The Three Faces Of Foley: Der Beverly Hills Cop und die Kinoästhetik seiner Zeit

von Simon Staake / 2. März 2021

Dum-dum-dam-da-da-dum-dum, dum-dum-dam-da-da-dum-dum, dam-dam-dam da-da-da-da-da-daaaaaa. Das Genie von Axel F. beginnt mit dem von Harold F. So simpel Harold Faltermeyers Thema für den „Beverly Hills Cop" Axel Foley auch ist, so wahnsinnig eingängig ist es halt auch, und wer die "Beverly Hills Cop"-Trilogie innerhalb von wenigen Tagen wegguckt, wird aus dem "Axel F."-Summen nicht mehr herauskommen. Und weil es eben einfacher ist, ein paar Stunden für den Beverly Hills Cop freizuräumen, als sagen wir mal endlich die Neusichtung der „Der Pate“-Trilogie in Angriff zu nehmen, habe ich genau das gemacht. Ist ja von der filmischen Qualität her auch fast das gleiche Niveau. Ähem... 

Die „Beverly Hills Cop“-Trilogie ist natürlich ein ganz typisches Beispiel für das Hollywood-Phänomen der diminishing returns – bei jeder neuen Runde wird‘s ein bisschen (oder ein großes Stückchen) schlechter. Die drei Filme sind allerdings auch ein interessanter Spiegel ihrer Entstehungszeit und vor allem deren Ästhetik. Und zumindest in diesem Sinne hat ein Sehen (oder Wiedersehen) durchaus seinen Wert.

„Beverly Hills Cop“ war erst der zweite Film, den Jerry Bruckheimer und Don Simpson ("Top Gun", "Bad Boys", "The Rock") gemeinsam produzierten, weswegen der Stil der beiden Megakokser visuell und inhaltlich noch nicht hundertprozentig ausgereift war (vielleicht war auch noch nicht genug Koks im Spiel). Nachdem „Flashdance“ mit frisch rekrutiertem ehemaligem Werbefilmer (Adrian Lyne) als Regisseur und "Oberfläche statt Inhalt (oder Kohärenz)" als Motto den Typus des Bruckheimer/Simpson-Kinos vorgegeben hatte, ist der erste „Beverly Hills Cop“ in gewissem Sinne ein „Rückfall“ in frühere Zeiten. 

 

Die Verfolgungsjagd am Anfang mag zwar mit "Mehr 80er Jahre geht nicht"-Pop unterlegt sein (alle so: „Do the neutron dance!“), aber die Inszenierung und der relativ entspannte Schnitt der Zerstörungsorgie sind eher noch Ausläufer des Actionkinos der 70er, ganz so wie "Beverly Hills Cop" so etwas wie die Endform der (Action-)Komödien für die erste Generation von Stars aus "Saturday Night Live" darstellt. Nicht umsonst erinnert diese Anfangssequenz an die Blechhaufenkakophonie der "Blues Brothers".

Vermutlich hat das noch nicht so ganz Bruckheimer/Simpson-hafte von Axel Foleys erstem Abenteuer auch mit der Wahl des Regisseurs zu tun. Martin Brest stammte nicht aus der Werbebranche, und Ästhetik, Ton und vor allem Rhythmus seiner Filme entspringen eher aus den Vorbildern der 1970er. Am deutlichsten wird dies bei dem Tempo des Films, der nach rasantem Anfang mit der erwähnten Verfolgungsjagd und der Motivation Foleys, von Detroit nach Beverly Hills zu gehen, dann doch eher gemütlich voranschreitet. Was wiederum 100% zu Martin Brest passt, dessen Folgefilme (der andere, etwas weniger bekannte 80er-Actionkomödienklassiker „Midnight Run“, und die Al Pacino-Oscarparade „Der Duft der Frauen“, zweieinhalb Stunden „Hooah!“) sich immer weiter in die Länge zogen, bis dann „Rendezvous mit Joe Black“ bei fetten (und kaum zu rechtfertigenden) drei Stunden Laufzeit angekommen war. Wobei mir erschreckende Erinnerungen an die einzige "Sneak Preview" meines Lebens kommen, in der man es für eine gute Idee hielt, einen schweinelangen und – ähem – schweinelangweiligen Film dem Publikum wochentags um 23 Uhr zu zeigen. Als ich um 2 Uhr aus dem Kino kam, fühlte ich mich fast wie die, die Joe Black treffen. Aber ich schweife ab.

