horror-Movie-Abhakliste: Messer, Schüreisen, Schrotflinte, Bolzenschießer, Kettensäge. Angereichert mit ein bißchen Fäkal- und Vulgärsprache, vorgetragen von einem häßlichen Weib mit gelben Kontaktlinsen. Warum dieser uninspirierte Langweiler von den Kritikern medienübergreifend dermassen hochgelobt wird kann ich mir nur mit dem Kultstatus des Originals und dem respektablen, durchaus mutigen Splatterfaktor erklären, den wohl manche Rezensenten glauben neuerdings und ganz im Trend liegend besonders wertschätzen zu müssen. So richtig verärgert waren wir aber erst, als uns nach einem fünfminütigen Abspann der 1.5 Sekunden (!) lange, vom Rezensenten als "Schmankerl" angepriesene Schlußakkord den Abend versaute. Vier Augen gebe ich für den respektablen Gorefaktor und die wenigen, netten Splattermomente. Alles andere war eine Qual.

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2
2/10

Nichts, aber auch wirklich gar nichts hat hier gepasst!

Handlung = dürftig. Sehr dürftig. Gut, war ja im Original nicht viel anders. Aber hier wurde doch eindeutig die Chance verpasst, Schwächen des Vorgängers zumindest halbwegs zu kitten. Nichts war's. Diese Drogenentzugsgeschichte war als Idee vielleicht noch zu gebrauchen, aber die Umsetzung? Spielte das denn letztendlich überhaupt eine gewichtige Rolle in dem Film? Eher nicht. Darum - verschenkt. Wie so vieles. Einfach verschenkt.
Wenn es nicht so ärgerlich wäre, könnte man über die allgegenwärtige Unlogik im Film ja noch lachen. Beispiel? Aber bitte: die Drogendame düst mit dem Auto davon, der Bruder spaziert durch den Wald und ruft nach ihr - HALLO??? Das ist ja fast schon Scary-Movie-Komödie! Doch wie schrecklich ernst sich der Film dann auch noch nimmt ... zum Heulen!
Dass der Film im Finale eine andere Richtung einschlägt kann dem einen oder anderen gefallen, muss es aber nicht. Und mir hat es nicht gefallen. Da ich nicht spoilern will, sage ich dazu nur, dass es für mich persönlich dann doch zu 08/15 war.

Spannung = Null-Linie. Atmosphäre kam überhaupt nicht auf. Stattdessen: sehr viel Dunkel im Film, dazu Hektik in der Inszenierung und im Schnitt - nervtötend. Gepaart mit der Ideenlosigkeit eine blödsinnige Hatz von einer Gore-Szene zur nächsten. Macht das heute einen Horrorfilm aus? Hat es das je getan?

Die Schauspieler = allesamt austauschbar, farblos (außer wenn sie bluteten), kein Identifikationsfaktor. Wenn man doch wenigstens Sympathien hätte entwickeln können für den einen oder anderen. Nö.

Aber wenigstens die Spezialeffekte = ja, da punktet EVIL DEAD. Ganz gewiss nicht auf ganzer Linie (denn das Versprechen, hier den schockierensten Film zu bekommen, den man je gesehen hat, kann wahrlich nicht gehalten werden, wenn man schon frühere Filme ähnlicher Effektenatur gesehen hat). Aber hier wurde ganz klar der Schwerpunkt gelegt. Und das sagt doch eigentlich schon alles. Wenn ein Film lediglich mit drastischen Goreszenen glänzt, läuft was ganz falsch!

Auch wenn das Original billiger inszeniert war, die Schauspieler mindestens genauso amateurhaft agierten und die Handlung auch nicht gerade vom Hocker reißt: es hat diesem völlig überflüssigen Remake Atmosphäre, Dramatik und ein hohes Maß an Spaßfaktor voraus! "Tanz der Teufel" hat in den 80ern eingeschlagen wie eine Bombe - das gelingt EVIL DEAD heute bei weitem nicht! Eine absolute Enttäuschung, besonders, wenn man mit besonderen Erwartungen an den Film geht. Und die wurden ja durchaus bewusst von den Machern geweckt im Vorfeld. Nichts, aber wirklich nichts hat dieser Film erfüllt!

Schade ums Geld.

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@kinomax:

"Mir hat "Cabin in the Woods" letztes Jahr noch nicht gereicht,
Ich brauche noch einen Film in dem Splatterfilme und ihre Macher sich gegenseitig zu Tode Foltern - nur so, aus Gründen der Katharsis (Anschauen würde ich mir den allerdings auch nicht)"

Also was nun? Sie brauchen den Film, würden ihn sich aber nicht ansehen? Welchen Film ist es, den Sie brauchen aber nicht sehen wollen? Cabin oder Evil Dead? Dass diese Filme einen volkommen anderen Hintergrund haben - Cabin versucht eine doppelbödige Parodie zu sein, während Evil Dead (2013) jeglichen Ironiemodus zu 99% abgestellt hat. Man könnte sagen, dass Evil Dead (2013) eine Art Anti-Cabin ist und bewusst auf ironische Brechungen verzichtet.
Interessant finde ich jedoch Ihre Aussage, die "Macher" würden sich "zu tode foltern". Wen meinen Sie damit? Haben Sie mitbekommen, dass sich Regisseure und Produzenten oben genannter Filme gegenseitig gefoltert hätten? Sehr seltsam, was Sie da schreiben.

"Warum dieser Film nun ins Mainstream Kino kommt, wo doch "Tanz der Teufel" sehr zurecht in der ganz düsteren Ecke der 1980ies Videothek zu Hause ist,.."

Was heisst "Mainstream - Kino", in welche Kinos sollte er denn sonst kommen? Schon der damalige Tanz der Teufel (1981) lief in ganz normalen Kinos, er war nur nicht besonders erfolgreich und kam erst auf Video zu seinem "Ruhm.

"st, ist mir etwa genauso rätselhaft wie der Grund warum die "Heute Show" mit Oliver Welke zur "beliebtesten Sendung im ZDF" gekührt wurde.."

Weil da nunmal die mit Abstand witzigste und unverkrampfteste Sendung des ZDF ist (wenn auch aus USA Daily-Show kopiert).

"Was ist denn mit den ganzen Leuten blos los?"

Welche Leute meinen Sie denn?

"Klar, es gibt schlimmeres."

Schlimmeres als was? Als einen Spielfilm? Sicher gibt es das, diese Aussage ist jedoch in etwa so sinnvoll, wie zu sagen es gäbe schlimmeres als Brot.

"Aber eben offensichtlich schwingt die Geschmackskrise der Durchschnittsbevölkerung in ganz neue Dimensionen."

Woran messen Sie denn solche Aussagen? Und welchen Geschmack legen Sie als Präferenzwert fest? Etwa Ihren eigenen? Der Aussage entnehme ich auch, dass Sie sich selbst nicht zur "Durchschnittsbevölkerung" zählen, sich also für etwas Besseres halten. Warum?

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6
6/10

Ein ganz nettes Remake des kultigen Originals von Sam Raimi. Die Gore-Szenen überzeugen zwar qualitativ jedoch nicht quantitativ, ich hatte einfach mehr Splatter erwartet. Die Leistungen der Schauspieler als Menschen sind allenfalls durchschnittlich geraten, als Dämonen überzeugen sie schon etwas mehr. Kein Meilenstein, aber für Genre-Freunde wird hier einiges an Schauwerten geboten, vor allem, wenn man den 'Tanz der Teufel' von 1981 kennt und bis nach dem Abspann im Kino sitzen bleibt. Da gibt es nämlich einen kleinen Insider zu bewundern :P ...

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6
6/10

Ist ok, ich habe weitaus schlechtere Filme in der letzten Zeit gesehen.
Tendiert mich weder positiv noch negativ.
Evil Dead bemüht sich zumindest nicht cleverer daherzukommen als er ist und daher nehme ich dem Film auch nichts wirklich übel.
Liefert ein nicht so ernstzunehmendes zu erwartendes Gorefest ab, das dann auch konsequent und ohne schnörkel.
Alles wie zu erwarten, alles wie gehabt.

Kino überdrüssigkeit macht sich allmählich breit, nur noch wenig begeistert von Grund auf.
Gute Serien übernehmen mehr und mehr den Platz den Filme mal inne hatten.

Dieses Genre und Kino im allgemeinen braucht neue Impulse wenn überhaupt noch möglich.
Ich empfehle zb. Hannibal (die Serie) ist einfach bessere Unterhaltung.

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6
6/10

Der erste Gedanke der mir kam als der Abspann anfing war: "Nicht schlecht, aber die hätten sich ruhig mehr trauen können". (Über die Hirnlosen Story brauch ich ja hier nicht anfangen).
Klar! Es wird blutig in "Evil Dead" aber ich hab einfach mehr erwartet. Da haben mich Filme wie "The Hills Have Eyes"(remake) "Martyrs" oder "The Cabin in the Woods"(hier war es die Gute Idee, weniger der Gore) defenetiv mehr begeistert.

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1
1/10

Und dieser Crap schimpft sich "Evil Dead". Das die Herrschaften Raimi und Campbell mitproduziert haben ist eine Watsche für jeden Evil Dead Fan. Naja okay, nach dem gründlich missglückten "Drag me to Hell" und dem schon extrem anti-atmosphärischen erstem E.D. Trailer kam die Überraschung nicht ganz ungekündigt aber das dieser Streifen dann so ein Topfen werden würde hätt ich mir im Leben nicht träumen lassen. Wo im Original noch eine schräge Idee die nächste gejagt hat wird im Reboot einfach sinnlos drauf los gesplattert. Die Dämonen sehen mit ihren billigen Fielmann-Kontaktlinsen aus wie besoffene Gruftis die gerade von einer Friedhofsparty kommen und der epochale Soundtrack nervt unentwegt. Hier gibt es keine einzige Szene die man so nicht schon in anderen Filmen besser gesehen hätte. Die Dämonen selbst sind schon so einfallslos das es eine richtige Schande ist. Die ganzen positiven Kritiken (wie auch diese hier) kann ich mir nur erklären das viel Geld für gute Kritiken gezahlt wurde denn sonst kann man sich das nicht erklären. Und wie gesagt. Das ist wirklich schon der einzig wirkliche gruselige Aspekt den ich "Evil Dead 2013" zusprechen kann.

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3
3/10

Nach den zahlreichen Trailern im Internet habe ich mich sehr auf den Film gefreut.
War aber eher schockiert enttäuscht als schockiert erschreckt.

Nach dem Remake von Dawn of the Dead, etc. habe ich 2 Std. pure Horror-Unterhaltung erwartet.
Aber gut... Der Film ist für "Nichtkenner" des Originalfilms vielleicht wirklich super.
Ich bevorzuge eher das Original!

Ich warte jetzt nur noch auf das Remake von: Ein Zombie hing am Glockenseil

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4
4/10

Das Remake kommt leider nicht an das Original ran!

Für "Nichtkenner" des Originals scheint der Film super / aber für Kenner des Originals wird das Remake eher eine Enttäuschung.
Ich habe mehr erwartet.. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur zu viel erwartet.
4 von 10 Punkten

Aber macht Euch doch einfach mal ein eigenes Bild = Original und Remake anschauen!!!

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