Jedenfalls bringt der - wohlwollend gesagt - entspannte Rhythmus ausreichend Raum für Eddie Murphy zum Improvisieren, was sicherlich einen nicht geringen Anteil am Erfolg des Films hatte. Und auch wenn sich Eddie Murphys Masche schon ein paar Jahre später totgelaufen hatte, so warf sein erster Solo-Starauftritt hier doch allerlei Schmunzler ab, etwa wenn er sich als indignierter Rolling Stone-Reporter in ein Luxushotel in Beverly Hills einschmuggelt. Man kann hier noch in Auszügen den Sketch-Star aus "Saturday Night Live" erkennen, aber auch, dass Murphy die Fesseln desselben hinter sich gelassen hat, erst recht mit diesem Film. In den buddy comedies, mit denen sich Murphy auf der großen Leinwand bekannt machte „Nur 48 Stunden“ und „Die Glücksritter“), spielte er den wilden witzigen Gegenpol zu seinen stoischen (weißen) Partnern und diese an die Wand, hier gab es die volle Soloshow. Und auch hier gilt: Beim ersten Mal ist es eigentlich am schönsten, besonders wenn man mit Schaudern und Grausen an die späteren „Der verrückte Professor“-Filme Murphys zurückdenkt.

Auch wenn Murphy hier konstant im Mittelpunkt steht, so hat man ihm wieder mal ein paar weiße Partner als Kontrast hingestellt, die erst genervt sind und ihn dann irgendwann ins Herz schließen – wie in den Vorgängerfilmen eine gewinnbringende Kombination. Und das Duo der beiden Spießerpolizisten – John Ashton als Grummelbär John Taggart zusammen mit Judge Reinhold als einfach zu beindruckender Juniorpartner Billy Rosewood – sowie ihr grimmig-strenger Chef Lt. Bogomil (Ronny Cox) erwiesen sich wiederum als gute Wahl zum Abarbeiten für Murphys Späßchen. Da kann man dann auch verknusen, dass die Geschichte eher banal und auch ziemlich Banane ist, jedenfalls eindeutig nur Mittel zum Zweck und mit einem relativ öden Schusswechsel-Showdown versehen. Aber apropos Banane: Unvergessen natürlich die Szene, in der Foley die ihn mehr schlecht als recht beschattenden Taggart und Rosewood ablenkt und ihr Auto dann per Banane im Auspuff lahmlegt. Fand man damals als Kind geil, bleibt auch geil, aller physikalischen Unmöglichkeit zum Trotz.

Dabei war die vermeintliche Traumbesetzung mit Murphy eigentlich nur ein glücklicher Zufall, ein Plan B, der absolut genial aufging. Der eigentlich engagierte Beverly Hills Cop war nämlich Sylvester Stallone, der allerdings ein paar kleinere (*ähem*) Drehbuchänderungen für notwendig hielt. Stallone schrieb die Hauptfigur gleich mal ein bisschen italienischer – aus Axel Foley wurde Axel Cobretti – und vor allem viel weniger witzig, statt humoristischer Einlagen baute Sly diverse massive Actionszenen ein, so dass Bruckheimer und Simpson knapp zwei Wochen vor angepeiltem Drehbeginn die Notbremse ziehen mussten: Sie hatten nicht genug Geld für Stallones anvisierte Actionorgie.

Weswegen sie dann auf Murphy zurückgriffen – und der Rest war dann tatsächlich Kinokassen-Geschichte. Stallone machte dann immerhin zwei Jahre später seine eigene "Beverly Hills Cop“-Version. Als Statt-Axel-jetzt-Marion „Cobra“ Cobretti macht er im Alleingang den Bösewichtern in L.A. blutig und brutal den Garaus. Die immerhin geile Tagline von „Die City-Cobra“ („Crime is a disease. Meet the cure“) sagte da schon alles. Foley und Cobretti – keine Brüder im Geiste. Aber ich schweife ab.

 

Wie der ideale Simpson/Bruckheimer-Film aussieht, zeigte dann 1986 „Top Gun“ - geleckter und gelackter geht es ja kaum. Nach diesem Film wollte jeder in einen Jet steigen und böse Kommunisten aus dem Himmel schießen. America, Fuck Yeah! Und mit dem Mann, der „Top Gun“ inszenierte, hatte man quasi auch den Hausregisseur gefunden für das, was man sich unter einem Film aus dem Hause S & B vorstellte: Tony Scott. Und genau diesem Tony Scott wurde dann ein Jahr später die erste wichtige Franchise von Simpson&Bruckheimer anvertraut, nämlich ein neues Abenteuer von Axel Foley.

Und man muss wirklich nur die allerersten Sekunden anschauen: fettes Breitbild, knallroter Sonnenuntergang über L.A., glitzernde Autokolonnen auf den Großstadt-Straßen – und man erkennt sofort Tony Scotts Handschrift und den Unterschied etwa zu Martin Brest und seinem visuell eher zurückgenommenen ersten Teil. „Beverly Hills Cop 2“ ist Achtziger-Oberflächenkino in absoluter Reinkultur. For better or worse. Hier tendenziell eher noch zum Besseren. Dabei auch wichtig: Harold Faltermeyer wurde nach Zwischenstop bei „Top Gun“ ebenfalls wieder angestellt, und überhaupt ist der ganze Film ein Fall von get the band back together (um Mal die schon angesprochenen "Blues Brothers" zu zitieren). Wie wichtig das sein sollte, zeigte dann ein paar Jahre später der dritte Teil.

„Beverly Hills Cop 2“ ist ein Paradebeispiel für das typische Vorgehen für ein Sequel: Von allem darf es ein bisschen mehr sein. Mehr Sprüche, mehr Action – oh ja, mehr Action. Aber es zeigt sich eben auch, dass „mehr“ nicht gleich „besser“ ist und auch, dass sich etwa größere Witzigkeit nicht erzwingen lässt. In der allerersten Szene mit Axel Foley gibt er sich bei einem Anruf als sein eigener britische Butler aus. Soll witzig sein, ist aber eher: Oh guck mal, Eddie Murphy macht mal wieder lustige Stimmen. Andere Szenen sind ein ziemlich deutliches Echo des Erstlings – statt sich illegal im Luxushotel einzuquartieren, quatscht er sich hier in ein Luxusanwesen – und ganz generell folgt der Film der Blaupause des Originals.

Selbst der Bösewicht ist wieder mal ein farbloser, ominöser Fremdling, gespielt vom farblosen, ominösen Fremdling Jürgen Prochnow (sorry, Jürgen). Und weil hier mehr besser ist, wird diesem statt dutzender anonymer Handlanger mit Brigitte Nielsen ein weiterer Euroexport an die Seite gestellt. War die nicht gerade in „Die City-Cobra“ mit Ehemann Sylvester Stallone? Die Cobretti-Connection geht weiter! Judge Reinholds Figur ist hier übrigens jetzt als Teil eines Metawitzes ein Superfan von Stallone und Schwarzenegger, hat seine Wohnung mit Postern von ihnen zugepflastert und wird im Laufe des Films immer waffengeiler, was in der Tat ganz amüsant ist („Wir müssen reden, Billy!“).

 

Tony Scott baut hier alles ein, was auch schon in „Top Gun“ visuell funktionierte: Nie (oder zumindest selten) sahen Rauch in einem Raum oder Licht und Schattenspiel dank Jalousien besser aus. Obwohl der Film nur unerheblich kürzer ist als Teil Eins, wird den Durchhängern des Erstlings hier der Garaus gemacht – wenn man sonst nicht recht weiter weiß, dann eben mit ein bisschen Action. In dieser Version des Beverly Hills Cop hätte Stallone-Cobretti sicherlich gerne mitgespielt.

Das breitärschige und brummgewaltige Actionkino der Epoche zeigt sich allerdings nicht nur in der Masse an Actioneinlagen, sondern auch an deren Ausführung und Ton – nicht immer im Guten. Wenn etwa am Ende Brigitte Nielsens Figur von der Seite erschossen wird, bevor sie Axel abmurksen kann, und dann Taggart kopfschüttelnd ins Bild tritt und sagt „Frauen“, ist das erstens ganz schön zynisch, zweitens ganz schön frauenfeindlich und drittens eher zu erwarten aus dem Munde eines Stallone- oder Schwarzenegger-“Helden“ der Epoche. Pardon, Stallone hatte ich schon erwähnt? Und nein, hier schweife ich nicht ab. Jedenfalls nicht viel.

 

Nach Streich Nummer Zwei war dann Schluss mit lustig, im Wortsinne wie im übertragenen: Ronny Cox und John Ashton kamen im dritten Teil nicht mehr zurück, so dass Judge Reinhold das Beverly Hills-Polizeirevier mehr schlecht als recht als einzig bekanntes Gesicht vertritt. Auch Harold Faltermeyer war verschwunden (allerdings auch, weil er aus Hollywood wieder in die deutsche Heimat zurückgekehrt war), und Simpson und Bruckheimer sprangen dann auch ab, als das angepeilte Budget vom Studio immer weiter zurückgefahren wurde. Was man dem Film auch ansieht, und zwar im Schlechten. Denn man mag ja von den Exzessen der Beiden halten, was man will, aber Langeweile kommt bei ihren Filmen nicht auf. Im Gegensatz zu „Beverly Hills Cop 3“.

 

„Beverly Hills Cop 3“ hat dabei nicht mal den Anstand, ein richtig bodenlos mieser Dreck zu sein, den man dann zumindest fassungslos anguckt. Nein, er ist etwas viel Schlimmeres: ein professionell gemachtes Nichts, ein endlos ödes, potthässliches Schnarchfest ohne einen einzigen Schmunzler oder eine einzige erinnerungswürdige Szene. Kein Wunder, dass Axel Foley danach in den Vorruhestand geschickt wurde. Nicht mal die gute Idee, die Rechte an der Verwendung von Harold Faltermeyers Original-Titelthema zu erwerben, hatte man: statt dem Original gibt es einen faden Breakbeat-Abklatsch von "Chic"-Gründer Nile Rodgers. Regisseur John Landis erklärt das Scheitern des Films übrigens so: „Das Skript war lausig, aber ich dachte, Eddie und ich machen es lustig. Und als ich ihn dann zum Improvisieren animierte, sagte er: Weißt du was, John? Axel Foley ist jetzt ein Erwachsener. Er ist kein Schlaumeier mehr“. Ach, Eddie. Wenn Axel Foley kein Schlaumeier ist, was genau soll dann der Grund sein, ihm und seinen Abenteuern zu folgen?

Aus der Prämisse, den Film in einem Freizeitpark spielen zu lassen, wird so gut wie nichts gemacht. Die Struktur ist behäbig und wiederholt sich ständig. Müde werden hier Klischees an Klischees und Banalitäten an Banalitäten gereiht. Bei genauerem Nachdenken bleibt eine einzige Szene doch in Erinnerung: Als Foley zu Beginn einen chop shop, eine illegale Werkstatt für Autodiebe hochnehmen will, drehen die Mechaniker das Radio auf und fangen dann an, zu der Musik Choreographien zu tanzen als wären wir hier in der „West Side Story“ oder „Grease“. Total gaga die Szene, hat auch nichts mit dem Rest zu tun – und bleibt leider das einzige traurige Höhepünktchen.

Dazu kommt, dass „Beverly Hills Cop 3“ wie schon seine Vorgänger aussieht wie ein Film seiner Zeit. Während aber das gesetztere und dann das knallige Achtziger-Actionkino der ersten Teile nicht nur den Nostalgiebonus einheimst, sondern die Filme tatsächlich als Vertreter eines ganz eigenen visuellen Stils durchgehen, ist die Ästhetik von „Beverly Cop 3“ die der mehr oder weniger schlimmsten Zeit Hollywoods. Ob nun „In The Line Of Fire“ oder „Das Netz“: das Mainstreamkino der frühen und mittleren Neunziger ist so schlecht gealtert wie kaum eine andere Epoche Hollywoods. Alles sieht zugleich vorgeblich realistisch und grässlich falsch aus, die visuelle Abbildung ist platt, alles erinnert irgendwie an TV-Optik. Und „Beverly Hills Cop 3“ nimmt sich diese nicht nur visuelle Tristesse so zu Herzen, dass es weh tut. Andere Filme der frühen Neunziger kann man sich ja trotz ihrer wenig ansprechenden visuellen Qualität noch angucken, wenn Story oder Schauspielleistungen stimmen. Aber hier stimmt nichts, hier passt nichts zusammen. Alles hässlich, alles doof, alles langweilig.

Murphy selbst schlafwandelt ohne Energie durch den Film und war hier wohl am kreativen Tiefpunkt seiner Karriere, während er natürlich immer noch wie ein Superstar bezahlt werden wollte. Erstaunliche 15 Millionen strich er für „Beverly Hills Cop 3“ ein, war diese Summe natürlich nicht wert, und man sieht ihm förmlich an, wie er sich seinen Gehaltsscheck in Erinnerung ruft, bevor er sich dann lustlos durch die nächste Szene spielt. Ebenfalls 15 Millionen Dollar wurden von Paramount vom Budget abgezogen, nachdem das Murphy-Vehikel „Ein ehrenwerter Gentleman“ im Vorjahr gefloppt war (was wie gesagt Simpson und Bruckheimer zum Absprung brachte), so dass notgedrungen der Akzent auf Foleys Detektivarbeit statt aufregender Actionszenen gelegt werden musste. Nicht, dass die vorhandenen Actionszenen jetzt den Zuschauer unbedingt nach mehr schreien lassen, gerade eine Rettungsaktion an einer Riesenrad-Gondel sieht ziemlich bescheiden aus. Aber wenn man eine Serie wie „Beverly Hills Cop“ für etwas nicht anschaut, dann ist es die akribische Polizeiarbeit.

Wie wenig von dieser Grütze hängen bleibt, kann man auch daran erkennen, dass der Film heutzutage fast komplett vergessen ist – bevor ich den Film als Teil der Trilogie für die sprichwörtlichen Apfel und Ei erstand, war mir völlig entfallen, dass es ihn überhaupt gibt. Was man sogar verstehen kann: Wie traurig und verzweifelt muss man sein, wenn sich der Trailer für den Film hauptsächlich auf den Gastauftritt von Bronson Pinochet als eigenwilliger Serge - zuletzt fast zehn Jahre zuvor im Erstling für einen Minutenauftritt gesehen – bezieht? Das sollte 1994 Millionen in die Kinosessel locken? Wirklich, Paramount? Ein trauriger Fehlgriff, wie eben der ganze Film.

Das war es dann erstmal für Herrn Murphy und Herrn Foley, und auch die Kinoästhetik der frühen Neunziger wurde alsbald Gott sei Dank in den Vorruhestand geschickt. Es brauchte dann eine Reihe neuer Stilisten wie David Fincher, Alex Proyas oder die Wachowskis, die dem Kino wieder ein richtig visuelles Kinofeeling einhauchten, später dann auch Peter Jackson (und seine Epigonen) mit der Wiedergeburt des epischen Kinos. Axel Foley blieb derweil im erzwungenen Ruhestand – bis jüngst Amazon doch nicht widerstehen konnte, die bekannte Franchise für den hauseigenen Streaming-Dienst nochmals auszubuddeln und einen vierten Teil zu produzieren. Es ist der Endpunkt einer fast unendlichen, 25 Jahre langen Geschichte, während der diverse Varianten eines neuen „Beverly Hills Cop“ - wahlweise ein Reboot mit neuen Darstellern oder gar ein neues Sequel mit Murphy – in verschiedenen Stufen der Planung und Entwicklung immer wieder im Gespräch waren – Hollywoods Version der neun Zirkel der (Vorproduktions-)Hölle. Man kann nur hoffen, dass die Leute von Amazon im Vorfeld auch kurz in Deutschland angerufen haben, unter F wie Faltermeyer: Jeden neuen Axel Foley bitte nur mit Harald F‘s Axel F: Dum-dum-dam-da-da-dum-dum, dum-dum-dam-da-da-dum-dum, dam-dam-dam da-da-da-da-da-daaaaaa.


Super - und absolut zutreffend - geschrieben, vielen Dank ! Hätte ich die Trilogie als Box nicht im Regal stehen, hätte ich den 3. und wahrscheinlich auch den 2. Teil gar nicht in meiner Sammlung. Der erste Teil ist ein absoluter Klassiker aus meiner Jugend und schaue ich mir immer wieder gerne an. Ähnlich wie der Prinz aus Zamunda, wo ich mich noch nicht "getraut" habe den 2. Teil zu sehen, da ich es traurig finde wie man einen Klassiker so verhunzen kann. Als absoluter Top Gun Fan freue ich mich einerseits auf den 2. Teil, allerdings habe ich irgendwie auch kein gutes Gefühl dabei... Mal sehen. Nichtsdestotrotz würde ich mich sehr freuen wenn ihr auf filmszene.de öfter solche Stories bringen würdet und ggf. vielleicht auch eine neue Rubrik dafür aufmacht. Zur Matrix oder Indiana Jones Trilogie lässt sich doch sicherlich auch was schreiben. Die Lethal Weapon Serie würde wie die Beverly Hills auch zum 80er / 90er Jahre Action Kino passen. Oder auch die Ghostbusters Reihe. Nur um mal ein paar Vorschläge zu nennen :-) Als jahrelanger regelmäßiger Besucher eurer Seite würde ich mich sehr freuen mehr in dieser Richtung bei euch zu lesen. Macht weiter so !

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Als Kind fand ich immer den zweiten Teil besser. Wahrscheinlich sprach mich das "mehr" von allem halt damals an. Heute kann ich sagen, dass mir der erste Teil besser gefällt, weil er noch mehr diese rohe und raue Ästhetik der 80er besitzt (ähnlich geht es mir auch bei Terminator 1 und 2).

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